Iris und Elena sind Schwestern und große Star Trek-Fans. Beim Schauen einer neuen Episode kommt die Frage auf, ob nur Menschen Bewusstsein und Angst haben können oder auch Androide. Da sich ihr Vater gerade ein Modem zur Verbindung mit dem Internet gekauft hat (eine "Urversion" des Roman erschien erstmals 2001), geben sie die Frage in eine Suchmaschine ein und gelangen auf die Homepage eines gewissen "Heureka". Dieser lädt sie zu einem philosophischen Abenteuerspiel ein, in dessen Verlauf die Schwestern mit vielen spannenden Fragen konfrontiert werden. Gleichzeitig kommt es aber auch zu sehr mysteriösen Ereignissen.
Bei "Sofies Spiegelwelt" handelt es sich um ein Sachbuch, dessen Inhalte in eine Romanhandlung gepackt sind. Wie der Titel bereits nahe legt, gibt es sehr viele Bezüge zu "Sofies Welt". Die Mädchen lesen Gaarders Buch auch im Laufe der Handlung. Bei mir liegt die Lektüre des Buches schon 10-15 Jahre zurück. Dementsprechend konnte ich die Verbindungen nicht gut nachvollziehen.
Inhaltlich handelt es sich im Gegensatz zu "Sofies Welt" nicht um eine Geschichte der Philosophie. Im Kern der Darstellungen des Autors (geschrieben größtenteils in Dialogform) geht es um die Frage, welche geistesgeschichtliche Entwicklungen dazu geführt haben, dass sich Mensch und Natur heute feindlich gegenüberstehen und wie eine moderne ganzheitliche und verbindende Weltsicht aussehen könnte. Besondere Schwerpunkte legt er dabei auf die Philosophien Platons (Dualismus) und Aristoteles und in der Moderne Descartes/Newtons (Maschinismus/Dualismus) im Gegensatz zum holistischen Denken von Bruno/Goethe/Spinoza und der Quantenphilosophie. Interessant ist auch der Teil zur Scholastik. Mir war vorher nicht bekannt, dass es auch in dieser Zeit einige große ganzheitliche Denker gab.
Insgesamt war das Buch für mich wirklich anstrengend zu lesen. Die Handlung um die Schwestern und ihre Spiegelungen konnte mich nicht begeistern und hat mich tatsächlich häufig eher verwirrt. Vielleicht müsste man "Sofies Welt" und andere erwähnte Werke parallel lesen. Die philosophischen Darstellung sind spannend, auch wenn ich bei Stellen zu grundlegenden Fragestellungen (Zeit, Raum, Möglichkeit, Sein, Werden, etc.) häufig Probleme mit dem Verständnis hatte. Umfangreichere Ausführungen wären dort evtl. hilfreich gewesen.
Dem Anliegen des Autors zu ganzheitlichem Denken und Handeln kann ich mich nur uneingeschränkt anschließen.
3,5 Sterne
Karl-Josef Durwen
Lebenslauf
Geboren in Rheinbach bei Bonn, Jugendjahre in Gummersbach, Studium in Münster, diverse berufliche Stationen, jetzt emeritierter Professor, wohnend in Nürtingen, verheiratet, zwei Töchter, behindert.
Botschaft an meine Leser
Ich schreibe, weil ich auf unterhaltsame Art (junge) Menschen an das Nachdenken über sich selbst, die Welt und Fragen nach dem Sinn heranführen möchte. Ich will Brücken zwischen Literatur und Philosophie, Glauben und Wissen, Fantasie und Erkenntnis schlagen. Anspruch soll mit spannender Handlung und lockerer Sprache einhergehen.
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Sofies Spiegelwelt
Uri durch den Spiegel: Die Abenteuer eines Schillerfalters in drei Welten
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