Karen Foxlee

 3,9 Sterne bei 96 Bewertungen
Autorenbild von Karen Foxlee (©Sonja Blake)

Lebenslauf

Komplexe Kinder- und Jugendbücher aus Down Under: Karen Foxlee ist eine australische Jugend- und Kinderbuchautorin. Sie wurde 1971 in Queensland geboren. Zunächst arbeitete sie als Krankenschwester, schrieb sich aber dann für ein Studium des Kreativen Schreibens an der University of the Sunshine Coast ein. Drei Jahre nach ihrem Studienabschluss erschien ihr Debütroman „The Anatomy of Wings“ (2008), für den sie noch im selben Jahr den Commonwealth Writers’ Prize in der Kategorie Südpazifik erhielt. Ihr Erstlingswerk wurde bisher nicht ins Deutsche übersetzt, wohl aber ihre Jugendbücher „Das nachtblaue Kleid“ (2016) und „Ophelia und das Geheimnis des magischen Museums“ (2017). Foxlee wird von der Kritik für ihre komplexen Erzählstrategien gelobt, die Kinder und Jugendliche nicht überfordern, sondern in eine magisch-mysteriöse Welt entführen. Bei Foxlees Folgeveröffentlichung „Annabelle und die unglaubliche Reise nach Unter-London“ (2018) handelt es sich um einen dicht gewebten Kinderroman (Lesealter 10-12 Jahre) mit magisch-märchenhaften Elementen: Die Titelheldin möchte eigentlich nichts lieber, als ausschließlich Schlittschuh zu laufen. Doch da man ihr magische Kräfte zuspricht, muss sie sich dem Kampf gegen die Höllenmaschine von Mr. Angel stellen. Karen Foxlee lebt in der Kleinstadt Gympie bei Brisbane.

Alle Bücher von Karen Foxlee

Cover des Buches Das nachtblaue Kleid (ISBN: 9783407747020)

Das nachtblaue Kleid

 (63)
Erschienen am 29.02.2016
Cover des Buches Alles, was wir träumten (ISBN: 9783407755506)

Alles, was wir träumten

 (3)
Erschienen am 12.02.2020
Cover des Buches Ophelia und das magische Museum: Roman (ISBN: B0153YUAYS)

Ophelia und das magische Museum: Roman

 (0)
Erschienen am 07.10.2015
Cover des Buches Ophelia and the Marvelous Boy (ISBN: 9780385753562)

Ophelia and the Marvelous Boy

 (0)
Erschienen am 10.02.2015

Neue Rezensionen zu Karen Foxlee

Cover des Buches Alles, was wir träumten (ISBN: 9783407755506)
-Favola-s avatar

Rezension zu "Alles, was wir träumten" von Karen Foxlee

tiefgründig und emotional
-Favola-vor 3 Jahren

"Alles, was wir träumten" sprach mich nur schon vom Cover her an, aber auch die Inhaltsangabe versprach ein besonderes Buch, was genau mein Ding ist.
Für das Zielpublikum, ist es anfangs vielleicht nicht ganz einfach, sich in der Welt von Lenny und Davey zurecht zu finden. Die Geschichte spielt nämlich in einer amerikanischen Kleinstadt in den 70er-Jahren. Eine alleinerziehende Frau hat es sehr schwer und die Medizin und Forschung ist noch nicht so weit wie heute.

Die 11-jährige Lenny und ihr jüngerer Bruder haben kein einfaches Leben. Der Vater hat sie verlassen und so bleibt den beiden ihre Mutter und eine Nachbarin, bei der sie viel Zeit verbringen, wenn ihre Mutter arbeitet. Als Alleinerziehende hält die Mutter sich und die Kinder mit zwei Jobs über Wasser, was nicht nur sehr anstrengend sondern auch zermürbend ist. Doch es lastet noch ein weiteres Problem auf der Familie: Davey ist sehr gross und wächst immer weiter. Er ist so gross, dass ihn kein Kindergarten aufnehmen möchte. Mit dieser Grösse kann der Junge doch nicht normal sein ....

