Dieses Buch behandelt ein so wichtiges und vor allem kein einfaches Thema - Kindesmisshandlung. Die Verarbeitung und der Umgang für auch nicht direkt betroffene damit, wird in eine passende Handlung gepackt. Der Klappentext lässt zunächst nicht vermuten, dass es um ein so schwieriges Thema geht. Allerdings hatte ich beim Lesen gegen Ende hin, immer wieder das Gefühl, dass die Autorin an manchen Stellen zu viel wollte oder die Geschichte auch schnell zu Ende bringen wollte. Auch ist der Schreibstil etwas gewöhnungsbedürftig und erinnert mit seinen Seitenlangen verschachtelten Sätzen immer mal wieder an Kant.
Karin Kalisa
Lebenslauf
Deutsche Wissenschaftlerin und Literatin: Karin Kalisa wird 1965 in Deutschland geboren. Als Wissenschaftlerin beschäftigt sie sich mit asiatischen Sprachen und Ethnologie. Kalisa lebte bereits in Wien, Tokio und verschiedenen Städten Deutschlands. Heute hat sie sich in Ost-Berlin niedergelassen.
2016 veröffentlicht sie ihren Debütroman »Sungs Laden«, der auf Anhieb großen Anklang findet und von der Kritik hochgelobt wird. In dem Buch schlägt Kalisa gekonnt eine Brücke zwischen Deutschland und Vietnam.
Seitdem veröffentlicht die Autorin weiterhin erfolgreiche Romane.
Alle Bücher von Karin Kalisa
Sungs Laden
Fischers Frau
Bergsalz
Radio Activity
Sternstunde
Magst du die Nacht?
Radio Activity
Bergsalz: Roman
Videos
Neue Rezensionen zu Karin Kalisa
Rezension zu "Fischers Frau" von Karin Kalisa
1928 gab es an der Ostsee ein dreijähriges Fangverbot für die Fischer. Doch die betroffenen Fischer fanden eine neue Möglichkeit, ihren Lebensunterhalt zu finanzieren und die drohende Arbeitslosigkeit abzuwenden: Sie knüpfen Teppiche, wobei sie ein eigens angereister Spezialist aus Österreich unterstützte. Und die sogenannten „Perser von der Ostsee“ (Hardcover, S. 41) verkauften sich europaweit gut.
Nach fast einhundert Jahren erhält die Fadenarchäologin Mia Sund einen dieser sogenannten Fischerteppiche zur Begutachtung. Kurz darauf bucht die Expertin der Uni Greifswald ihre erste Dienstreise seit Langen …
Cover und Schreibstil:
Auf dem Cover von „Fischers Frau“ sind zwei Frauenköpfe zu sehen, einer in Blau, der andere in Grün. Es ist auf beiden abgebildeten Köpfen ein Webmuster zu erkennen. Auch wenn ich persönlich mir eher die Abbildung eines typischen Fischerteppichs auf dem Cover gewünscht hätte, ist das Coverbild gut gewählt, denn in „Fischers Frau“ sind letztendlich die Schicksale zweier Frauen durch einen Teppich und seine Geschichte auf wundersame Weise miteinander verwoben.
Karin Kalisas Schreibstil ist ein Stückweit gewöhnungsbedürftig. Bei näherer Betrachtung ist die Autorin jedoch meiner Meinung nach eine wahre Wortkünstlerin.
Man merkt beim Lesen immer wieder die hervorragende Recherchearbeit der Autorin, vielen Dank dafür und auch für das Glossar und das umfangreiche Literaturverzeichnis am Ende des Buches.
Fazit und Leseempfehlung:
Neben dem grünen Fischerteppich steht die Kuratorin Mia Sund im Mittelpunkt der Geschichte.
Nachdem ihr ein Kollege den Fischerteppich zur Begutachtung vorgelegt hat, reist Mia nach Zagreb. Von dort aus wurde der Teppich nach Greifswald geschickt.
Auch wenn „Fischers Frau“ kein Kriminalroman im eigentlichen Sinne ist, ist das Buch vom Anfang bis zum Ende spannend und herausfordernd. Das Buch ist facettenreich, und es fällt mir tatsächlich schwer, zu beschreiben, was mir an diesem Buch am besten gefallen hat: alles, was mit dem grünen Teppich und seiner geheimnisvollen Herkunft zu tun hat, die Liebesgeschichte im Buch, die liebenswerte und interessante Hauptprotagonistin Mia oder der turbulente geschichtliche Hintergrund.
Auf den Punkt gebracht: Es ist die herausragende Autorin Karin Kalisa, die in diesem Buch so vieles unter einen Hut bringt bzw. zu einem faszinierenden Geschichtenteppich verwebt.
Ich vergebe für „Fischers Frau“ fünf Sterne. Es ist ein außergewöhnliche Zeitreise, und man verpasst etwas, wenn man es nicht gelesen hat.
Ich habe für mich eine neue interessante Autorin entdeckt und werde sicherlich noch weitere Bücher von ihr lesen.
Zum Schluss noch ein herzerwärmender Satz aus diesem Buch:
„Nein ließ sich die Fantasie nicht sagen, so wenig wie man einem Ohrwurm das Ohr verbieten kann. (Hardcover, S. 62)
Die Dauerleserin
Das Cover ist eher schlicht gehalten, gefällt mir persönlich allerdings und passt auch zu dem Buch.
Die Hauptfigur, Mia, ist seltsam, wirkt aber sehr sympathisch. Sie ist auf der Suche nach der Geschichte der Weberin des Fischerteppichs. Gleichzeitig scheint sie sich selbst zu verlieren und doch zu finden.
In dem Buch geht es um die Ängste von Mia und gleichzeitig aber auch um viel Mut, dem Suchen, dem Finden und dem Gefundenwerden.
Zu Großteilen geht es um Mia, aber zu einem großen Teil auch um die Teppichweberin, die Fischers Frau, wie der Titel des Buchs sagt. Wobei mir die Geschichte von Mia besser gefallen hat, ich fand den Teil mit der Teppichweberin zum Teil sehr verwirrend. Wobei ich auch denke, dass es Absicht war, dass man nicht weiß, ist es echt oder eine Fälschung, was ebenfalls ein sehr großes Thema in dem Buch ist.
Das Ende des Buchs hat mir allerdings gut gefallen und ich habe mich sehr für die Hauptfigur gefreut.
Der Schreibstil des Buchs ist eigentlich nicht so meins, hat in diesem Fall aber sehr gut zu der Geschichte gepasst. Er hat schon fast etwas poetisches. Es ist nicht unbedingt spannend im klassischen Sinne, aber dennoch scheinen die Worte einen in ihren Bann zu ziehen.
Fazit: Ein sehr interessantes und keineswegs klassisches, kurzweiliges Buch.
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Teilnehmer:
Ertauscht.... Aber mach dir keinen Kopf, ist nicht so schlimm! Kann ich sicher tauschen!
Zusätzliche Informationen
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