Buchinhalt:

Sechs kurze Geschichte mit mehreren alternativen Enden stellen den Leser vor die alles entscheidende Frage: Wie würdest du entscheiden?

Persönlicher Eindruck:

Im ersten Band seiner neuen Reihe befasst sich Autor Olsberg mit sechs kontroversen Fragen und der Absicht, den Leser alleine zum Nachdenken oder in einer größeren Gruppe zum gemeinsamen Diskutieren anzuregen. Es geht dabei um Fragen zur künstlichen Intelligenz, superintelligenten Computern, autonom fahrenden Autos oder einer „intelligenten“ Puppe, die alles, was um sie herum vorgeht, belauscht – aber auch um Fragen zur richtigen Entscheidung in einer Gewinnspielsituation oder darum, ob es ethisch und persönlich vertretbar wäre, wenn man sich die Intelligenz und die äußeren Attribute seines zukünftigen Kindes vorher schon aussuchen könnte.

Alles in allem zielt dieses kleine Buch darauf ab, den oder die Leser ins Gespräch zu bringen, eine Diskussion anzuregen und das eigene Denken zu reflektieren.

In meinen Augen entfaltet das Buch seine beste Wirkung im Kreis von mehreren Personen, wo kräftig und auch kontrovers diskutiert wird. Es gibt bei den Geschichten kein „richtig“ oder „falsch“, jede alternative Antwort beschert der Geschichte ein anderes (vielleicht auch überraschendes) Ende und der Leser allein entscheidet, wie sie ausgeht.

Inhaltlich bereitete mir die Geschichte um die intelligente Puppe am meisten Grusel – bedenkt man, dass die Technik heute schon so weit ist, um internetbasierte, sprachgesteuerte Assistenten wie „Alexa“ auf den Markt zu bringen. Aber auch die Diskussion bezüglich der richtigen Entscheidung in einer Gameshow, bei der es um das „Ziegenproblem“ geht, fand ich knifflig und durchaus anspruchsvoll.

Alles in allem ein Buch, das seiner Absicht, über kontroverse Entscheidungen zu diskutieren, voll und ganz gerecht wird, auch wenn es mit 89 Seiten etwas kurz und schnell gelesen ist.