"And when a Sea Witch smiles, men should tremble"
von Cambridge
Kurzmeinung: Düstere und atmosphärischer historischer Roman der aber nicht die ersten Bücher der Autorin heranreicht
Rezension
Historische Romane lese ich nur noch selten. Es gab mal eine Zeit, da habe ich sie verschlungen, aber irgendwann hatte ich genug. Aber wenn ich den Namen Karen Maitland lese, juckt es mich doch in den Fingern. Ihre Romane haben mir immer sehr gut gefallen. Sie waren gut recherchiert, düster und mit einem Hauch Mystik versehen. Und all das trifft auch auf „The Plague Charmer“ zu.
Die Handlung ist angesiedelt in England zur Zeit der zweiten großen Pestepedemie. In einem kleinen Dorf im Exmoor wird eine geheimnisvolle Frau aus dem Meer gefischt. Sie prophezeit den Bewohnern, dass die Krankheit ausbrechen wird und sie bietet ihnen Hilfe an. Aber ihr Preis ist zu hoch und die Menschen denken, sie wohnen zu weit abseits um von der Plage betroffen zu werden. Aber schon kurz darauf bricht die Pest unter ihnen aus.
Die Handlung entwickelt sich langsam. Die Autorin lässt sich viel Zeit, die Figuren vorzustellen und ihre Angst vor der tödlichen Krankheit. Es gibt einige Charaktere und die Story wird zunehmend verschachtelter. Die Autorin versteht es auch in diesem Buch, eine düstere und unheilvolle Stimmung zu kreieren. Zu Anfang hätte es ein bisschen spannender sein können, es dauert doch recht lange, bis die Handlung etwas anzieht. Leider bleibt einiges im Unklaren, die Autorin erklärt uns nicht alle Dinge, die sie so eingebaut hat. Die Autorin fügt zwar am Ende umfangreiche Anmerkungen ein über historische Dinge und ein Wörterbuch, aber in der Story selber war mir dann doch einiges zu wenig aufgelöst. Einiges wird auch überhaupt nicht weiter beleuchtet. Das hat mich ein wenig gestört. Karen Maitland gehört für mich weiterhin zu einer der besten Autorinnen für Historische Romane, auch wenn „The Plague Charmer“ nicht an „The Company of Liars“ heranreicht.