Rezension zu "Todesklang und Chorgesang (Bee Merryweather ermittelt 1)" von Karin Kehrer
dieses-und-jenesBereits nach wenigen Seiten hatte ich das so typische englische Dorfleben mit seinen ganz besonderen Charakteren des kleinen beschaulichen Örtchens South Pendrick, in dem die verwitwete Bee Merryweather nach ihrer pensionierte Handarbeitslehrerin als "Zugezogene" lebt, vor Augen. Neben ihrem Hobby dem Häkeln pflegt sie hier auch ihre Vorliebe für den Chorgesang im örtlichen Hobbychor.
Zum Inhalt sei nur so viel verraten: Das gemeinsame Singen im Chor könnte so schein, wäre da nicht der überaus ambitionierte Chorleiter Peter Batholomew, der seine Sänger bis zum Äußersten treibt und seine Kritik in verletzender Art & Weise zum Ausdruck bringt. Peter macht sich keine Freunde. Und so nimmt alles seinen Lauf und ausgerechnet Bee findet Peter tot in seinem Haus. Wie die Polizei feststellt, war es kein natürlicher Tod. An Motiven und Feinde mangelt es nun nicht gerade. Bees Neugierde ist geweckt und trotz der Warnungen von David, dem jungen Dorfpolizisten, versucht Bee Licht in das Dunkel zu bringen.
Die Autorin nimmt den Leser in ihrem eher gemächlichen Kriminalroman mit in die für Cornwall so typische typisch ländliche Idylle, welche auch durch das Cover schon zum Träumen einlädt. Jedoch kann diese Beschaulichkeit auch trügen und hinter den Fassaden verbergen sich so manche Geheimnisse. Jeder der Beteiligten schein etwas zu verbergen zu haben. Bis zum Schluss bleibt vieles offen, kann sich der Leser einen Reim auf die Geschehnisse und Zusammenhänge, aber auch auf die Charaktere einen Reim machen.
Karin Kehrer ist es so gelungen die Spannungen, auch bei einer sich langsam entwickelnden Handlung, der es jedoch noch nicht an der erforderlichen Logik und Nachvollziehbarkeit mangelt, bis zum Ende aufrecht zu erhalten.
Ebenso wie in der Handlung lernt der Leser mit jeder Seite ein weiteres kleines Puzzlestück über die Protagonistin Bee Merryweather kennen. Agiert zu Beginn noch unentschlossen, ja beinahe unbedarft, und zögerlich, gewinnt sie immer mehr an Sicherheit. Für mich war es ein sehr schönes Lesevergnügen gemeinsam mit Bee mitzurätseln und Stück für Stück, Puzzle für Puzzle die Geschehnisse zusammenzusetzen und die Geheimnisse zu ergründen, die die Bewohner von South Pendrick zu verbergen versuchen. Das am Ende sich ergebende Gesamtbild hält dann für den doch auch noch die ein oder andere Überraschung bereit.
Fazit
Der erste Band der cozy Crime-Reihe "Bee Merryweather ermittelt" war für mich ein wirklich ein gelungener Cosy Krimi mit einer überaus liebenswerten, zu Beginn etwas unbedarften und auch leicht schrulligen Ermittlerin und einem Dorf voller interessanter Bewohner. Karin Kehrer ist es gelungen alle Figuren gleichermaßen eindrücklich und farbig, ebenso wie die Handlungsorte, so zu schildern, dass sie dem Leser sehr schnell vor dem geistigen Auge erscheinen lassen.
5⭐ - für einen gemütlichen Wohlfühlkrimi mit einem schönen, pittoresken Setting und den für englische cozy Crime so typischen besonderen, manchmal etwas schrulligen, Charakteren.
Ihr seid Fans von Miss Marple und Agatha Raisin, liebt den Charme der "Inspector Barnaby"-Reihe? Dann kann ich Euch diesen Krimi aus der Feder von Karin Kehrer, wie die gesamte "Bee Merryweather ermittelt"-Reihe, nur empfehlen.
Vielen Dank an die Autorin, Netgalley.de und den Ullstein Buchverlag für das E-Book Rezensionsexemplar des E-Book Bundle Todesklang und Chorgesang // Leichenschmaus im Herrenhaus (Bee Merryweather ermittelt 1-2).