Cover des Buches Glück besteht aus Buchstaben (ISBN: 9783312010417)
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Rezension zu Glück besteht aus Buchstaben von Karin Schneuwly

Rezension zu "Glück besteht aus Buchstaben" von Karin Schneuwly

von Kathleen1974 vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Anders als erwartet, aber interessant!

Rezension

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Kathleen1974vor 7 Jahren
Titel: „Glück besteht aus Buchstaben“
Autorin: Karin Schneuwly
Verlag: Nagel & Kimche im Carl Hanser Verlag 2017
Seitenzahl: 208 Seiten

Klappentext:
„Karin Schneuwly erzählt, wie sie als Kind das Lesen entdeckte – die Verzauberung, die Gier, die Sucht nach einer Welt, die sich mit nichts vergleichen lässt. Nun hat sie mit der Lebensgeschichte einer Leserin zugleich einen Leseverführer geschrieben. Wir tauchen darin ein und erfahren wie beim ersten Mal, was für ein Glück das Lesen beschert – und auch, wie gefährlich es manchmal werden kann. Und dass man dem Lesen, wenn man ihm einmal verfallen ist, nicht mehr entrinnt.“

Zum Cover:
Ich mag das Cover (Schutzumschlag). Es spiegelt für mich das vertiefte, entspannte Lesen wieder. Mir gefallen auch die dafür benutzten Farben. Zuerst schaut man auf die in glänzendem Rot abgebildete Silhouette und danach auf den interessanten Titel, der einen sofort neugierig macht, wenn man das Lesen liebt.

Schreibstil:
Nach meinem Empfinden würde ich den Schreibstil schon etwas philosophisch bezeichnen. Zumindest fühlte es sich stellenweise so an. Einige Textstellen habe ich mehrmals gelesen, um deren Sinn zu begreifen bzw. zu verstehen, was die Autorin damit ausdrücken möchte.
Andere Textpassagen ließen sich leichter und flüssig lesen. Eine Schreibweise, die sich für mich abwechslungsreich, interessant und teilweise anspruchsvoll darstellte.

Lieblingszitate:
„...ich hatte meine Pixi-Bücher immer bei mir und baute mir aus meinen ersten gelesenen Sätzen ein semantisches Nest.“ (Seite 29)
„Die Sprache, die geschriebene Sprache genauso wie die gesprochene, war für mich lange Zeit der Ort der Sicherheit und des Aufgehobenseins.“ (Seite 81)
„…durchs bloße Zuschauen verpasst man es, ein Teil der Welt zu sein.“ (Seite 134)
„Auch wenn es mir peinlich war, musste ich es ihm doch immer und immer wieder sagen, dass in meinen Büchern das Leben unermesslich reicher war, eine riesige, ungeordnete Enzyklopädie der Weltgefühle…“ (Seite 194)

Meine Meinung zum Buch:
Als ich den Titel das erst Mal sah, wurde ich sofort neugierig auf dieses Buch und war sehr gespannt, was mich erwartet.

Die Autorin gewährt uns einen guten und tiefen Einblick in ihre ganz persönlichen Gedanken zum Thema Lesen. Sie erzählt auf eine unterhaltende Art und Weise, wie sie selbst einen Bezug zum Lesen/zu Büchern bekam. Einerseits empfand ich es sehr interessant und tiefgründig, andererseits aber auch amüsant, und ich musste oft Schmunzeln, weil ich darin oft Parallelen zu meiner eigenen Entwicklung des Leseverhaltens feststellte.

Ich habe das Buch mit sehr viel Neugierde gelesen. Es ist mal sehr interessant, zu erfahren, wie sich der Bezug zu Büchern bei anderen Lesern entwickelt hat. Die Autorin beschreibt einiges philosophisch, wie ich es empfand. Diese Textstellen musste ich dann oft zweimal lesen, um dahinter zu steigen, was sie dem Leser damit vermitteln bzw. was sie genau ausdrücken möchte. Dies stockte etwas meinen Lesefluss, veranlasste mich aber gleichzeitig dazu, mir genauer darüber Gedanken zu machen, einiges zu hinter denken… Ob ich wirklich alles so verstanden habe, wie es die Autorin rübergebracht hat, kann ich nicht behaupten. Vielleicht gewährt sie einem damit auch eine ganz eigene Auslegung zum Gelesenen.
Ich lese eigentlich nie philosophische Texte, deshalb war es für mich schon ab und an eine kleine Herausforderung. Einige Male sah ich auch keinen direkten Zusammenhang zu Textpassagen, die aufeinanderfolgten und empfand das dann als leichte Abschweifung vom zuvor Geschriebenen.

Dennoch hat es mir Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen, auch wenn ich ganz andere Erwartungen an dieses hatte. Viele Denkanstöße zum Leseverhalten hat es mir auf jeden Fall gebracht und das finde ich wichtig und besonders.
In vielen Dingen kann ich der Autorin recht geben zu dem, wie sie das Lesen empfindet bzw. wie wichtig ihr Bücher sind. Auch ich fühle mich inmitten von Büchern sehr wohl.

Lesen hat wirklich etwas Befreiendes. Man taucht in fremde Welten und zieht sich daraus etwas fürs eigene Leben, schöpft Hoffnung oder bestaunt einfach nur die Handlung und deren Charaktere. Aber natürlich darf man als Leser niemals den Bezug zur Realität verlieren. Das wahre Leben, aus dem wir oft flüchten und uns dafür Bücher zur Hilfe nehmen, ist oft nicht so, wie wir es gern hätten, aber wir dürfen nicht die Augen davor verschließen und müssen auch am wahren Leben teilnehmen.

Bücher sind für mich wahre Schätze und Inspiration. Jedes Mal ein unglaubliches Gefühl, ein neues Buch in die Hand zu nehmen voller Vorfreude und Neugier oder ein schönes Buch zu beenden und es voller Ehrfurcht zurück ins eigene Regal zu stellen. Das würde ich nie missen wollen.

Es ist wirklich so und jeder leidenschaftliche Leser wird dem zustimmen: „Glück besteht aus Buchstaben.“ Wörter können so viel bewirken, ob so oder so, Wörter wecken in uns immer wieder ganz bestimmte Gefühle/Emotionen. Bücher sind ein wertvolles Gut, waren sie schon immer und werden sie auch in Zukunft immer bleiben.

Bewertung: Ich gebe dem Buch daher 4 von 5 Sterne.
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