Rezension zu "Ein Jahr voller Wunder" von Karen Thompson Walker
Die Welt stirbt und die Menschheit macht weiter – so typisch.
Inhalt: Auf der Erde passiert etwas Seltsames. Die Tage werden täglich länger. Der Lauf von Sonne und Mond stimmen nicht mehr. Die Uhren werden nutzlos, die Menschheit muss sich etwas einfallen lassen.
Mit der Zeit wird die Sonneneinstrahlung intensiver, die Nächte kälter. Tiere und Pflanzen sterben aus. Landwirtschaft ist nur noch in Gewächshäusern möglich. Das braucht Energie und die wird knapp.
Mitten in diesem Chaos erlebt Julia ein Jahr voller Veränderungen. Geht ihr Vater fremd? Sie verliert eine Freundin, entdeckt eine alte wieder und erlebt ihre erste Liebe. Und das alles in einer sterbenden Welt.
Fazit: Die Story würde ich als eine Dystopie eine Dystopie einordnen. Aber eine, die gar nicht so abwegig ist. Die Tage verlängern sich. Sonnen- und Mondphasen verlängern sich täglich. Zunächst ist es nur eine Meldung im Radio und TV. Aber nach und nach ergeben sich für die Menschheit daraus große Schwierigkeiten. Angefangen, dass die Uhr nicht mehr stimmt. Sämtliche Zeitpläne geraten durcheinander. Die Wirtschaft muss sich anpassen. Später, als das alles noch größere Ausmaße annimmt, beginnt die Umwelt zu leiden. Pflanzen und Tiere sterben aus. Die Menschen sehen sich mit ihrem eigenen Aussterben konfrontiert.
Mitten in diesem Chaos ist da ein Mädchen, die ein Jahr voller Veränderungen erlebt. Die Eltern sind komisch. Sie selber verliert Freundinnen und erlebt die erste Liebe.
Das Faszinierende an diesem Buch ist dieser Mix aus Katastrophe und erster Liebe. Die Autorin hat es super verstanden, die Ignoranz der Menschheit deutlich zu machen. Es kann kommen, was will, sie machen trotzdem weiter wie gewohnt. Geld ist eben alles.
Mit der Protagonistin konnte ich gut mitfühlen. Die Verzweiflung, das Wechselbad der Gefühle dieser Drang nach Unabhängigkeit und dann wieder die Abhängigkeit von den Eltern.
Die Ursache der Katastrophe konnte in dem Buch nicht geklärt werden. Trotzdem ist der Ablauf der Ereignisse schlüssig und logisch dargestellt. Eins kommt ins andere und alles ist logisch. Stellenweise habe ich Probleme auch vorausgesehen. – Einfach alles super recherchiert.
Ich war begeistert von der Lektüre. Auch wenn ich das buch wohl eher nicht selber gelesen hätte. Als Hörbuch war es aber super. Nicht so übertrieben lang und gut und flüssig gelesen. Ich hatte einen super Kopfkinofilm, während dem Hören. – Das Thema scheint aber auch unerschöpflich. Da könnte man ewig drüber schreiben.
Ich kann dieses Buch einfach nur absolut empfehlen. Die Story ist so abwegig gar nicht. Dann ist alles absolut glaubhaft und schlüssig dargestellt. Alles scheint logisch und Ann ist da dieses Einzelschicksal. Ein genialer Schachzug der Autorin.
Tut euch diese Dystopie ruhig mal an!