Cover des Buches Der Kaufmann von Köln (ISBN: 9783442463558)
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Rezension zu Der Kaufmann von Köln von Karina Kulbach-Fricke

Rezension zu "Der Kaufmann von Köln" von Karina Kulbach-Fricke

von shagger vor 15 Jahren

Rezension

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shaggervor 15 Jahren
Köln Anfang bis Mitte des 12. Jahrhunderts. Der jüdische Junge Constantin lebt in der Engen Gasse in Köln. 1096 werden bei dem grossen Progrom in Köln die Juden, somit auch seine Eltern, bestialisch ermordet. Constantin kann sich als Überlebender retten und wird im christlichen Hause des Kaufmanns Wolbero aufgenommen. Wolbero´s Söhne müssen beide Ihr Leben auf dem Kreuzzug lassen und somit wird Constantin adoptiert aber nur unter der Voraussetzung, damit er zum christlichen Glauben übertritt. Gesagt, getan und Constantin konvertiert und heisst fortan Eckebrecht. Sein Adoptivvater ist einer der bedeutendsten Kaufmänner in Köln, sowie Ratsmitglied. Eckebrecht wächst nun im "elterlichen" Betrieb auf und lernt das Kaufmannshandwerk von der Pieke auf. Eckebrecht soll heiraten und hat mit sein er ersten Frau Liveradis nicht besonders viel Glück. Nach dem schnellen Tod von Liveradis ehelicht er seine zweite Frau Sophia, welche ihm Kinder schenkt und in seine Fussstapfen treten. Eckebrecht hat aber mittlerweile sehr stark mit seiner Konvertierung zu kämpfen. Die Juden haben ihn verstossen, da er seinen ursprünglichen Glauben abgelegt hat und zu den Christen "übergelaufen" ist. Eckebrecht wird von der jüdischen Gemeinde und auch von den letzten verbliebenen entfernten Verwandten gemieden. Dies hält ihn aber nicht davon ab an seinen Wurzeln festzuhalten und die Juden beim zweiten drohnenden Progrom tatkräftig zu unterstützen. Im Laufe des Buches erlebt man alle Höhen und Tiefen im Laufe des jüdischen Jungen und dann christlichen Mann Eckebrecht. Man erlebt mit ihm seine Heirat, seine Vater-/Grossvaterfreuden und die Schicksalsschläge seiner Familie. Zudem ist in diesem Buch das politische Verhältnis der damaligen Zeit mit Kaisern, Königen und Erzbischöfen sehr anschaulich geschildert. Die Kölner hatten schon immer ein gespaltenes Verhältnis zu ihrem Erzbischof und auch dies wird hier sehr anschaulich und verständlich beschrieben. Zudem kann man den Aufstieg des Kaufmannshandwerk sehr schön verfolgen. Alles in Allem ist dieses Buch der Autorin sehr gut gelungen. Es ist einfach ein Buch, welches man nicht mehr aus der Hand legen möchte und welches einen tief ins Köln des anfänglichen 12. Jahrhunderts saugt. Für jeden Mittelalterfan ein Muss!!!
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