Cover des Buches Geständnisse (ISBN: 9783570102909)
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Rezension zu Geständnisse von Kanae Minato

Ich weiss war ihr getan habt

von Buecherseele79 vor 6 Jahren

Kurzmeinung: Einfach nur WOW!

Rezension

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Buecherseele79vor 6 Jahren
Die Lehrerin Yuko Moriguchi hält eine letzte Rede vor ihrer Klasse.
Eine Rede die ab diesem Zeitpunkt das Leben aller Schüler darin verändern wird.
Denn zwei der Schüler haben den Tod ihrer Tochter zu verantworten, von ihrer kleinen Manami, die damals tot im Schwimmbadbecken aufgefunden wurde.
Nach dem Geständnis ist nichts mehr wie zuvor, denn die Klasse kann es nicht hinnehmen dass diese zwei Täter nie zur Verantwortung gezogen werden.
Denn in Japan würde es wohl nicht viel bringen dass diese zwei Täter angeklagt werden, denn sie sind noch jung, haben einen Fehler gemacht, eigentlich geht die Polizei von einem Unfall aus und somit würden sie wohl eher eine Erziehungsmassnahme erhalten und könnten dann ihr Leben weiterleben wie bisher.
Aber die Lehrerin und Mutter Yuko hat ihre eigenen Pläne und die Rache nimmt ihren Lauf...

Ein Buch welches sowohl viele begeistert aber viele auch enttäuscht hatte.
Mich konnte das Buch absolut packen und ich bin immer noch hin und weg wenn ich ehrlich bin.
Der Schreibstil ist für mich sehr interessant aber konnte mich von Beginn an fesseln.
Der längere Monolog zu Beginn lässt den ein oder anderen Leser womöglich verzweifeln, aber ich kann hier nur sagen- es lohnt sich dran zu bleiben, weiterzulesen, in die Geschichte abzutauchen.
Ein sehr wichtiger und interessanter Aspekt liegt hier auf der japanischen Kultur, die Ansichten und Handlungen dieser Kultur und ja, manchmal stand ich da und konnte die Worte nicht glauben oder gar die Beweggründe.
Um die Geschichte hier authentisch zu machen ist dies aber ein wichtiger Blick und wer sich damit nicht auseinandersetzen möchte sollte wohl eher die Finger von diesem Buch lassen.
Die Rache von Yuko beginnt so leise, mit reinen Worten,keine Namen der Täter, aber sie entwickeln sich zu einer Lawine von Rache, Hass, Schuld, Gerechtigkeit und nach dem Sinn des Ganzen.
Darf ein Mensch, dürfen mehrere Menschen Selbstjustiz ausüben?
Was gibt ihnen das Recht dazu?
Und kann man davon ausgehen dass dies trotzdem mit rechten Dingen, mit fairen Ansichten vonstatten geht?
Auf der anderen Seite fragt man sich aber auch ob die Ansichten der Gesellschaft, das Ausleben dieser Kultur nicht auch einen grossen Anteil der Schuld trägt, ob man hier andere Blickwinkel errichten sollte.
Die Charaktere sind unterschiedlich und sehr interessant auf ihre Weise vorgestellt.
Während die einen sich das Recht der Selbstjustiz herausnehmen überlegen andere ob dies richtig erscheint, stellen sich auf die Seite der Täter, was der anderen Seite aber wiederrum nicht passt.
Und wenn man dann plötzlich einen Verlust ertragen muss, dann sieht Selbstjustiz plötzlich gar nicht mehr so falsch aus.... und das fand ich wirklich eine unglaublich interessante Umsetzung!
Ein Buch welches sich mit einem sehr interessanten Aspekt auseinandersetzt und mich von daher komplett begeistern konnte.
Ich spreche für dieses Buch auf jeden Fall eine klare Leseempfehlung aus!

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