Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen, und man kommt gut ins Buch. Der Weg unserer Hauptfiguren ist spannend und mitreißend, man möchte immer wissen wie es weiter geht.
Sehr gut gefallen hat mir, wie das Leben der Amisch gezeichnet wurde und man ihre Bräuche anschaulich kennenlernt. Das ist auch was das Buch treibt, die Umstände in der Zeit, die Bräuche und die Dynamik im Dorf. Die Figuren bekommen zwar auch ihren Charakter und etwas Tiefe, aber das ist nicht die treibende Kraft. Für mich war darum auch die „Liebe“ zwischen Rebekka und Daniel nicht sonderlich greifbar, es blieb sehr oberflächlich und stand recht lange im Vordergrund ohne viel Voranzutreiben. Insgesamt scheint Tratsch rund um „Wer geht mit wem“ in diesem Buch und Dorf etwas wichtiges zu sein. Wenn man das ignoriert, ist es ein tolles Buch, das einem auch einiges Neues beibringen kann.
Wer sich jedoch zu sehr auf den Titel fokussiert, wird in die Irre getrieben - ich habe die ganze Zeit gewartet, wann es endlich nach Amerika geht, aber das passiert erst sehr spät und wird nur noch knapp angeschnitten. Die Entwicklung scheint da zwar schlüssig, aber hat nichts mit zwei Liebenden die in de Ferne fliehen zu tun. Wer das sucht, ist hier also falsch. Mich hat es nicht gestört, aber wie gesagt kurz irritiert.