Karl Vocelka

 4,3 Sterne bei 15 Bewertungen
Autor*in von Der Dozent und der Tod, Geschichte Österreichs und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Mag.a Michaela Vocelka studierte Geschichte sowie Kunstgeschichte an der Universität Wien und war langjährige wissenschaftliche Leiterin des Simon-Wiesenthal- Archivs. Sie ist Autorin mehrerer Bücher und Beiträge zur Kulturgeschichte Österreichs und auch als Kuratorin tätig. a.o. Univ. Prof. (i.R.) Dr. Karl Vocelka, Studium und Habilitation für österreichische Geschichte an der Universität Wien, langjähriger Vorstand des Instituts für Geschichte, wissenschaftlicher Ausstellungsleiter mehrerer großer Ausstellungen, Vortragender an verschiedenen amerikanischen Programmen (Stanford, Duke, Institute of European Studies etc.). Neben einigen historischen Büchern bereits bei Ueberreuter erschienen: »Der Dozent und der Tod. Ein Universitätskrimi« (2022).

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Karl Vocelka

Cover des Buches Geschichte Österreichs (ISBN: 9783453216228)

Geschichte Österreichs

 (3)
Erschienen am 01.09.2002
Cover des Buches Der Dozent und der Tod (ISBN: 9783800090112)

Der Dozent und der Tod

 (3)
Erschienen am 11.03.2022
Cover des Buches Franz Joseph I. (ISBN: 9783406682865)

Franz Joseph I.

 (2)
Erschienen am 16.10.2015
Cover des Buches Österreichische Geschichte (ISBN: 9783406736315)

Österreichische Geschichte

 (2)
Erschienen am 01.04.2019
Cover des Buches Sisi (ISBN: 9783406660894)

Sisi

 (2)
Erschienen am 12.02.2014
Cover des Buches 99 Fragen zur österreichischen Geschichte (ISBN: 9783800075737)

99 Fragen zur österreichischen Geschichte

 (1)
Erschienen am 15.11.2013
Cover des Buches Geschichte der Neuzeit (ISBN: 9783825232405)

Geschichte der Neuzeit

 (1)
Erschienen am 28.10.2009
Cover des Buches Der Bezoar (ISBN: 9783800090181)

Der Bezoar

 (0)
Erscheint am 29.02.2024

Neue Rezensionen zu Karl Vocelka

Cover des Buches Der Dozent und der Tod (ISBN: 9783800090112)
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Rezension zu "Der Dozent und der Tod" von Karl Vocelka

Der Dozent und der Tod
_liesmich_vor einem Monat

Wenn einem ein Universitätskrimi vom ehemaligen Geschichteprof in der Buchhandlung ins Auge sticht, muss man einfach zuschlagen. Nicht bereut! Karl Vocelka versetzt den Leser ins Institutsleben 1986 zurück. Die Kapitel sind 1-3 Seiten lang, der Tod gleich am Anfang. In wunderbarer Miss Marple Manier spekuliert, interviewt, recherchiert der liebenswerte Dozent bis der Mörder entlarvt wird. Schnell zu lesen, viel Wissen und selbstverständlich (wie könnte es bei DEM Geschichteprof anders sein) fließt ein wenig historisches mit ein 😊. Gerne mehr vom Dozenten!

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Cover des Buches Der Dozent und der Tod (ISBN: 9783800090112)
Bellis-Perenniss avatar

Rezension zu "Der Dozent und der Tod" von Karl Vocelka

Nichts ist, wie es scheint
Bellis-Perennisvor einem Jahr

Wien 1986, am Institut Indologie der Universität Wien steht die Nachfolge von Professer Holub an. Dazu werden die vier Kandidaten zu Probevorlesungen eingeladen. Als ein Kandidat zu Beginn seines Vortrages nach einem Schluck Wasser tot zusammenbricht und eine Institutsangehörige „Mord“ schreit, nimmt Chefinspektor Lietzmann die Ermittlungen auf. Recht schnell gerät ein Dozent der Bestellungskommission unter Verdacht, ist der doch ein Alt-68 und ein Linker. Dazu kommt, dass er vor Jahren, den nun so plötzlich Verstorbenen öffentlich „einen ewig gestrigen Idioten, der beseitigt werden sollte“ genannt hat. Dieser Ausspruch macht ihn verdächtig.  

Um Lietzmanns Verdacht zu entkräften, beginnt er selbst zu recherchieren und gerät in ein Labyrinth von Sex, Lügen und Intrigen in der universitären Welt.  

Der Dozent taucht in die Lebensläufe aller vier Kandidaten ein und entdeckt, dass alle vier Kandidaten eigentlich nicht als Nachfolger von Prof. Holub geeignet sind. So gibt es amouröse Verquickungen mit Monika Holub, der Gattin des Professors, mögliche Plagiatsvorwürfe und/oder unsaubere Geschäfte.  

Wird es dem Dozenten gelingen, den Täter zu entlarven? 

Meine Meinung: 

Ich kenne Karl Vocelka als Historiker, der mehrere Sachbücher über das Haus Habsburg verfasst hat und dazu mehrfach in TV-Dokumentationen auftritt. 

