Karl Christ

 4,3 Sterne bei 38 Bewertungen

Lebenslauf

Karl Christ (1923 – 2008), einem der besten Kenner der römischen Geschichte, ist es ge-lungen, in seinem scharf konturierten Portrait des Pompeius die Endzeit der Republik und ihre zentralen Probleme wie in einem Brennspiegel zu fokussieren.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Karl Christ

Cover des Buches Die Römische Kaiserzeit (ISBN: 9783406734953)

Die Römische Kaiserzeit

 (7)
Erschienen am 18.07.2023
Cover des Buches Krise und Untergang der römischen Republik (ISBN: 9783534236442)

Krise und Untergang der römischen Republik

 (5)
Erschienen am 01.09.2010
Cover des Buches Geschichte der römischen Kaiserzeit (ISBN: 9783406803314)

Geschichte der römischen Kaiserzeit

 (5)
Erschienen am 30.10.2023
Cover des Buches Hannibal (ISBN: 9783896784728)

Hannibal

 (3)
Erschienen am 01.01.2003
Cover des Buches Pompeius (ISBN: 9783406743153)

Pompeius

 (3)
Erschienen am 14.05.2020
Cover des Buches Sulla (ISBN: 9783406617249)

Sulla

 (3)
Erschienen am 27.04.2011
Cover des Buches Der andere Stauffenberg (ISBN: 9783406569609)

Der andere Stauffenberg

 (1)
Erschienen am 17.03.2008
Cover des Buches Von Gibbon zu Rostovtzeff (ISBN: 9783534060702)

Von Gibbon zu Rostovtzeff

 (1)
Erschienen am 01.06.1991

Neue Rezensionen zu Karl Christ

Cover des Buches Sparta (ISBN: 9783534088096)
Motzbecks avatar

Rezension zu "Sparta" von Karl Christ

Eher für hardcore-Historiker
Motzbeckvor 3 Jahren

In seinem Buch bedankt sich der inzwischen verstorbene Althistoriker Karl Christ bei den Teilnehmern eines von ihm zum Thema Sparta angebotenen Hauptseminars. Ich hatte die 1986 die Ehre und das Vergnügen, dazu zu gehören. Dieses später aus dem Seminar hervorgegangene Buch weckte damals zwar meine Begierde, war für mich aber nicht zugänglich, da es nur von Mitgliedern der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft käuflich erwerbbar war. Immer wieder habe ich mal nach gebrauchten Exemplaren Ausschau gehalten, aber die wurden immer nur zu Phantasiepreisen angeboten. Die Wissenschaftlicher Buchgesellschaft, deren Mitglied ich nun auch bin, hat es leider nicht mehr im Programm, um so freudig überraschter war ich, als ich es jetzt bei booklooker für einen akzeptablen Preis kaufen konnte.

Doch meine Vorfreude wurde dann am Ende doch etwas getrübt, denn entgegen meiner Erwartung handelt es sich bei "Sparta" nicht um die im damaligen Hauptseminar besprochene Geschichte dieser griechischen Polis und Dauerkonkurrentin Athens. Christ beschreibt in einem einleitenden Aufsatz die Geschichte der Geschichtsschreibung über Sparta, die anschließenden Aufsätze verschiedener Historiker stellen dann sozusagen die Belege zu seinen Aussagen dar. Das ist für eingefleischte Historiker sicherlich interessant, wer aber etwas über die Geschichte Spartas erfahren möchte, der kommt dagegen zu kurz (ich habe in den Jahren seit 1986 immer wieder mal Lektüre zu Sparta gelesen, meiner Ansicht nach ist aber die damals in der Seminarvorbereitung gelesene Studie von Manfred Clauss immer noch die beste). Was Christs Ausführungen betrifft, er beschreibt die Faszination, die dieser von einer Kriegerkaste gebildete Staat seit Jahrhunderten auf Historiker ausgeübt hat. Es ist kaum verwunderlich, dass auch der Nationalsozialismus Sparta bewunderte, entsprach er doch mit seinem vermeintlich dorischen(=nordischem) "Rassenkern" dem Wahn der Naziideologie, wobei die Wirklichkeit so lange gebogen wurde, bis sie passte. Dementsprechend ist es auch nicht verwunderlich, dass Christ auch einen Aufsatz des NS-Vorzeige-Althistorikers Helmut Berve mit aufgenommen hat. Über die Instrumentalisierung der Schlacht an den Thermopylen nach dem Untergang der 6. Armee in Stalingrad kann man aus heutiger Sicht nur noch den Kopf schütteln. Heute stellt sich die Forschung Gott sei Dank andere Fragen, und die Faszination ist längst einer Abscheu gewichen, denn letzendlich war das spartanische Modell ja nur auf Kosten der Unterdrückung und Ausbeutung der unterworfenen Messener, die zu Heloten degradiert wurden, möglich.

Fazit: Intererssant für Leser mit Vorkenntnissen, aber nichts für Leser, die etwas über die Geschichte Spartas lernen wollen.


