Rezension zu "Die Träumenden" von Karen Thompson Walker
Ich habe mich sehr auf ein neues Buch von Karen Thompson Walker gefreut, da mir bereits ihr erstes Buch, Ein Jahr voller Wunder (The age of miracles), sehr gut gefallen hat.
Meine Vorfreude wurde nicht enttäuscht.
Wer kennt sie nicht, diese Träume, die einem realer vorkommen als die Realität, die einen tagelang nicht mehr loslassen auch wenn man wach ist.
In "Die Träumenden" folgt der Leser dem Leben mehrerer Personen in einer Stadt, in der ein neues, aggressives Virus nach und nach fast alle Menschen in einen tiefen Schlaf fallen lässt. Die Personen kommen aus unterschiedlichen Altersgruppen, sozialen Schichten und Lebenssituationen. Am Rande bekommt man mit, wie die Gesellschaft mit der Situation umgeht aber der Fokus ist immer auf den Einzelerlebnissen.
Der Schreibstil ist ungewöhnlich (zumindest im Vergleich dazu, was ich sonst überwiegende lese) und sicherlich nicht für jeden: der allwissende Erzähler ist sehr distanziert und trotzdem gibt es genügend Bindung zu den Charakteren, dass man wissen möchte was mit ihnen passiert. Die Stimmung ist bedrückend und ein wenig gruselig, manchmal verzweifelt. Und trotzdem schafft es die Autorin, dass man am Ende nicht deprimiert ist sondern einen Funken Hoffnung hat.
Danke an HarperCollins für das Leseexemplar.