Rezension zu "Die Reise zum Mittelpunkt der Erde" von Jules Verne
Die Reise zum Mittelpunkt der Erde.
Der Roman spielt im Jahr 1863. Otto Lidenbrock ist Professor für Mineralogie und Geologie und lebt mit seinem Neffen Axel in Hamburg. Er ist ein etwas schrulliger Professor, der ungeduldig ist und zu Wutausbrüchen neigt. Seine Vorträge zur Geologie sind eher Selbstgespräche. Lidenbrock ist ein typischer Gelehrter dieses Jahrhunderts. Er spricht mehrere Sprachen, und will den Erkenntnisgewinn um fast jeden Preis. Er hält sich für einen Kolumbus der unterirdischen Welt.
In einem Antiquariat kauft er das Buch eines isländischen Autors aus dem Jahr 1230. In dem Buch findet er ein Pergament in einer kryptischen Schrift.
Axel entschlüsselt zufällig die Geheimschrift. Das Pergament beschreibt den Weg zum Mittelpunkt der Erde. Eingang ist der Snæfellsjökull ( Schneegletscher ) in Island. Nach der Zusammenstellung der Ausrüstung begleitet der Neffe widerwillig den Professor. Axel ist eine ängstliche Persönlichkeit und zweifelt am Erfolg der Expedition. Außerdem muss er seine Geliebte Griselda verlassen.
Über Lübeck, Kopenhagen erreichen die beiden Reykjavík, in Island. Hier stößt zur der Expedition der ortskundige Führer Hans Bjelke. Mit Pack- und Reitpferden beginnt die Reise zum Jökull. Jules Verne beschreibt sehr ausführlich die isländische Landschaft. Nach dem Aufstieg zum Sneffels, steigen sie in den Vulkankrater hinab. Dort finden sie eine Runenschrift von Arne Sakanussemm, der bereits zum Mittelpunkt der Erde reiste.
In dem Krater gibt es drei Eingänge. Am 26.Juni zeigt der Schatten des Skartaris um die Mittagszeit auf den Eingang zum Mittelpunkt der Erde.
Während der unterirdischen Reise verirren sich die drei und finden kurz vor dem Verdursten einen unterirdischen Fluss.
Axel wird von den anderen beiden getrennt, bekommt Panik und verläuft sich in dem unterirdischen Labyrinth. Glücklicherweise treffen sich alle drei an einem unterirdischen Ozean, an dem riesige sonnenschirmartige Pilze wachsen..
Sie überqueren den unterirdischen Ozean mit einem selbstgebauten Floss. Dort erleben sie den Kampf zwischen zwei urzeitlichen Tieren. Ein Sturm treibt sie an eine fremde Küste, mit ausgestorbenen Pflanzen und Tieren, und dem Skelett eines Urzeitmenschen. In einer Höhle finden sie Runen von Saknussemms. Die Höhle endet bereits nach wenigen Metern. Beim Sprengen stürzt der unterirdische Ozean in den Abgrund und reißt die drei mit dem Floss mit. Vom Wasser gelangen die drei auf den Lavastrom eines ausbrechenden Vulkan. Durch den Krater des Stromboli gelangen sie wieder an die Erdoberfläche.
Zusammenfassung:
Dieser Roman ist sehr leicht zu lesen und gehört zu den phantastischen Reiseromanen ( In 80 Tagen um die Welt, Von der Erde zum Mond, 5 Wochen im Ballon ). Der Roman ist sehr häufig wie eine Naturkundebuch geschrieben, umfangreiche Beschreibung der isländischen Landschaft, Abhandlungen zum wissenschaftlichen Stand der Geologie und anderen Fragen der Naturwissenschaft.
Jules Verne gilt als Erfinder des Science Fiction. Zu recht ! Dieser Roman basiert auf wissenschaftlichen Fakten und und beschreibt technische Geräte, die es zu seiner Zeit bereits gab. Diese wissenschaftlichen Grundlagen hat er kombiniert mit Phantasie, um zu zeigen was möglich ist. Gerade diese Kombination aus Phantastik und wissenschaftlichen Fakten ist auch verantwortlich für Jules Vernes Erfolg bei seinen Lesern. Aus diesem Roman wie auch den anderen Romanen spricht ein großer Optimismus, dass technische Erfindungen alle Menschheitsprobleme lösen und technischer Fortschritt auch für den gesellschaftlichen Fortschritt steht. Umweltverschmutzung, Verschwendung von Rohstoffen, Energieprobleme waren zur Zeit Jules Vernes und der beginnenden Industrialisierung noch nicht absehbar.
Hier ist eine Videobesprechung
https://www.youtube.com/watch?v=na8fzEDf-ws&t=4s