Friesers grösste Leistung besteht vor allem darin den Mythos der perfekt geplanten Blitzkrieg Strategie vom Sockel zu stossen. Vielmehr erscheint die Offensive gegen die französischen Streitkräfte und gegen das britische Expeditionskorps als grenzenloses Vabanquespiel, dessen Erfolg vor allem von der psychologischen Wirkung abhing. Was lange als hochtechnisierte und doktrinmässig überlegene Streitkraft galt zeigt sich in der Realität zwar als effiziente Armee aber ohne die zwingende technische Überlegenheit . Friesers Speergrafik belegt das eindrücklich. Die Blitzkriegarmee bestand nur zum kleinsten Teil aus schnellen mechanisierten Verbänden, der grosse Rest musste zu Fuss gehen wie schon in den vorangegangenen Kriegen. Auch wenn es müssig ist über das "was wäre gewesen, wenn" zu diskutieren, verdient das Buch Beachtung weil es mit einem gefährlichen (Vor-)Uretil aufräumt.
Rezension zu "Blitzkrieg-Legende" von Karl-Heinz Frieser