Nina ist eine junge und attraktive Frau, die voll im Leben steht. Beim Joggen rennt ausgerechnet sie, die sehen kann, den blinden Mann Jan und seinen Hund Linus über den Haufen. Nach einem heftigen Wortwechsel merken die beiden aber doch, dass sie wohl in der Nähe des Anderen fühlen.

Was als ganz normale Liebesgeschichte beginnt, gewinnt zunehmend an Problematik. Fast wie bei Menschen mit anderer Herkunft/ Kultur, stößt Nina selbst unter ihren Freunden auf Vorurteile und Ablehnung ihrem blinden Freund gegenüber. Am Anfang selbst unsicher, wie sie mit einem blinden Mann umgehen soll, versteht sie Jans Welt nach und nach immer besser. Doch respektvoller Umgang allein genügt nicht. Zu viele Faktoren, die von Außen einfließen, stehen ihnen im Weg. Immer spannender wird es, und gleichzeitig immer auswegloser. Ob es dennoch ein Happy End gibt, verrate ich hier Selbstverständlich nicht.

Zunächst war auch ich skeptisch, ob ein Blindenroman für mich das Richtige sei. Es gibt so Themen im Leben, an denen schaut man lieber vorbei. Da ich aber bisher die Bücher der Autorin sehr gern gelesen habe - sie sind immer so speziell. Eben gerade wegen der unüblichen Themen - habe ich mich auch diesmal um ein Rezensionsexemplar bemüht. Gand herzlichen Dank dafür. Ich hatte wunderbare Lesestunden, spannend, wie ich es erwartet hatte. Letztendlich habe ich sogar eine Menge über die Erlebenswelt eines Blinden erfahren dürfen, was ich sicher zukünftig auch im realen Leben verwerten kann und möchte. Wer sich also auch mal an ausgefallenere Thema wagen mag, ist mit diesem Roman sehr gut bedient.