Sie gewinnen ein grosses Sammellexikon fürs heimische Regal, was für die Geschwister eine willkommene Abwechslung bringt. Lenny liebt Käfer und will später einmal Insektenexpertin werden, Daveys bestaunt die Greifvögel. Mit den Sammelheften, die sie regelmässig per Post bekommen, träumen sie sich in andere Welten. Sie träumen von einer Blockhütte am Grossen Bärensee in Kanada.
Mit sieben Jahren hat Davey die Grösse eines erwachsenen Mannes erreicht. Es lässt sich nun nicht mehr verdrängen, dass irgend etwas nicht stimmt und die Mutter lässt sich dazu überreden, einen Facharzt aufzusuchen.

"Alles, was wir träumten" wird ab 11 Jahren empfohlen, aber die Geschichte ist wirklich keine leichte Kost. Auch der Schreibstil ist anspruchsvoll, manchmal beinahe poetisch, aber immer sehr authentisch.
Gebannt verfolgen wir Daveys fortschreitender Krankheit und bangen mit der Familie. Erzählt wird die Geschichte jedoch aus der ich-Perspektive der grossen Schwester Lenny. Und so zeigt uns Karen Foxlee ihre Gedanken und Ängste, ihre Suche nach der eigenen Identität. Es ist nämlich nicht immer einfach, einen Bruder zu haben, der überall auffällt - auch wenn man ihn noch so liebt.

Die Geschichte dieser beiden so unterschiedlichen Geschwister geht einem unter die Haut. Nicht nur optisch, auch inhaltlich ist "Alles, was wir träumten" ein ganz besonderes Buch. Es ist traurig, aber auch wahnsinnig gut.

Fazit:
tiefgründig & emotional
"Alles, was wir träumten" erzählt eine Geschichte über eine ganz besondere Geschwisterliebe. Zwar streiten sie sich wie alle Geschwister, doch ihre schwierigen Lebensumstände schweissen die beiden auch zusammen. Karen Foxlee brilliert mit einer anspruchsvollen, oft melancholischen Geschichte, die berührt und nicht so schnell in Vergessenheit gerät.

Cover des Buches Das nachtblaue Kleid (ISBN: 9783407747020)
L

Rezension zu "Das nachtblaue Kleid" von Karen Foxlee

Wunderschöner coming-of-age Roman
lumeivor 4 Jahren

Seit langer Zeit ziehen Rose und ihr alkoholkranker Vater von Ort zu Ort. Seit dem Tod ihrer Mutter ist nichts mehr wie es war. Als die beiden in einer Hafenstadt Australiens inmitten des wunderschönen Regenwalds stranden, trifft Rose auf Pearl - ein ungewöhnlich lebensfrohes Mädchen, welches stets gut gelaunt scheint. Diese überredet Rose zur Teilnahme am berühmten Zuckerrübenfest, wodurch sie bei einer allein lebenden Frau namens Eddie landet, welche ihr dabei hilft, das nachtblaue Kleid zu nähen. Durch ihre Geschichten und Roses immer dagewesenen blühenden Fantasie, fängt Rose an, in ganz andere Welten zu blicken. Doch am Tag des Festes, worauf sich vor allem Pearl freut, passiert etwas schreckliches. Etwas, womit niemand gerechnet hat.

Schon ab der ersten Seite hat mich das Buch gepackt. Das, was scheint wie ein ganz normaler Jugendroman, ist so viel mehr. Der Stil, die Natur zu beschreiben oder zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit zu wechseln, ist wunderschön und lässt einen die Geschehnisse mitfühlen. Auch wenn die Charaktere einem persönlich erstmal wenig ähneln, entwickelt man, wie ganz von ganz alleine, schnell Sympathie für sie. Die Autorin schafft es, einen in einen Bann zu ziehen, durch den man gar nicht aufhören will zu lesen und mehr und mehr dem Ende entgegenfiebert. Diese Spannung erzeugt Karen Foxlee durch den ständigen Wechsel der Zeitformen und stetig hinzukommenden neuen Informationen, welche einen bis zum Ende hin begleiten und das Rätsel-puzzle füllen. Auch, wenn vor allem das Heranwachsen und Pubertät die Geschichte leiten, kann ich das Buch jedem empfehlen, der sich neu von der australischen Natur begeistern lassen und was über zwischenmenschliche Beziehungen lernen will. 

