Über weite Strecken sehr authentisch und nachfühlbar beschrieben wird hier die Situation von Annika, die im Familien- und beruflichen Alltag versinkt und die Liebe zu ihrem eigentlich fabelhaften Ehemann Tom nicht mehr fühlt. Da kommt der attraktive neue Mitarbeiter Rickard gerade zur rechten (oder falschen?) Zeit. Verliebtheit stellt sich ein, und das Gefühlschaos beginnt.
Es ist beileibe nicht nur eine Liebesgeschichte, die Kajsa Ingemarsson hier erzählt. Man könnte auch von einer Sozialstudie sprechen, zwar sehr eingängig und auf den Punkt gebracht, aber sich mit ernsthaften Fragen auseinandersetzend: Wie verliere ich im anstrengenden Alltag nicht den Bezug zu mir selbst und meinen Wünschen, Träumen und meiner Leidenschaft? Wie halte ich die Verbindung zu meinem Partner, wie halte ich die Liebe wach?
Gekonnt geschildert wurde das alltägliche Chaos, der permanente Stress, das Hin- und Her zwischen Glück und Überforderung, das die Kinder mit sich bringen, ebenso die Versuche, die Liebe wiederzufinden. Enttäuscht hat mich ein wenig der Schluss, den ich hier nicht spoilern will. Aber es waren mir dann doch am Ende zuviele Schuldgefühle auf der Seite Annikas, die ich ansonsten so gut verstehen konnte.























