Zwei Ermittler bedeuten NICHT doppelt so viel Spannung
von Soeren
Kurzmeinung: Zwei Ermittler bedeuten NICHT doppelt so viel Spannung
Rezension
Laut dem Vorwort haben Karin Slaughter und Lee Child mehrere Jahre an dem gemeinsamen Kurzroman gearbeitet. Man könnte also etwas Großes erwarten. Und wird mit dieser Einstellung prompt enttäuscht. Im Grunde ist „Goldwäsche“ eine x-beliebige Undercover-Story. Slaughters Ermittler Will Trent wird mit falscher Identität in Fort Knox eingeschleust, um einen alten Mord aufzuklären. Childs Jack Reacher ist ebenfalls vor Ort, allerdings soll er im Auftrag des Militärs in einem Betrugsfall ermitteln. Natürlich dauert es nicht lang, bis die beiden aufeinander treffen. Leider ist es die übliche Vorgehensweise, wenn zwei Ermittler unabhängig voneinander ermitteln: Zuerst gegeneinander, anschließend im Team. Aus dem Grund will auch zu keiner Zeit wirkliche Spannung aufkommen.
Interessanter als die Auflösung sind da eher die Randfakten: Zum Beispiel, dass Reacher als Mann Mitte fünfzig beschrieben wird. So explizit tut das Lee Child in seinen Reacher-Romanen eigentlich nicht. Außerdem werden
Frances Neagley und Reachers Bruder John erwähnt, die man aus anderen von Childs Romanen kennt. Zu John erfahren wir sogar ein, zwei unerwartete neue Aspekte. Doch auch die können letzten Endes nicht über das Mittelmaß als Gesamteindruck hinwegtrösten.
Gelesen wird die knapp zweieinhalb Stunden lange Geschichte von Nina Petrie, die eine der Story angepasste solide Arbeit abliefert.