Rezension zu "Schwarze Flügel" von Karen Harper
Um dieses Buch bin ich lange herumgeschlichen. Cover und Titel haben mich einfach nicht zum Lesen animiert. Aber als ich das Buch dann endlich in Angriff genommen habe, hat es mich schon bei den ersten Seiten gepackt: großartige, komplexe Story, gut geschrieben und schlüssig, einfühlsam gezeichnete Charaktere - einfach klasse!
Leah ist eine Amish. Ihre Gemeinde lebt mitten unter "normalen" Bürgern in Ohio. Wegen der vielen Verwandtenehen gibt es bei den Amish auffallend viele genetische Erkrankungen. Auch Leah erklärt sich bereit, das Baby ihrer besten Freundin aufzuziehen, die an einer solchen Erkrankung stirbt. Gleichzeitig hilft sie dem jungen Kinderarzt und Genetiker Mark bei seinen Bemühungen, eine Behandlung gegen die Krankheiten zu finden. Doch dann gerät sie in Gefahr. Nur zusammen mit Mark hat sie eine Chance, sich der Übermacht entgegenzustellen.
Weil die Amish auch für Mark fremd sind, hat man als Außenseiter eine gute Möglichkeit, die Gemeinde und ihre Lebensumstände kennenzulernen. Zwischendurch sieht man dann mal wieder durch Leahs Augen und lernt ihre Gedanken kennen. Diese beiden Positionen sind stimmig verbunden, die Charaktere sind sympathisch und man fühlt von Anfang an mit. Als die Geschichte Fahrt aufnimmt und Entführungen und Morde stattfinden, kann man das Buch fast nicht mehr zuschlagen. Klare Leseempfehlung!