Cover des Buches Rafael 2.0 (ISBN: 9783785744826)
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Rezension zu Rafael 2.0 von Karl Olsberg

Rezension zu "Rafael 2.0" von Karl Olsberg

von Daniliesing vor 13 Jahren

Rezension

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Daniliesingvor 13 Jahren
Die Technik, gerade bezüglich Computern, entwickelt sich mit einem rasenden Tempo. Was gestern noch nicht möglich war, ist in ein paar Monaten vielleicht kein Problem mehr und es wird zur Zeit daran geforscht. Etwas ganz und gar Unerwartetes passiert Mike in "Rafael 2.0". Rafael, das ist bzw. das war sein Bruder, denn er ist kürzlich an einer genetisch bedingten Krankheit verstorben, der auch schon seine Mutter erlag. Nachdem nun also seine Mutter und sein Zwillingsbruder tot sind, ist Mike verständlicherweise total niedergeschlagen und in tiefer Trauer versunken. Hinzu kommt noch, dass sein Vater scheinbar kaum noch Zeitt für ihn hat und nur mit sich selbst beschäftigt ist. Aber er ist doch noch da - er lebt! Sieht er das denn nicht? Schon bald aber soll Mike herausfinden, womit sich sein Vater beschäftigt hat. Zusammen mit Rafael hat er vor dessen Tod ein ausgetüfteltes Computerprogramm entwickelt, das es in dieser Form noch nie gab. Eine lern- und kommunikationsfähige Kopie von seinem Zwillingsbruder ist es, die Mike auf dem PC seines Vaters entdeckt. Nach dem ersten Entsetzen und der Bestürzung über diese Erfindung, lässt sich Mike doch auf das Programm ein, das er jetzt Raf 2 nennt, denn sein Bruder, so viele Ähnlichkeiten sie auch haben mögen, ist das nicht. Doch dann verschwindet Brian - Mikes Vater - und alles geht drunter und drüber. Wer steckt hinter dieser Verschwörung und was hat das alles mit Raf 2 zu tun? Mike muss schnellstens eine Lösung finden, braucht jedoch auch Hilfe - und das ist gar nicht so leicht, wenn man plötzlich scheinbar niemandem mehr trauen kann. Eine Verschwörung nimmt ihren Lauf, die eine immense Spannung und Sogwirkung erzeugt. Karl Olsberg ist mit "Rafael 2.0" eine tolle Geschichte geglückt, die zugleich modern und doch realistisch, aufregend und ernsthaft ist. Er schafft es hervorragend Themen wie Trauer und technischen Fortschritt in eine Krimihandlung für Jugendliche zu packen, die durchaus auch Erwachsene zu begeistern weiß. Besonders toll daran ist, dass er mit diesem (Hör)buch auch die männlichen Leser erreichen und mehr als nur zufrieden stellen wird. Denn es hat wirklich alles, was sich junge Leser ab 13 Jahren fernab von den üblichen Liebesgeschichten und Fantasy wünschen können. Zunächst dachte ich, dass ich mich an Patrick Möllekens Art das Hörbuch zu sprechen nicht richtig gewöhnen könnte, aber das war falsch gedacht. Seine Stimme ist jugendlich und hat zugleich etwas träumerisch-nachdenkliches, was wunderbar zur Figur des Mike passte. Er zieht den Hörer ganz tief in die Gedankenwelt des Jungen hinein und lässt ihn so - nahezu am eigenen Körper - spüren, wie es Mike ergeht. Die Kombination aus Sprecher und Inhalt war hier also wirklich großartig, sodass ich "Rafael 2.0" unbedingt empfehlen kann. Einzig das Ende hat mich nicht komplett überzeugt, was ich jedoch nicht allzu schlimm fand, denn ich bin gern bereit mir darüber meine eigenen Gedanken zu machen und es mir eventuell für mich realistischer auszumalen. So viel Freiraum lässt es doch allemal.
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