Rezension zu "Almgeist: Ein Postalmkrimi (Anna Tanzbergers mysteriöse Fälle, Band 8)" von Karel van Keulen
Nicht ahnend, dass er zum letzten Mal telefonieren würde, nahm Eberhard Gruber missmutig das Handy vom Schreibtisch… „Wo bleibt meine Lieferung?“
Einem tollen Titelbild folgt ein rasanter Einstieg mitten ins Geschehen. Welche Lieferung? Legale Handelsware, Drogen, Waffen, Diebesgut? Der Leser wird in einen Sog gezogen von unterschiedlichen Handlungssträngen, die am Ende in einer gekonnten Zusammenführung gipfeln.
Zum mittlerweile achten Mal ermittelt die sympathische - trotz aller Schicksalsschläge Mensch gebliebene - Anna Tanzberger, Gruppeninspektorin des LKA Salzburg. Ein Mordfall im Recyclinghof führt sie vom trügerischen Bild eines bescheidenen Bauhofleiters zu einem leidenschaftlichen Sammler von Wertgegenständen. Die Nachforschungen fördern ein Geflecht an Intrigen, Bestechung und Erpressung zutage, in das schlussendlich auch Annas Kollegin Bertha verstrickt wird.
In gewohnt spannender Weise bringt Karel van Keulen verschiedene interessante Themen zur Sprache, verbindet Überlegungen des Ermittlungsteams zu einem Puzzle, das Stück für Stück immer mehr Form annimmt und zu dem ein „Neuer“ schließlich den passenden Rahmen liefert. Der Wettlauf um die Zeit spiegelt sich im flotten Schreibstil wieder, man möchte das Buch am liebsten gar nicht mehr aus der Hand legen.
Aber nicht nur die gelungene Themenmischung gibt diesem Krimi sein besonderes Flair, sondern auch die zum größten Teil bereits bekannten Figuren im Ermittlungsteam, die sich wieder ein Stück weiterentwickeln dürfen, genauso wie die wunderbare Gegend im schönen Salzburg, wo die Handlung spielt. Man fühlt sich förmlich hineinversetzt in die Landschaft und biegt mit Anna und Bertha ab zu einem Haus abseits von Schorn, nördlich der Bundesstraße nach Rußbach.
Für mich wieder ein überaus gelungener Fall in der „Postalmreihe“, deren einzelne Teile selbstverständlich in sich abgeschlossen sind und natürlich auch einzeln gelesen werden können. Ein Blick zurück an den Anfang ist aber gewiss auch kein Fehler…