Cover des Buches Swamplandia (ISBN: 9783036955148)
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Rezension zu Swamplandia von Karen Russell

Rezension zu "Swamplandia" von Karen Russell

von bücherelfe vor 13 Jahren

Rezension

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bücherelfevor 13 Jahren
Die New York Times Book Review bezeichnet dieses Buch als „Eine Achterbahnfahrt voll lebhafter Schilderungen und unbändiger Fabulierkunst: Russell hat Stil, und zwar jede Menge“. Stephen King – Grossmeister der Alpträume - wird zitiert mit „Brillant, lustig, besonders – zugleich gruselig und böse: Dieses Buch werde ich nicht vergessen.“ Kein Wunder, waren meine Erwartungen an „Swamplandia“ entsprechend hoch. Mitten im Sumpf Floridas lebt das Ehepaar Bigtree mit seinen drei im Strudel der Pubertät schlingernden Kinder. Früher war „Swamplandia“ mit seinen Alligatoren-Shows ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen. Heute dümpelt das Unternehmen nur noch vor sich hin. Als Mutter Hilola Bigtree stirbt, gerät die Welt der Bigtrees noch mehr ins Schleudern. Dass der Vergnügungspark „Welt der Finsternis“ im nahe gelegenen Loomis eröffnet wurde, scheint „Swamplandia“ den letzten Rest zu geben. Die 13jährige Ich-Erzählerin Ava hat nur eines im Sinn; das Erbe ihrer Mutter antreten und eine genauso berühmte Alligatoren-Ringerin werden. Damit das Unternehmen und ihrer aller Heimat „Swamplandia“ wieder blüht. Alle in der Familie gehen ihre eigenen Wege. Ihr zu Anfang der Geschichte noch unter ihnen weilende, etwas senile Grossvater wird in einem Altersheim geparkt, ihr Bruder Kiwi verschwindet eines Tages in Richtung der „Welt der Finsternis“ und versucht auf seine Weise, die Familie zu unterstützen. Der Vater geht auf eine längere Geschäftsreise und ihre Schwester Ossie ist auf einem spiritistischen Trip und verliebt sich in einen im Wald lebenden Geist. Letzteres mit allen Konsequenzen, denn sie beschliesst, ihr Leben mit ihm zu teilen und verschwindet zwecks baldiger Heirat. Unvermittelt findet sich das Nesthäkchen Ava vollkommen allein Aber die junge Alligatoren-Ringerin lässt sich nicht unterkriegen und macht sie sich auf den Weg, ihre Schwester zurückzuholen. Aber die Sümpfe Floridas sind kein Ort für Spaziergänge.... Karen Russel's Debütroman ist eine Geschichte voller Geschichten; eine Welt voller eigener kleiner Welten. Verschachtelt, bunt, laut und irgendwie etwas schwindelerregend. Ihre sprudelnde Fantasie und ihre Fabulierkunst sind mir definitiv zu viel von allem. Es liest sich so, wie ein überzuckerter Pudding oder ein viel zu scharfes Curry schmeckt: Eine kleine Portion ist durchaus schmackhaft; eine grosse liegt schwer im Magen. Um herauszufinden, ob Karen Russel mir in Kleinstportionen besser gefällt, werde ich mir ihren Erzählband „Schlafanstalt für Traumgestörte“ näher anschauen. Denn ein Kapitel in "Swamplandia" vermochte mich wirklich zu begeistern. Der Teil rund um Ossie's Geist bzw. sein Leben bevor er zum Geist mutierte, war wunderbar. Ihn habe ich nur ungern verlassen.
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