Cover des Buches Das System (ISBN: 9783746623672)
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Rezension zu Das System von Karl Olsberg

Rezension zu "Das System" von Karl Olsberg

von mabuerele vor 12 Jahren

Rezension

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mabuerelevor 12 Jahren
In Hamburg stellt Markus Helius das Computerprogramm DINA vor. Das Simulationsprogramm kann mit dem Benutzer kommunizieren. Doch die Präsentation geht schief. DINA liefert unsinnige Werte. Am nächsten Tag wird der Chefprogrammierer Ludger erschlagen in der Firma aufgefunden. Alle Indizien weisen auf Markus hin. Warum musste Ludger sterben? Woran hat er zuletzt gearbeitet? Um diese Fragen beantwortet zu bekommen, flieht Markus vor der Polizei. Er braucht Hilfe, denn mit Programmierung kennt er sich nicht aus. Das Buch ordne ich in das Genre Wissenschaftsthriller. In einer abwechslungsreichen Handlung geht der Autor der Frage nach, ob sich intelligente Computersysteme über das Internet selbst organisieren können. Die technischen Details wurden zum großen Teil exakt recherchiert. Die Erklärungen setzen allerdings einige Grundkenntnisse voraus. Einer der stärksten Abschnitte des Buches war für mich das Gespräch von Markus mit Professor Weisenberg. Seine Erweiterung des Evolutionsbegriffes von der biologischen Plattform auf Technik und Wirtschaft wird logisch zwingend dargelegt. Trotz aller technischen Inhalte ist dem Autor ein spannender Thriller gelungen. Ich als Leser fühlte mich in den Kampf von Markus gegen die Zeit einbezogen. Wie so oft wollten viele nicht glauben, was doch offensichtlich war, weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Doch die unerklärlichen Ereignisse häuften sich. Auf der internationalen Raumstation ISS gibt der Computer Alarm. Da das schon mehrmals passiert ist, beschuldigt der russische Kommandant den Italiener, das System manipuliert zu haben. Normen arbeitet bei einer Firma für Suchtechnologien in Kalifornien. Ihm fallen kurzzeitig ungewöhnliche Werte im Computer auf. Ein unbemannter Panzer schießt auf seine Programmierer. Das Ende des Buches war für mich eine Überraschung, ist aber eine konsequente Folge aus der Handlung. Das Buch lässt sich flott lesen, setzt aber voraus, dass man an den technischen Ausführungen Interesse hat. Gut fand ich, dass das familiäre Umfeld von Markus mit beleuchtet wurde. Die Charaktere der Hauptpersonen waren umfassend dargestellt. Nebenpersonen blieben zum Teil blass. Die Einblicke in verschiedene Bereiche, deren Computer ein Eigenleben entwickelten, rundeten das Bild insofern ab, dass die Gefahr deutlich wurde. Auf die Liebesgeschichte hätte ich verzichten können, doch das ist Ansichtssache.
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