Die Japanerin Fumiko Ishioka hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Kindern den Holocaust näher zu bringen. Das Projekt Tokyo Holocaust Education Resource Center hat sie ins leben gerufen und ein Museeum eröffnet. Der Mittelpunkt der Ausstellung ist ein alter Koffer, auf dem mit weißer Schrift steht. "Hana Brady Waisenkind." Fumiko wurde immer wieder nach Hana gefragt und machte sich auf die Spurensuche nach Erinnerungen und Berichte aus dem Leben des Mädchens. Ein ergreifendes Buch. Sehr gut geeignet für Leser/Innen ab 10Jahren. Es werden zwei Geschichten parallel erzählt. Einmal das Leben von Hana und einmal die Suche von Fumiko nach den Spuren der Familie Brady und die Erlebnisse mit ihren Schülern.
Karen Levine
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
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Hanas Koffer
Hanas Koffer by Karen Levine (2006-10-23)
HANAS SUITCASE
Hana's Suitcase
Neue Rezensionen zu Karen Levine
Das Kinderbuch ist Sachbuch, Bericht und Erzählung in einem. Es wird die Geschichte der Hana Brady erzählt, die in Ausschwitz von den Nazis getötet wird. In Japan wird ein Holocaustzentrum für Kinder eröffnet und Hanas Koffer landet als Leihgabe aus Ausschwitz im Zentrum. Die Leiterin möchte erfahren, wer hinter Hana Brady steht und sie erfährt ihre Geschichte. Für mich perönlich Altersklasse 10-14 Jahre.
Meine Meinung
Das Thema Holocaust ist nicht tot zu kriegen. Das ist auch gut so. Unsere momentane Politik braucht Auffrischung dieser Art.
Mich hat diese Geschichte um Hanna sehr berührt. Was sie und ihr Bruder George mitmachen mussten, ist Wahnsinn pur. Noch mehr Wahnsinn ist jedoch, dass dies ja kein Einzelschicksal war. Über die Ausmaße dieses Wahnsinns wissen wir ja alle Bescheid.
Nun zu der Geschichte selber. Ich habe schon sehr oft zu dieser Thematik Romane gelesen. Hier handelt es sich um eine Biographie. Sie erzählt von der kleinen Hannah und ihrem Bruder George. Zwei Kinder, die bei liebevollen Eltern aufwachsen durften. Aufwachsen ist nicht ganz richtig. Man hat ihnen ihre Eltern weggenommen. Dann ihr Zuhause. Die Kindheit endete radikal. Weil Hitler es so wollte!
Viele dieser Menschen, die so etwas mitgemacht haben, geraten in Vergessenheit. Hanna lebt weiter. Fumiko Ishoka leitet in Tokio eine Holocaust-Museum. Sie hat ihr ganzes Herzblut in dieses Museum hineingesteckt. Bringt den japanischen Schülern den Holocaust näher. Lernt ihnen ein Gefühl zu entwickeln, für die dramatischen Ereignisse, damals in Europa.
Mit viel Engagement ergattert die freundliche Japanerin Museumsstücke von Kindern. Darunter der Koffer von Hanna.
Die Kinder aus Japan wollen nun mehr über das Mädchen Hanna wissen. Wer war sie? Was hat sie für Spiele gespielt? Wo war sie Zuhause? Lebt sie noch?
Alleine dieser Koffer rührt schon zu Tränen. Ein glückliches Mädchen, von dem heute noch ein Koffer übrig ist.
Fumika nimmt eine lange Flugreise in Kauf, um mehr über Hanna zu erfahren. Sie und ihre Schulkinder sollen wissen, wer Hanna war. Ihre Recherchen führen sie zu Hannas Bruder George in Toronto. Der überlässt dem Museum Bilder von sich und seiner Familie. Er besucht das Museum in Tokio. Nun hat der Koffer ein Gesicht und eine Geschichte. Hanna lebt weiter! Keiner wird sie jemals wieder vergessen.
George konnte das Versprechen, seine Schwester zu beschützen, nicht einhalten. Wie denn. er war doch selber noch ein Kind!!!
Mein Fazit
Bitte lest dieses Buch. Die Geschichte wird zwar nüchtern erzählt, berührt einen aber dennoch wahnsinnig. Wir erleben die glückliche Zeit der Kinder in Nove Mesto (Tschechoslowakei) mit. Die Ängste der beiden, als ihnen Stück für Stück ihr Leben weggenommen wird. Viele Bilder im Buch lassen uns am Leben der Familie Brady teilhaben. Bei Hanna und George habe ich nun wirklich das Gefühl, beide zu kennen.
Besonders die Zeichnungen von Hanna gehen einem zu Herzen.
Ich möchte nicht mehr erzählen. Lest dieses Buch.
Danke Fumika Ishoka. Durch sie lebt Hanna in unseren Herzen weiter.
Danke Karen Leve
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