Karl Schlögel

 4,1 Sterne bei 32 Bewertungen
Autor*in von Entscheidung in Kiew, Der Duft der Imperien und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Karl Schlögel lehrte bis zu seiner Emeritierung Osteuropäische Geschichte an der Europa Universität Viadrina in Frankfurt an der Oder. Seine Bücher wurden mit dem Preis des Historischen Kollegs ("Historikerpreis") und dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Karl Schlögel

Cover des Buches Entscheidung in Kiew (ISBN: 9783596709700)

Entscheidung in Kiew

 (5)
Erschienen am 30.08.2023
Cover des Buches Terror und Traum (ISBN: 9783446230811)

Terror und Traum

 (5)
Erschienen am 10.09.2008
Cover des Buches Der Duft der Imperien (ISBN: 9783446265820)

Der Duft der Imperien

 (5)
Erschienen am 17.02.2020
Cover des Buches Das sowjetische Jahrhundert (ISBN: 9783406715112)

Das sowjetische Jahrhundert

 (3)
Erschienen am 29.03.2018
Cover des Buches Die Mitte liegt ostwärts (ISBN: 9783596167197)

Die Mitte liegt ostwärts

 (2)
Erschienen am 01.09.2008
Cover des Buches American Matrix (ISBN: 9783446278394)

American Matrix

 (1)
Erschienen am 25.09.2023
Cover des Buches Das Russische Berlin (ISBN: 9783446208803)

Das Russische Berlin

 (1)
Erschienen am 28.03.2007
Cover des Buches Das sowjetische Jahrhundert (ISBN: 9783406793417)

Das sowjetische Jahrhundert

 (1)
Erschienen am 14.07.2022

Neue Rezensionen zu Karl Schlögel

Cover des Buches Das sowjetische Jahrhundert (ISBN: 9783406793417)
wschs avatar

Rezension zu "Das sowjetische Jahrhundert" von Karl Schlögel

Alle Aspekte der untergegangenen Sowjetunion...
wschvor einem Jahr

Das Buch ist nicht nur wegen der aktuellen politischen Lage hinsichtlich des Angriffskrieges Russlands in der Ukraine, den massiven russischen Beeinflussungen Moldawiens, Georgiens etc. mehr als lesenswert!

Karl Schlögel schildert sehr fundiert alle, wirklich alle Aspekte des öffentlichen und vor allem auch des privaten Lebens in der Sowjetunion. Dank des 45 kleingedruckten Seiten umfassenden Quellenverzeichnisses natürlich überprüfbar.

Die Sowjetunion war im Grunde DAS imperialistische Staatengebilde. Ebenso wir das Britische Empire oder die Kolonialreiche der Spanier, Franzosen und Deutschen auf nichts anderem als Gewalt und Terror beruhend. 

Während der Diktatur von Stalin und auf seine Befehle hin wurden zahllose Menschen grundlos ermordet. Direkt durch Erschießen oder durch Verhungern, Erfrieren, Krankheit in einem der zahlreichen Gulags.

Darunter hat die gesamte Bevölkerung mit Ausnahme der 'Apparatschiks' zu leiden gehabt. Die Auswirkungen dieser Diktatur haben sich in alle Bereiche des Lebens ausgewirkt. Egal ob Wohnsituation, Kultur, Versorgung mit Konsumgütern, egal was.

Der Autor erklärt nachvollziehbar, wie der Wandel von reinen Agrargesellschaften (Plural, denn die Sowjetunion war ein Vielvölkerstaat! Russland war lediglich in Teil, wenn auch der Größte davon) erzwungen wurde.

Spärliche Versorgung mit Lebensmitteln, gigantischer Auf- und Ausbau von Industrieregionen, die Lebensumstände in den Moskauer Kommunalkas (sehr großzügige 11-Zimmer-Wohnungen des Bürgertums im Jahr 1917 wurden in 22 Zimmer unterteilt, in jedem lebte eine mehrköpfige Familie, die Küche wurde von allen geteilt), Karl Schlögel beschreibt gut lesbar alle Auswirkungen des sowjetischen Kommunismus. Die überwiegend negativ waren. 

Nebenbei erfährt man, dass Chanel No.5 nichts anderes ist als das Lieblingsparfüm der Kaiserin Katharina der Großen. Der Autor beschreibt wirklich alles, was die Sowjetunion ausmachte. Orden, Eisenbahn, Bürokratie, Packpapier, Palmen, Plattenbauten, monumentale Architektur, die der Machtdemonstration diente, Sowjetunion eben.

Das Buch mag den Ansprüchen eines wissenschaftlich arbeitenden Historikers nicht vollauf zu genügen.  Nach der Lektüre der knapp 900 Seiten hat man aber eine gewisse Vorstellung und Ahnung davon, was in der Sowjetunion für Zustände herrschten.



