Rezension zu "Die griechische Frühzeit" von Karl-Wilhelm Welwei
Wie das klassische Griechenland aus dem Dunkel der Zeit stieg
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Ein bis Oberkante Unterlippe mit Wissen vollgestopftes Büchlein über die Zeit vom Untergang der mykenischen Welt bis zum Heraufdämmern des klassischen Griechenland. Genau in diese Zeit fiel auch die Entstehung der homerischen Epen, die Entwicklung einer hellenischen Identität, der Anfang der Philosophie und die Weichenstellung für die Herausbildung der Demokratie in Athen.
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Manches ist zu knapp erklärt. Zu manchem wüsste man gerne vertiefende Literatur. Ein echter Nachteil ist die grobe Strukturiertheit der Darbietung. Das Inhaltsverzeichnis bietet kaum detaillierten Anhalt für die Einordnung der Fülle von Information. Im Grunde liest sich das Büchlein wie das Stenogramm einer gehaltenen Vorlesung eines Professors, der ohne Punkt und Komma vor sich hin doziert. Man fühlt sich als Leser wie ein armer Student, der sich daraus nun seine eigene Wissensordnung mühsam zusammen basteln muss. Aber es ist eben ein Büchlein von Welwei, der Stand der Forschung, da lohnt sich die Mühe dann auch!
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Vgl. auch Barbara Patzeks Büchlein "Homer und seine Zeit" in derselben Reihe.