Da ich selbst im vergangenen Jahr auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela unterwegs war, hat mich „der Pilgerschatten“ von Kaja Maurer natürlich sofort fasziniert und ich habe mich sehr auf das Buch gefreut.
Die junge Kommissarin Hannah verbringt ihren Urlaub damit, einen Teil des spanischen Jakobswegs in einer geführten Gruppe zu wandern und freut sich schon darauf, ihre langjährige Freundin Verena zum Abschluss in Santiago zu treffen. Doch dann verschwindet einer der Mitreisenden plötzlich mitten in der Nacht unter mysteriösen Umständen. Als Hannah dann noch vergeblich auf Verena in Santiago wartet und weder ihre Freundin noch deren Verlobte auffindbar sind, ist Hannahs Ermittlerinstinkt geweckt. Gemeinsam mit der spanischen Polizei ermittelt sie vor Ort und kommt so langsam dem „Pilgerschatten“ auf die Spur – oder er ihr zuerst?
Für mich war es das erste Buch der Autorin und ich war alleine von der Thematik schon sehr fasziniert und fühlte mich sofort in meinen Urlaub zurückversetzt. Die Schauplätze waren für mich, soweit ich es beurteilen kann, sehr authentisch und ich wurde auch sofort mit den Charakteren warm. Hannah hat mir gut gefallen, auch wenn sie für meinen Geschmack gerne mich mehr emotionale Einblicke geben kann, vor allem was die Vergangenheit angeht. Ich hoffe für sie, dass Tim sie auch im folgenden Band, an dem die Autorin schon schreibt, erhalten bleibt und es ein Wiedersehen gibt.
Das spanische Ermittlerteam hat mir auch gut gefallen, jedoch war vom Aufbau der Geschichte her der Täter für mich sehr schnell klar, was etwas schade war. Es gab einige gute Spannungsbögen, jedoch endeten diese manchmal leider schnell wieder. Ich hätte mit gewünscht, dass der „Pilgerschatten“ während der Ermittlungen vielleicht etwas aktiver wäre, ggf. versucht hätte Hannah in die Flucht zu schlagen oder ähnliches. Besonders bei Albas Rückkehr war es für mich im ersten Moment nicht ganz klar, warum er von seinem bisherigen Schema abweicht – für mich war eigentlich als Leser klar, dass es da kein Happy End geben wird.
Insgesamt habe ich mich aber gut unterhalten gefühlt und würde auch die Fortsetzung der Autorin gerne lesen.