Cover des Buches Entscheidung in Kiew: Ukrainische Lektionen (ISBN: 9783596296439)
S

Rezension zu "Entscheidung in Kiew: Ukrainische Lektionen" von Karl Schlögel

Städtereise
sKnaerzlevor einem Jahr

Im Vorwort stellt Schlögel die These auf, dass die Geschichte eines Landes, das aus so vielen Völkern, Sprachen, Traditionen und Religionen zusammengesetzt ist wie die Ukraine, am besten von seinen Städten aus erzählt wird. Das Buch ist damit die Probe aufs Exempel. Die einzelnen Kapitel wurden dabei zu sehr unterschiedlichen Zeiten geschrieben (die frühesten noch zu Sowjetzeiten) und jedes Stadtporträt ist zugleich ein Reisebericht.

In den schlechten Kapiteln folgt er einem immer gleichen Schema (Herkunft der Bevölkerung, Holodomor im Stadtmuseum, Deutsche Besatzung, Sehenswürdigkeiten (Jugendstil immer erwähnen)). Das ist langweilig und ermüdend.

In den guten Kapiteln lässt er sich auf die Städte ein, ihre erstaunliche Geographie, ihre Geschichte und ihre Gegenwart. In Lemberg etwa beschreibt er etwa den Augenblick, wo die Stadtbewohner, der tristen Gleichheit müde,  sich die Traditionen ihrer Stadt aneignen und dabei den Wert von bürgerlichen Engagement erkennen. Im Kapitel über Kiew zeigt er, wie viele Völker die Stadt geprägt haben, und wie man alle ihre Spuren noch im Stadtbild finden lassen.

Gut ist es, dass diese Städte jetzt mehr sind als Orte von Kampfhandlungen in der Tagesschau. 

Die Stadtporträts werden flankiert von einem sehr persönlich formulierten Vor- und Nachwort, wo Schlögel seiner Betroffenheit und seiner Hilflosigkeit angesichts des aktuellen Krieges Ausdruck gibt.

Kritik muss ich noch am Verlag üben. Die Fairness gegenüber dem Leser hätte es erfordert, im Impressum oder an anderer Stelle mitzuteilen, dass einige? viele? alle? Kapitel schon in anderen Büchern standen und der Titel hat nichts mit dem Inhalt zu tun - weder geht es um Kiew, noch um eine Entscheidung.

Cover des Buches Der Russland-Reflex (ISBN: 9783896841698)
Federfees avatar

Rezension zu "Der Russland-Reflex" von Irina Scherbakowa

Wir, Russland und die Ukraine - ein Gespräch zwischen zwei Kennern
Federfeevor einem Jahr

Meine Anmerkungen, keine Rezension:

Ein kleines Hardcover-Büchlein nur, hochwertig mit Lesebändchen und relativ teuer (19,- €). Sehr viel Neues hat es mir nicht geboten, aber dafür können die beiden nichts, die hier ihre Meinung in einer fiktiven Unterhaltung kundtun:

Irina Scherbakowa, Bürgerrechtlerin (MEMORIAL), Historikerin, promovierte Germanistin und Prof. Karl Schlögel, Osteuropa-Historiker, Autor vieler Bücher und anerkannter Fachmann, was Osteuropa anbetrifft.

Eines tröstet mich sehr, denn ich hätte mich fast schon geschämt, wie wenig ich über die Ukraine wusste, welch' blinder Fleck sie in meinem Wissen war. In etlichen Büchern und Artikeln habe ich erfahren, dass es den meisten so geht und hier habe ich gestaunt, dass selbst Schlögel, eine wirkliche Autorität, sich selbst in diesem Bereich nicht nur 'Nichtwissen' attestiert, sondern auch, wie sehr er sich geirrt hat. Sehr sympathisch auch, dass beide zugeben, vor einem Scherbenhaufen zu stehen.

Doch zum Schluss gibt es versöhnliche Töne, ein gewisses Mutmachen, sich weiter zu informieren und zu engagieren.

Hinzufügen muss ich noch, dass diese Unterhaltung 2015 ! stattfand. Da gab es zwar schon die Annexion der Krim und den Krieg im Donbas, jedoch dass es so viel schlimmer kommen würde, hielt Schlögel zwar nicht für unmöglich, wusste aber noch nichts davon.

Gespräche aus der Community

Starte mit "Neu" die erste Leserunde, Buchverlosung oder das erste Thema.

Community-Statistik

in 55 Bibliotheken

auf 11 Merkzettel

von 4 Leser*innen aktuell gelesen

von 1 Leser*innen gefolgt

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks