Cover des Buches Iron Witch - Das Mädchen mit den magischen Tattoos (ISBN: 9783843201193)
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Rezension zu Iron Witch - Das Mädchen mit den magischen Tattoos von Karen Mahoney

Nur für Neuleser von Fantasy

von AnnikaDick vor 10 Jahren

Rezension

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AnnikaDickvor 10 Jahren

Die Geschichte beginnt, als Donna ihren besten Freund Navin auf eine Party begleitet, auf der sie Xan kennenlernt - zu dem sie sofort eine Verbindung fühlt. Wenigstens gibt es dafür auch eine logische Erklärung, denn Xan ist zur Hälfte Fee. Und so begleiten wir Donna in der ersten Hälfte des Buches durch ihr alltägliches Leben, ihre erste Verabredung mit Xan, Unterhaltungen mit Navin und dem Unterricht bei den Alchemisten (seit sie bei einem Streit mit einer Mitschülerin ihren Spind zerstörte, wird sie nicht mehr in der Highschool unterrichtet).

Zwar verlief auch schon zu Beginn alles ein wenig schnell, vor allem Donnas Gefühlswelt und ihre Gedanken, doch zu Beginn wollte ich ständig wissen, wie es weitergeht und wollte sofort weiterlesen.

Als Navin dann etwa in der Mitte des Buches entführt und durch einen Elf ersetzt wird, dachte ich, jetzt wird die Geschichte richtig spannend. Donna muss einen Weg finden, herauszufinden, wo Navin ist und wie sie ihn befreien kann ... tja, ich hab mich getäuscht: Es geht immer noch alles zu schnell.

Donna kam mir an vielen Stellen der Geschichte jünger vor, als 17 Jahre. Vor allem, wenn man ihre Situation bedenkt: Ihr Vater starb vor ihren Augen, als sie sieben war, ihre Mutter leidet scheinbar unter einem Fluch der Feen und ist in einer psychatrischen Einrichtung. Sie selbst musste Operationen und das Tätowieren von Silber und Eisen in ihren Händen und Armen als siebenjährige über sich ergehen lassen. Leider zeigt auch Donna oft die gleichen Selbstzweifel, wie sie so viele Heldinnen in Jugendbüchern haben.

Hier muss ich Xan als sehr positiv hervorheben. Er ist nicht der typische "gequälte Bad Boy", der Donna auf Distanz hält. Ganz im Gegenteil, er zeigt von Anfang an Interesse an ihr, ist nett zu ihr. Er neckt sie zwar, aber nie auf böse Art und Weise. Mein Highlight: Als Donna ihn fragt, was so toll darn sein kann, mit ihr Zeit zu verbringen, sagt er ihr, sie solle sich nicht runtermachen. Danke. Xan hat definitiv Pluspunkte für das Buch bei mir gesammelt.

Navin ist der beste Freund, der offensichtlich mehr für Donna empfindet, was sie (noch) nicht bemerkt. Er kommt mit der neuen Situation ungewöhnlich schnell klar und verliert seinen Humor selbst dann nicht, als er sich in der Gewalt der Elfen befindet.

Die Idee zu dem Buch ist wirklich gut, die Umsetzung leider nicht. Es wirkt überladen und übereilt. Hier noch etwas rein, da noch etwas dazu, wir erwähnen hier etwas und werfen da einen Brotkrumen ein ... die interessanten Aspekte der Idee bekommen genauso wenig Zeit, sich zu entwickeln wie die Charaktere. Die Alchemie und der Orden des Drachen (die Gruppe der Alchemisten, zu denen Donnas Eltern gehörten und ihre Tante, bei der sie lebt, gehört), die Feen und Elfen, Donnas Tattoos, alles wird angeschnitten und liegengelassen und von nichts erfährt man wirklich viel. Und das ist schade, denn wie gesagt, die Idee, die hinter der Geschichte steckt, ist interessant, leider interessiert sie mich nicht genug, als dass ich die Trilogie weiterlesen werde.

Es gibt viele Jugendbücher mit Feen, viele mit Hexen, viele mit Tattoos, die mehr sind, als sie auf den ersten Blick zu sein scheinen. Die Kombination von allem klingt interessant, aber wenn die Umsetzung so ausfällt, lese ich lieber ein Buch, dass sich auf einen oder zwei dieser Aspekte beschränkt und dafür den Plot und die Figuren ausbaut und ihnen den Raum gibt, den sie brauchen und verdienen.

Jüngere Leser, denen andere Bücher über "dunkle" Feen/Elfen zu düster sind, könnten vielleicht etwas mit Iron Witch - Das Mädchen mit den magischen Tattoos anfangen. Allen anderen würde ich davon abraten.

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