Um einen fesselnden Krimi zu schreiben, braucht es allerdings ein bisschen mehr, als profunde Sachkenntnis von Vorgängen bei der Bestellung eines Professors. Diese mag für manche Leser, die sich im Beamtendienstrecht auskennen und daher grinsend nicken, interessant sein, der Mehrheit der Leser wird das zu langwierig oder vielleicht sogar zu langweilig sein.  

Geschickt wird die Stimmung des Jahres 1986 als Hintergrund benützt. Was hat sich damals alles ereignet? Zum einen Ende April die Katastrophe im Atomkraftwerk von Tschernobyl und zum anderen die Wahl von Kurt Waldheim zum Bundespräsidenten im Juni.  

Wir erleben die Ermittlungen vor allem aus der Sicht des Dozenten und nur zweitrangig aus der Perspektive der Kriminalpolizei. Dazwischen gibt es Sequenzen in der Ich-Form, die dem Täter zuzuordnen sind. 

Die Charaktere sind recht gut beschrieben, allen voran der Dozent, der durch sein unangepasstes Verhalten und seine politische Einstellung ein Außenseiter in der konservativen Landschaft der Universität ist.  

Der Ausspruch von „einem ewig gestrigen Idioten, der beseitigt werden sollte“ zeigt auch deutlich, welcher (Un)Geist 1986 in den Universitäten geherrscht hat.  

Meine Meinung: 

Mir als Wienerin und Jahrgang 1960 hat der Krimi mit seinem zeithistorischen Hintergrund und dem Einblick in die Machenschaften der Uni sehr gut gefallen. Gerne gebe ich hier 4 Sterne.

 

Kommentare: 1
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Cover des Buches Franz Joseph I. (ISBN: 9783406682865)
A

Rezension zu "Franz Joseph I." von Michaela Vocelka

Der erste Diener seines Reiches - Kaiser Franz Joseph
Andreas_Oberendervor 3 Jahren

Es ist noch ein Jahr bis zum hundertsten Todestag Kaiser Franz Josephs, aber schon jetzt ist eine neue Biographie des vorletzten Habsburger-Herrschers herausgekommen. Sie wird sicher nicht die einzige Neuerscheinung bleiben. Auch wenn es bereits eine ganze Reihe von Büchern über Franz Joseph gibt, ist die Veröffentlichung einer neuen Biographie zu begrüßen. Noch immer steht nämlich der Kaiser zu sehr im Schatten zweier Personen, die in viel größerem Maße als er das Interesse der Nachwelt auf sich gezogen haben: Seine Gattin Elisabeth ("Sisi") und sein Sohn, Erzherzog Rudolf. Mit Büchern über Kaiserin Elisabeth kann man mühelos ganze Regalmeter füllen, während sich (gute und seriöse) Biographien des Kaisers an einer Hand abzählen lassen. Dieses Ungleichgewicht wird wohl auch in Zukunft bestehen bleiben. In Michaela und Karl Vocelkas Biographie steht Franz Joseph - es kann nicht anders sein - im Mittelpunkt, während Elisabeth und Rudolf Nebenrollen spielen. Allein schon aufgrund seiner ungewöhnlich langen Regierungszeit von 68 Jahren verdient Franz Joseph eine eigene biographische Würdigung. Selten hat ein europäischer Monarch derart lange die Geschicke eines Reiches gelenkt. Am ehesten lässt sich Franz Joseph mit Königin Viktoria vergleichen, die ebenfalls für ein ganzes Menschenalter auf dem Thron saß. Als der Kaiser mitten im Ersten Weltkrieg starb, dürfte es in Österreich-Ungarn nur wenige Menschen gegeben haben, die sich bewusst an seinen Vorgänger erinnern konnten, Kaiser Ferdinand I., der während der Revolution von 1848 zugunsten seines Neffen Franz Joseph abgedankt hatte.

