Cover des Buches Cop Town (ISBN: 9781780890012)
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Rezension zu Cop Town von Karin Slaughter

Ein Thriller rund um Rassismus, Frauenfeindlichkeit und Gewalt

von Schwertlilie79 vor 10 Jahren

Kurzmeinung: Ein spannender Thriller für alle, die Karin Slaughter endlich mal von einer anderen Seite erleben möchten.

Rezension

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Schwertlilie79vor 10 Jahren
Titel & Cover
Den Titel "Cop Town" empfindet ich als sehr passend. Die Geschichte spielt im Atlanta der 70er Jahre - die Kriminalitätsrate scheint erschreckend hoch zu sein und jedes Mal, wenn in der Stadt ein schwerwiegendes Verbrechen geschieht, strömen sämtliche Cops aus und machen alle auch nur ansatzweise verdächtigen Personen platt. Selbstjustiz scheint an der Tagesordnung zu sein - die Stadt wird mehr oder weniger von den Cops und deren Meinungsmachern regiert.
Das Cover fände ich schöner, wenn es etwas schlichter wäre - mit einer weißen Hintergrundfarbe anstelle der silbernen Farbe würde mich persönlich das Buch deutlich mehr ansprechen. Ich finde auch, dass das Buch etwas zu groß geraten ist - aber: andere Länder, andere Sitten. Zwischen dem Titelbild und der Geschichte lässt sich kein Zusammenhang herstellen, was ich etwas schade finde. Eine geballte Faust, ein Schlagstock oder ähnliches würden besser passen.

Erwartungen
Ich muss zugeben, dass ich sehr hohe Erwartungen an das Buch hatte, da ich ein großer Fan von Karin Slaughters Sara-Linton- und Will-Trent-Reihen bin. Anhängern dieser Reihen sei gesagt, dass sich "Cop Town" nicht annähernd mit den übrigen Thrillern der Autorin vergleichen lässt - spielt es doch zu einer völlig anderen Zeit und ist der Wortschatz der Protagonisten dramatisch von deren jeweiligem Milieu geprägt.

Inhalt
Kate Murphy, erst wenige Tage beim Atlanta Police Department, erlebt einen rasanten Start in ihr Berufsleben. An Maggie Lawsons Seite versucht sie, im Alltag eines Polizisten zu bestehen. Im Brennpunkt des Interessessteht der Shooter, der bereits mehrere Polizisten auf dem Gewissen hat. Als auch Jimmy, Maggies Bruder und selbst ein Polizist, beinahe zum Opfer des Killers wird, beginnen die beiden, auf eigene Faust zu ermitteln.

Meinung
Besonders gefallen hat mir an dem Thriller, dass die Stimmung der Gesellschaft der 70er Jahre so detailliert und mit all ihren Facetten dargestellt wird. Wirklich erschütternd ist die Darstellung von Rassismus und die Diskriminierung von Frauen. Man möchte laut aufschreien, angesichts von so viel Ungerechtigkeit, Ignoranz und Unmenschlichkeit.
Der Thriller an sich wird nie zu lange oder gar langweilig - das Tempo steigert sich allmählich, man lernt die Charaktere und deren Leben immer besser kennen. Auch die Gedankenwelt des Shooters bleibt dem Leser nicht verborgen - was ich sehr interessant finde. Kate und Maggie sind mir letztendlich doch noch ans Herz gewachsen - zu Beginn der Geschichte war ich nicht sicher, ob ich überhaupt jemanden ins Herz schließen könnte.
Die Auflösung am Ende des Thrillers ist für mich durchaus nachvollziehbar - hat mich aber dennoch etwas enttäuscht zurückgelassen, da ich auf mehr Zusammenhänge innerhalb der Geschichte gehofft hatte.

Fazit

Eine rasante Jagd durch das Atlanta der 70er Jahre, das vor allem von Rassismus, Frauenfeindlichkeit und Gewalt geprägt ist. Ein spannender Thriller für alle, die Karin Slaughter endlich mal von einer anderen Seite erleben möchten und die Gewaltausbrüche und -ausdrücke nicht scheuen.
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