Cover des Buches Alles, was wir träumten (ISBN: 9783407755506)
Damariss avatar

Rezension zu "Alles, was wir träumten" von Karen Foxlee

Traurig und schön gleichermaßen
Damarisvor 4 Jahren

Karen Foxlees Roman "Alles, was wir träumten" wurde für jüngere Jugendliche, ab etwa 11 Jahren, geschrieben. Als ich einen ersten Blick auf das Buch warf und mich über das Thema informierte, rührte es sofort etwas in mir an. Damit war klar, das Buch muss ich lesen. Für mich gehört diese Art von Geschichte zu den echte All-Age-Titeln, die, losgelöst von einer bestimmen Altersgruppe, fesseln und stark berühren. Mir war klar, dass ich hier keine fröhliche Geschichte, sondern ein Drama lese. Trotzdem hatte ich am Ende einen großen Klos im Hals. "Alles, was wir träumten" hält sich hartnäckig in meinen Gedanken.

Wahrscheinlich hätte Lenny für sich selbst und ihren jüngeren Bruder Davey ein anderes Leben gewählt. Doch der 11-Jährigen ist klar, dass sie hier keine Wahlmöglichkeit hat. Vom Vater verlassen, bleibt den Geschwistern nur noch ihre von düsteren Vorahnungen geplagte Mutter und die Nachbarin. Bei der verbringen die Kinder viel Zeit, wenn die Mutter beim Arbeiten ist. Und dann ist da noch die Sorge der Familie um Davey. Lennys Bruder ist erst sechs, noch nicht mal in der Schule, aber er wächst rasend schnell. Zu schnell, als dass es normal sein könnte.

Der Gewinn eines umfassenden Lexikons für das heimische Regal, bringt etwas Abwechslung in Lennys und Daveys Alltag. Gemeinsam träumen sie sich durch die Seiten, stellen sich vor, ein glückliches, sorgenfreies Leben zu führen. Als Davey mit sieben Jahren die Größe eines erwachsenen Mannes erreicht hat, lässt sich sein Zustand nicht länger ignorieren.

Die Geschichte spielt in einer amerikanischen Kleinstadt in den 1970er Jahren. Die Umstände wirken schwierig und nicht selten trostlos. Für eine Familie mit alleinerziehender Mutter, die zwei Jobs nachgehen muss, um ihre Kinder zu ernähren, eines davon krank, ist die Situation frustrierend und wenig aussichtsreich. Die Möglichkeiten waren damals, gesellschaftlich und auch medizinisch, begrenzter als heute, und das ist in jedem Kaptitel ständig präsent. In dieser Situation ist das Sammellexikon, das die Familie gewinnt, eine willkommene Abwechslung und Ablenkung. Lenny und Davey freuen sich auf jede monatliche Ausgabe, können die Flucht aus der harten Realität kaum erwarten.

Stilistisch ist das Buch anspruchsvoll geschrieben. Verträumt, aber echt, manchmal leicht poetisch. Um die Geschichte gut nachvollziehen zu können, bedarf es der Fähigkeit, sich in diese Zeit hineinzuversetzen und zwischen den Zeilen zu lesen. Neben Daveys fortschreitender Krankheit geht es vor allem um Lenny und ihre Suche nach der eigenen Identität. Mich hat die Geschichte durch und durch berührt.

Ein Happy End darf man hier nicht erwarten, spätestens in der zweiten Buchhälfte wird das klar. Doch gerade hier erfahren Lenny, Davey und ihre Mutter eine Welle der Hilfsbereitschaft (und können diese auch annehmen) und auch Anerkennung. Das ist tragisch zu ziemlich traurig, aber auch gut, so wie es ist.

Fazit

"Alles, was wir träumten" erzählt die Geschichte zweier Geschwister, die mit mehr Widrigkeiten zu kämpfen haben, als die meisten von uns. Die sich viel streiten und doch stark aneinander hängen, weil es gar nicht anders geht. Und weil ein Lexikon ihnen eine Traumwelt nach Hause bringt, die die schwierigen Umstände für eine Weile in den Hintergrund drängt. Das Buch berührt mit seinem eindringlichen Szenario das Herz, ist prägnant geschrieben und wirkt lange nach dem Lesen noch nach. Es liest sich traurig und schön gleichermaßen. 4,5 von 5 Sterne vergebe ich dafür.

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Zusätzliche Informationen

Karen Foxlee im Netz:

Community-Statistik

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