Die Vocelkas zeigen Franz Joseph in einer Dreifachrolle: Als Monarchen, als Politiker, als Oberhaupt einer weitverzweigten Dynastie. Mit jeder dieser drei Rollen waren verschiedene Aufgaben verbunden, die der Kaiser mehr oder weniger gut bewältigte: Als Monarch musste er Repräsentationspflichten erfüllen und als einigendes Symbol des Vielvölkerreiches auftreten; als Politiker leitete und beaufsichtigte er die Arbeit der Regierung; als Chef der Dynastie hatte er für den Zusammenhalt und die Reputation des Hauses Habsburg zu sorgen. Die Vocelkas gewinnen dem Menschen und Herrscher Franz Joseph keine neuen Züge ab. Sie vermitteln kein grundsätzlich anderes Bild des Monarchen als frühere Autoren. Auch bei ihnen erscheint der Kaiser als Mann von mittlerer Begabung, als traditionsverhaftet, skeptisch-zögerlich gegenüber Neuerungen, bedächtig in allen Entscheidungen. Franz Joseph war das Produkt einer soliden, aber wenig inspirierenden Erziehung, die Tugenden wie Frömmigkeit und Pflichterfüllung und Ideen wie die Verteidigung des Gottesgnadentums und die Abwehr von Umsturz und Revolution betonte. Auch in diesem Buch begegnen dem Leser zwei Leitmotive, die aus der Franz-Joseph-Literatur hinlänglich bekannt sind: Zum einen die Kühle und Distanziertheit, Isolation und Einsamkeit des Monarchen, dem erfüllende zwischenmenschliche Beziehungen weitgehend versagt blieben; zum anderen Franz Josephs Arbeitsdisziplin und Pflichtbewusstsein, schon zu seinen Lebzeiten gerühmte Eigenschaften, die allen Beamten des ausgedehnten Reiches als Ansporn und Vorbild dienten. Je älter der Kaiser wurde, desto mehr wurde er als gütiger, fürsorglicher Landesvater wahrgenommen. Im persönlichen Leben war der Kaiser bescheiden und anspruchslos. Starke Leidenschaften und extravagante Interessen kannte er nicht. Er ging ganz in seinem Amt auf und stellte eigene Bedürfnisse konsequent hintan. Entlastung von der täglichen Fron am Schreibtisch fand er nur bei der Jagd. Die vielen Schicksalsschläge, die das Leben ihm zufügte, ertrug er mit der "Contenance", die ihm schon als Kind anerzogen worden war.

Es wäre übertrieben zu behaupten, Franz Joseph habe einem ganzen Zeitalter seinen Stempel aufgedrückt. Dafür war er als Persönlichkeit nicht kraftvoll, wagemutig und gestaltungsfreudig genug. Wie die Autoren mehrfach betonen, führte Franz Joseph ein recht isoliertes Dasein inmitten seines altertümlichen Hofstaates. Zeitlebens kam er nur selten mit der Welt jenseits der Palastmauern in Berührung. Die heraufziehende Moderne blieb ihm fremd. Im Vergleich mit seinem quecksilbrigen deutschen Kollegen Wilhelm II. wirkt Franz Joseph blass und bieder. Wie die Vocelkas zeigen, wurde der Kaiser stets nur dann aktiv, wenn die Umstände es erzwangen, wenn Reformen nicht länger vermieden werden konnten, wenn das Reich in der Krise steckte. Ausgehend von den konservativen Werten, die ihm als Kind und Jugendlichem vermittelt worden waren (u.a. von Metternich persönlich), hätte er sicher gerne sein ganzes Leben lang absolutistisch regiert, so wie in den Jahren nach der Niederwerfung der Revolution von 1848. Aber die Zeit des Absolutismus lief ab, spätestens 1866 mit der Niederlage im Krieg gegen Preußen. Wenn die historischen Umstände ihn dazu nötigten, dann konnte Franz Joseph loslassen, auf unrettbare Ansprüche und Rechte verzichten (etwa die habsburgische Herrschaft in Oberitalien und Österreichs Führungsrolle im Deutschen Bund), unumgängliche Veränderungen akzeptieren, sich schließlich auch einer Verfassung unterwerfen. Aus dem absolutistischen Herrscher wurde ein konstitutioneller Monarch. Nach dem Übergang zum Konstitutionalismus und dem Ausgleich mit Ungarn (1867) begannen in der nunmehrigen Doppelmonarchie Österreich-Ungarn Jahrzehnte ungeahnter Stabilität und Prosperität. Nach 1918 wurde die Ära Franz Josephs als "gute alte Zeit" verklärt. Wien stieg zu einer der prächtigsten Hauptstädte Europas empor. Außenpolitisch standen die Dinge nicht so günstig. Um den prekären Großmachtstatus des Reiches zu verteidigen, setzte Franz Joseph 1914 alles aufs Spiel. Dem greisen Kaiser, der tief im 19. Jahrhundert verwurzelt war, fehlte es wohl an der nötigen Vorstellungskraft, um sich auszumalen, welche Ausmaße und Formen ein Krieg im 20. Jahrhundert anzunehmen drohte.

Habsburg-Enthusiasten werden dem Buch nicht viel Neues entnehmen können. Für Neueinsteiger, die sich erstmals mit Franz Joseph beschäftigen wollen, ist die Biographie jedoch sehr gut geeignet. Die Vocelkas konzentrieren sich auf das Wesentliche und sagen zu allen Themen und Aspekten, sei es das persönliche Leben des Kaisers, sei es die Innen- und Außenpolitik, nicht mehr, als unbedingt nötig ist. Auf diese Weise ist ein kompaktes und handliches Buch entstanden. Einziger Wermutstropfen: Die Vocelkas können nicht besonders gut schreiben. Es hätte nicht geschadet, wenn ein Lektor den ganzen Text sorgsam sprachlich geglättet hätte. Außerdem fehlt eine abschließende Bilanz und Würdigung. Die Biographie eines Langzeitherrschers wie Franz Joseph sollte nicht einfach mit dem Tod des Protagonisten enden. 

(Hinweis: Diese Rezension habe ich zuerst im Oktober 2015 bei Amazon gepostet)

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