Gleich der Anfang dieser sehr nahen Future-Fiction startet der Roman mit einem Countdown, der in meinem inneren Ohr David Bowies Space Oddity abspielen ließ. Und auch Föstes Hauptprotagonist, der Weltraummüllmann Randolph Forester, für Freunde Ran, hat mit seiner unbeschwerten Art etwas von einem Major Tom.
Wie auch bei Frank Schätzings LIMIT oder Andreas Eschbachs Weltraumthrillern wird das futuristische Umfeld Foresters mit seinen technologischen Entwicklungen und globalen Veränderungen gezeigt. In dieser Welt des Jahres 2035 gab es einen Polsprung mit verheerenden Folgen, aber der technische Fortschritt schreitet voran: So ist die Antigravitationstechnik im Kommen und für geschultes Personal gibt es Implantate zur bionischen Steuerung von Maschinen.
All das erfährt der Leser auf den ersten Seiten. Gut verpackt, dass es nicht als nervender Infodump rüberkommt und immer mal unterbrochen von Dialogen zwischen Forester und seinem internationalen Team.
So lernen wir auch gleich ein paar für die Handlungen wichtige Figuren kennen.
Ab Seite 30 wird dann der Action- und Thriller-Hahn aufgedreht und für Forester ist die ruhige Zeit als Space-Cowboy vorbei. Stattdessen gibt es Tote und er ist auf der Flucht durch Süd- und Nordamerika. Verfolgungsjagden und wilde Schießereien inklusive, bis er hinter das Geheimnis des HADESPLANS kommt.
Es gibt nicht nur einen Gegner, aber als Superantagonist wird der Auftragskiller Sheitan ins Geschehen gebracht. Seinen Namen hat er sich in Anlehnung an „Sympathy fort he Devil“ von den Stones zugelegt. Als besonderen Kniff lässt der Autor ihn in kursiver Ichperspektive mit seiner eigenen Sicht auf die Dinge agieren.
Die technischen Details sind gewissenhaft recherchiert.
Auch sprachlich und stilistisch hat Föste gute Arbeit geleistet. Keine unangenehmen Auffälligkeiten zu Floskeln oder übermäßigem Gebrauch von Adjektiven. Die Sätze sind klar und relativ kurz.
Die Figuren handeln schlüssig und man fiebert vor allem mit Forester mit, dass am Ende alles für ihn gut wird.
Der HADESPLAN braucht sich nicht hinter namhaften Science-Fiction-Autoren verstecken.
Ich bin gespannt, was als Nächstes von Karl Heinz Föste rauskommt.