Cover des Buches Der andere Stauffenberg (ISBN: 9783406569609)
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Rezension zu "Der andere Stauffenberg" von Karl Christ

Der unbekanntere Stauffenberg
seschatvor 5 Jahren

Alexander Schenk Graf von Stauffenberg (1905-1964) stand stets im Schatten seiner zeithistorisch bekannteren Brüder Claus und Bertold. Der Althistoriker und Lyriker war ein Mann der leisen Töne, empfindsam und wahrlich ein ausgeprägter Schöngeist. Für ihn stand immer die Kunst und Wissenschaft im Vordergrund, gleichwohl er im 2. Weltkrieg als Leutnant diente. Der Dichter Stefan George und der Althistoriker Wilhelm Weber prägten ihn. An den Universitäten in Würzburg und in München lehrte er als Professor und verschrieb sich anfangs der Universalgeschichte. Später spezialisierte er sich auf die Zeit der Tyrannenherrschaft auf Sizilien. Im Vergleich zu seinen Fachkollegen beließ er es allerdings nicht bei der nüchternen Wiedergabe der Antike, sondern zeigte sich als kritischer wie autonomer Denker. 


Karl Christs Versuch einer Annäherung an den weniger bekannten Stauffenbergspross bleibt limitiert. Das liegt zum einen der Quellenlage. Alexander Schenk Graf von Stauffenberg hat zu Lebzeiten wenig über seine Person öffentlich gemacht bzw. seinen Kindern erzählt. Was man allerdings hat, sind private Gedichte, Vorlesungsmanuskripte und Erzählungen/Berichte von Bekannten und Freunden. Zum anderen wurde über seine Person nie groß geforscht, weil man seinen Brüdern einfach mehr Aufmerksamkeit schenkte. Nichtsdestotrotz liefert die vorliegende Studie des emeritierten Althistorikers Karl Christ interessante Einblicke ins Leben und Wirken des schwäbischen Grafen. Er habe, so Christ, immer hintenangestanden, ob im Georgekreis, bei seinem Vater oder in der Schule. Dementsprechend hat man lange Zeit auch gedacht, dass er bis zum Schluss nichts über die "Operation Walküre" gewusst hat; was seine Tochter Dr. Gundula Knerr-Stauffenberg allerdings vehement verneint. Alexander war politisch interessiert und kam nach dem Attentat vom 20. Juli 1944 in Sippenhaft. Seine erste Frau Melitta war nicht nur Mathematikerin und Physikerin, sondern auch Sturzkampfpilotin in der NS-Zeit. 

Inhaltlich konnten mich vor allem der biografische erste Teil und das Interview mit Alexander Schenk Graf von Stauffenbergs Tochter mitreißen und überzeugen. Hier erfährt man allerhand Neues über den Privatmann und kann Originalgedichte u.a. über Stefan George und Alexanders Frau Melitta samt Fotos studieren. Seine wissenschaftliche Karriere wird im zweiten Teil ausführlich besprochen. Mögen die inneruniversitären Querelen den Leser noch interessieren, so richten sich die Inhaltsangaben zu Stauffenbergs historischen Monografien und Studien wohl eher an ein Fachpublikum. Wenn man selbst Alte Geschichte studiert hat, dann sind diese theoretischen Beschreibungen durchaus spannend. 

Zu guter Letzt soll noch der umfangreiche Anhang gewürdigt werden. Denn hier findet der Leser nicht nur eine Kurzvita und ein Werkverzeichnis, sondern auch ein detailliertes Anmerkungen- und Literaturverzeichnis. 

FAZIT
Ein wohl recherchiertes Werk, das, wie es der Titel verspricht, vor allem dem Historiker und Dichter Alexander Schenk Graf von Stauffenberg gerecht wird.

Cover des Buches Pompeius (ISBN: 9783406515439)
Admirals avatar

Rezension zu "Pompeius" von Karl Christ

Gnaeus Pompeius Magnus - eine Biographie.
Admiralvor 8 Jahren

Zu Pompeius' Person will ich nichts mehr sagen. Ich denke, dazu ist schon viel von mir in den letzten Kommentaren zu Baltrusch und Gelzer gefallen.
Aber zum Buch hier an sich soll noch kurz ein wenig erwähnt werden. Karl Christ ist bereits recht namhaft und ist schon mit zahlreichen anderen Monographien aufgefallen (bspw. Krise und Untergang der römischen Republik).
Seine Biographie zu Pompeius fällt auch wieder sehr positiv auf. Es gibt zwar weder Fussnoten, noch besonders viele Zitate, doch ist Christ dahingehend sehr vertrauenswürdig, da er sich bereits andernorts sehr gut bewährte.
Sein Schreibstil ist hervorragend lesbar und schafft die Balance zwischen Fachterminologie und flüssigen Narrativ. Seine Arbeit ist chronologisch sortiert und orientiert sich an größeren Ereignissen im zeitgenössischen Geschehen.
Dabei verliert Christ (trotz der drüftigen Quellenlage zu Pompeius' Person) nicht den Charakter des Feldherren aus den Augen, sondern versucht ihn aus dem Geschehen udn seinen Handlungen heraus zu begreifen.

Das Beigefügte zum Buch ist auch oft hilfreich: Karten, Genealogie, Zeittafel, Register, Abbildungen und eine ausführliche Bibliographie.


Ein zweites Mal werde ich mich bestimmt noch dem Buch widmen und dann vllt. einen ausführlicheren Kommentar schreiben.

Gespräche aus der Community

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Zusätzliche Informationen

Karl Christ wurde am 04. Juni 1923 in Ulm (Deutschland) geboren.

Community-Statistik

in 43 Bibliotheken

auf 2 Merkzettel

von 3 Leser*innen aktuell gelesen

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