Rezension zu Die fabelhaften Schwestern der Familie Cooke von Karen Joy Fowler
Familie mal anders...
von Miamou
Kurzmeinung: Eine ungewöhnliche Familiengeschichte! Gut gelungen und anders als erwartet...
Rezension
Miamouvor 8 Jahren
„Die fabelhaften Schwestern der Familie Cooke“ haben ein neues Cover bekommen und ich habe erst im Laufe des Lesens realisiert, dass dieses Buch eigentlich schon seit über einem Jahr auf meiner Wunschliste geparkt hat. Jetzt hatte es seinen großen Auftritt! Und einen sehr rührenden obendrein.
Die Geschichte kam zunächst mit dem „üblichen“ Drama daher. Eine Schwester der Familie Cooke verschwindet über Nacht. Die beiden anderen Geschwister, Rosemary und Lowell, wissen nicht wie das passieren konnte. Die Mutter versinkt in einer Depression und der Vater sagt ohnehin nichts zu diesem Thema. Rosemary erzählt ungeschönt die Geschichte der Familie Cooke, die sich aber dann doch überraschend anders als „üblich“ präsentierte.
Hinter der verschwundenen Schwester Fern versteckt sich nämlich ein Experiment, dass Rosemarys Vater in ihrem Kleinkindalter durchführte. Aber nur bis zu einem gewissen Zeitpunkt, da Fern ab dann nicht mehr tragbar für das Familienleben war. Niemand spricht darüber und so geht jedes Familienmitglied anders mit diesem Verlust um. Lowell beispielweise findet sehr bald heraus, was mit Fern passiert ist und versucht alles, um die alte Ordnung herzustellen. Rosemary indes schweigt sich zu diesem Thema aus und geht immer davon aus, dass es Fern dort, wo sie jetzt ist, gut geht.
Genauso so „unüblich“, wie die Geschichte ist, wird sie auch ganz „unüblich“ aufgebaut. Rosemarys Geschichte beginnt nämlich in der Mitte, kommt dann im Laufe der Zeit zurück zum Anfang und findet aber nicht wirklich ein Ende. Sie selbst sagt auch, dass ihre Geschichte nicht fertig erzählt ist, weil sie eigentlich noch mittendrin steckt.
Im Grunde ist es sehr schwer eine Rezension über dieses Buch zu schreiben, ohne zu verraten wer wirklich hinter Fern steckt. Soviel sei aber verraten: Die Idee zu dem Buch ist toll und die Hintergrundrecherche, die die Autorin an den Tag gelegt hat, sucht Ihresgleichen. Sie hat viele psychologische Grundlegungen und Versuche dieser Art sehr gekonnt in das Buch eingearbeitet, ohne dass sie langweilig wirken. Ihre Figuren hat sie sehr scharf voneinander unterschieden, sodass sehr schnell klar wird, wen man in der Geschichte mögen wird und mit bei wem das nicht sein wird. Auch auf emotionaler Ebene konnte sie bei mir voll punkten. Ihr Schreibstil ist toll und an manchen Stellen so sarkastisch, dass er einfach wunderschön zu lesen ist. Das Ende ist wirklich rührend.
Der Weg dorthin hat seien Auf und Abs. Ein Familienroman über Streitigkeiten, Unausgesprochenem, Verlust. aber auch Erkennen und Versöhnen, gleichzeitig an manchen Stellen dann aber auch wieder zu langatmig und ausschweifend.
Auf alle Fälle lesenswert!
Die Geschichte kam zunächst mit dem „üblichen“ Drama daher. Eine Schwester der Familie Cooke verschwindet über Nacht. Die beiden anderen Geschwister, Rosemary und Lowell, wissen nicht wie das passieren konnte. Die Mutter versinkt in einer Depression und der Vater sagt ohnehin nichts zu diesem Thema. Rosemary erzählt ungeschönt die Geschichte der Familie Cooke, die sich aber dann doch überraschend anders als „üblich“ präsentierte.
Hinter der verschwundenen Schwester Fern versteckt sich nämlich ein Experiment, dass Rosemarys Vater in ihrem Kleinkindalter durchführte. Aber nur bis zu einem gewissen Zeitpunkt, da Fern ab dann nicht mehr tragbar für das Familienleben war. Niemand spricht darüber und so geht jedes Familienmitglied anders mit diesem Verlust um. Lowell beispielweise findet sehr bald heraus, was mit Fern passiert ist und versucht alles, um die alte Ordnung herzustellen. Rosemary indes schweigt sich zu diesem Thema aus und geht immer davon aus, dass es Fern dort, wo sie jetzt ist, gut geht.
Genauso so „unüblich“, wie die Geschichte ist, wird sie auch ganz „unüblich“ aufgebaut. Rosemarys Geschichte beginnt nämlich in der Mitte, kommt dann im Laufe der Zeit zurück zum Anfang und findet aber nicht wirklich ein Ende. Sie selbst sagt auch, dass ihre Geschichte nicht fertig erzählt ist, weil sie eigentlich noch mittendrin steckt.
Im Grunde ist es sehr schwer eine Rezension über dieses Buch zu schreiben, ohne zu verraten wer wirklich hinter Fern steckt. Soviel sei aber verraten: Die Idee zu dem Buch ist toll und die Hintergrundrecherche, die die Autorin an den Tag gelegt hat, sucht Ihresgleichen. Sie hat viele psychologische Grundlegungen und Versuche dieser Art sehr gekonnt in das Buch eingearbeitet, ohne dass sie langweilig wirken. Ihre Figuren hat sie sehr scharf voneinander unterschieden, sodass sehr schnell klar wird, wen man in der Geschichte mögen wird und mit bei wem das nicht sein wird. Auch auf emotionaler Ebene konnte sie bei mir voll punkten. Ihr Schreibstil ist toll und an manchen Stellen so sarkastisch, dass er einfach wunderschön zu lesen ist. Das Ende ist wirklich rührend.
Der Weg dorthin hat seien Auf und Abs. Ein Familienroman über Streitigkeiten, Unausgesprochenem, Verlust. aber auch Erkennen und Versöhnen, gleichzeitig an manchen Stellen dann aber auch wieder zu langatmig und ausschweifend.
Auf alle Fälle lesenswert!