Liebe LB-Leserin, lieber LB-Leser,
wer selbst im Chor singt, weiß, dass durch die Chorprobe ein schöner Abend pro Woche fast schon garantiert ist. Nette Leute, Musik, die man mag, viel Gequatsche, viel Gelächter… Gute Unterhaltung, darum geht es beim Chorsingen!
Oder?
Wilhelm, der Chorleiter aus „Im Alt singt jemand falsch“ sieht das leider ganz anders. Er fordert Disziplin, Konzentration und Leistung von seinen Chormitgliedern und schockiert die Protagonistin Maja mit diesen neuen Anforderungen kräftig! Was daraus wird, verrate ich jetzt natürlich noch nicht.
Aber wahrscheinlich haben fast alle Chormitglieder unter euch auch schon über die Frage nachgedacht, wie viel Spaß und wie viel Disziplin in der Chorprobe sein muss. Ich stelle an mir fest, dass ich die Frage in den sechzehn Jahren, die ich nun schon in Chören und Ensembles aktiv bin, mal so und mal so beantworte.
Manchmal habe ich Phasen, in denen ich es perfekt getimt und intoniert mag. Dann finde ich es toll, in einem Chor zu singen, der wie ein einziger Organismus singt, atmet, steht und spricht und in dem es keine Missklänge gibt. Der ein Publikum mit Gänsehautmusik atemlos machen kann. Das wäre Wilhelms Chor. Und Reginas. Und Lissis.
Und manchmal habe ich Phasen, in denen ich nur entspannt singen möchte. Ganz viel singen, einfach frei raus. Spaß haben, zusammen grooven. Atmen, wo man gerade möchte, auch mal ganz entspannt einen falschen Ton raushauen. Einfach positive Energie produzieren, einander anstecken und mitreißen. Das wäre Majas Chor. Und Tristans. Und Evas.
Man hört es schon an den Formulierungen, oder? Im Moment würde ich für den zweiten Chor voten. Natürlich mit einem Schuss Wilhelm darin, damit es immer mal wieder kleine Gänsehautmomente gibt.
Ich bin gespannt, wie ihr das seht. Wie ihr Wilhelm findet.
Und ob ihr manches aus „Im Alt sing jemand falsch“ aus euren eigenen Chören kennt. Diven, Psst-Sagerinnen oder schnuckelige Tenöre zum Beispiel ;)
Viel Spaß beim Lesen wünscht euch
Karin