Autor: Anonym
Titel: Das Nibelungenlied
Gattung: Heldenepik
Erschienen: 1210
Gelesene Ausgabe: Reclam, 2010
ISBN: 978-3-1501-8914-6
Gelesen auf: Mittelhochdeutsch
Gelesen im: Mai 2017
Zum Buch:
Die tragische Geschichte von dem Drachentöter Siegfried und seiner Liebe zu der schönen Kriemhild, ist weltbekannt. Doch nur wenige wissen, dass in dem Heldenepos, dessen schriftlicher Ursprung auf den Anfang des 13. Jahrhunderts datiert wird, eigentlich nicht wirklich von einem Drachen die Rede ist. In ungefähr 2400 vierzeiligen Strophen, aufgeteilt in 39 Âventiuren, wird die Zerschlagung des Burgundengeschlechts durch die Hunnen erzählt. Im ersten Teil wird von die Liebesgeschichte des Drachentöters Siegfried mit der Burgundentochter Kriemhild erzählt. Seine Werbung um sie, die Ehe und das tragische Ende von Siegfried. Parallel wird die Brautwerbung von Kriemhilds Bruder, König Gunther, um die schöne Amazone Brünhild erzählt. Im zweiten Teil wird von Kriemhilds zweiter Ehe mit dem Hunnen Etzel erzählt und ihrer furchtbaren Rache an dem Geschlecht der Burgunden. Eine Fortsetzung der Geschichte existiert als Nibelungenklage.
Ich hab das Nibelungenlied gerne gelesen, gerade der erste Teil ist unterhaltend, leider ziehen sich die Schlachten im zweiten Teil gar fürchterlich, so dass ich ein wenig die Lust verloren hab. Empfehlen kann ich die Verfilmung von 1924 von Fritz Lang. Für besondere Enthusiasten gibt es auch eine Bearbeitung des Stoffes von Tolkien, die unter dem Namen "The Legend of Siguard und Gudrún" erschienen ist.
Eine der Lieblingsstellen
Zitat: "Noch weiz ich an im mêre, daz mir ist bekant:
einen lintrachen, den sluoc des helden hant.
er badet sich in dem bluote. sîn hût wart hurnîn.
des snîdet in kein wâfen. daz ist dicke worden schîn." (S.32)
Stil und Sprache: Wunderbar, poetisch, braucht ein bisschen Übung, allerdings auch für nicht Mediävisten verständlich
Zitat: "Uns ist in alten maeren wunders vil geseit
von helden lobebaeren, von grôzer arebeit,
von froöuden, hôchgezîten, von weinen und von klagen,
von küener recken strîten muget ir nu wunder hoeren sagen." (S.6)
Schlüssigkeit der Handlung: Absolut vorhanden, teilweise Rück- oder Vorblenden.
Das hat mir gefallen: Wunderschöne Sprache.
Das hat mir nicht gefallen: Zu viele Schlachten, zu wenig anderes.
In One Sentence: Klassiker und Stoff für so viele Mythen - dafür relativ unspektakulär.
Sterne: 3
Karl Bartsch
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Deutsche Liederdichter des zwölften bis vierzehnten Jahrhunderts
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Das Nibelungenlied
Neue Rezensionen zu Karl Bartsch
Das Nibelungenlied
Ich habe dieses Buch im Rahmen eines Medivistikseminars gelesen und ich fand es wirklich lesenswert.
Inhalt
Das Nibelungenlied besteht aus zwei Teilen. Es geht umd ie junge und schöne Krimhield welche keinen Mann möchte, denn ihr Wunsch ist es bis an ihr Lebensende Jungfrau zu bleiben. Sie träumte, dass ihre große Liebe sterben wird. Doch als sie den jungen Recken Siegfried kennenlernt, welcher im Besitz des großen Nibelungenschatzes ist, verliebt sie sich doch. Die beiden finden zueinander, doch Siegfried ist in viele Kämpfe verwickelt und Kriemhield muss ständig um ihn bangen.
Sie träumt weiterhin, dass er sterben wird. Der Recke Hagen von Tronje plant einen hinterlistigen Angriff auf Siegfried. Wird er überleben?
Mehr möchte ich zur Handlung nicht sagen, da sonst die Spannung weg ist.
Meinung
Ich war mir nicht sicher, ob mir dieses Buch gefallen würde, da es sich um einen sehr alten Text handelt. Doch die Geschichte hat mich wirklich begeistert. Ich hatte zwar vorher schon einiges über sie erfahren, war dennoch überrascht wie brutal es in Mittelalterlichen Texten zugehen kann. Kriemhild ist eine starke Protagonistin und ich mochte sie, auch wenn ich einige ihrer Handlungen nicht nachvollziehen konnte. Siegfried gefiel mir leider nciht besonders. Er ist sehr von sich überzeugt und alle finden ihn toll, dabei finde ich nicht, dass er ein so toller Recke ist aber das ist persönliches Empfinden. Die Geschichte rund um den Nibelungenhort war auch interessant und die Dramatik am Ende hat mich berührt. Daher gebe ich 4 Sterne. Ich empfehle jedem einmal in den mittelhochdeutschen Text zu schauen, da dies sehr interessant ist.
In Sprache und Handlung eine absolute Wucht! Keine Angst vor diesem Epos! Es mag alt sein, aber es ist trotzdem absolut spannend und packend. Die vielen sich refrainartig wiederholenden Strophen, kann man ja überfliegen oder auch überspringen, aber was dann übrig bleibt hat es in sich. Freundschat, Liebe, Verrat, Tod und Rache - alles drin. Und das Ganze gehört auch noch zur kulturellen Grundbildung, man tut also auch noch was für seine Bildung während man großen Lesespaß hat.
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