Karlheinz Groß

 4,3 Sterne bei 4 Bewertungen

Alle Bücher von Karlheinz Groß

Cover des Buches Aquarellieren mit Fantasie (ISBN: 9783426668139)

Aquarellieren mit Fantasie

 (2)
Erschienen am 21.08.2003
Cover des Buches Der Fürst von morgen. Roman-Trilogie (ISBN: 9783473394111)

Der Fürst von morgen. Roman-Trilogie

 (1)
Erschienen am 01.01.1977

Neue Rezensionen zu Karlheinz Groß

Cover des Buches Der Fürst von morgen. Roman-Trilogie (ISBN: 9783473394111)
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Rezension zu "Der Fürst von morgen. Roman-Trilogie" von John Christopher

Eine Geschichte mit vielen Ereignissen, vielen Überraschungen
KarinJvor einem Jahr

Lukas ist gerade 13 Jahre alt geworden und hatte sich gewünscht, als Kämpfer im jährlichen Turnier zugelassen zu werden. Aber nicht nur ältere Jungen sind vor ihm an der Reihe, sondern auch Jungen, die von höherem Stand sind oder bessere Beziehungen haben. Stand und Rang sind wichtig. Man kann durch Verdienste im Krieg aufsteigen, so wie Lukas' Vater. Aber wie beim Waffenschmied Rudi wird der Stand auch durch die Biologie bestimmt, nach der der Zwerg Rudi Handwerker wurde und die sogenannten Polymoffs Diener. Man könnte meinen, die Geschichte spiele in einem mittelalterlichen Reich, in dem auch Zauberwesen leben. Aber bald gibt es Hinweise, dass es anders ist:

Wer John Christopher kennt, weiß, dass es in seinen Romanen um die Zeit nach einer großen Katastrophe geht, die für die Menschheit zu einem riesigen Umbruch geführt hat. Den ersten Hinweis darauf erhält man durch "ein aus alter Zeit geborgenes Brett", auf dem "RADIO & TV HÄNDL" steht. So wird klar: auch in dieser Geschichte ist unsere Welt "abgebrannt" und die Menschheit wurde zurück ins Mittelalter geworfen.

Der Anschein spielt in diesem Roman eine wichtige Rolle. So darf Lukas doch beim Tunier dabei sein und in einen neuen Lebensabschnitt übertreten. Das Tunier bleibt nicht der einzige Kampf in dieser Geschichte. Es gib Krieg, das Fürstentum verändert sich und das betrifft Lukas, weil sein Vater zum neuen Fürsten ausgerufen wird. Doch wer wird "der Fürst von morgen", der zukünftige Nachfolger des Vaters? Denn Lukas hat noch einen älteren Bruder aus der ersten Ehe des Vaters.

Am Ende des ersten Teils der Triloge (Der Fürst von morgen)...

... ist Lukas ist mit Hilfe des Sehers Ezzard geflohen. Als designierter "Fürst von morgen" stand er nach dem Tod des Vaters seinem älteren Bruder auf dem Weg zum Thron im Weg. Er wurde vom Seher in ein Heiligtum gebracht, wo er zu seinem Erstaunen erfuhr, dass man sich dort mit Maschinen und sonstigen Wissenschaften befasst. Das ist nämlich eigentlich verboten. Der Leser erkennt, dass es sich bei den Sehern weniger um eine Glaubensgemeinschaft handelt, sondern um eine geheime Gesellschaft, die die Geschicke des Landes durch allerlei Tricks lenkt. So ist es irgendwann an der Zeit, dass Lukas sich mit seinem älteren Bruder versöhnen soll.

Der zweite Teil der Trilogie (Hinter dem brennenden Land) besteht im Wesentlichen aus einer Expedition "hinter das brennende Land". Nachdem ein Händler es aus der anderen Richtung angeblich überquert hat, soll erforscht werden, was dahinter liegt.

Wiederum hat mir in diesem Teil der Trilogie sehr gut gefallen, dass sich vielfältige Dinge ereignen. Lukas und damit der Leser erfahren (jetzt, aber auch bereits zum Ende des ersten Teils) einiges, mit dem sich Dinge, die vorher fantastisch erschienen, nun in die Realität einordnen lassen. Die Handlung überrascht immer wieder und Lukas lernt immer mehr dazu, auch was das Zwischenmenschliche betrifft. Das ist am Ende sehr bitter für ihn.

Lukas wurde am Ende des 2. Teils selbst zum Fürsten und zum Nachfolger seines Bruders. Über den Jubel, der ihm entgegenkommt, mag er sich aber nicht freuen. Denn eben noch hatte das Volk ihn verbrennen wollen. Und bald schon wird seine Herrschaft herausgefordert.

Auch im dritten Teil der Trilogie passiert sehr viel. Die Handlung überrascht immer wieder, denn eigentlich hat Lukas an dieser Stelle als Fürst alles erreicht, sollte man meinen. Ihm sowie dem Leser wurde aber bereits am Ende des 2. Teils deutlich gemacht, dass das Volk in seiner Zuneigung wankelmütig ist. Es ist ein stetiger Kampf, Herrscher zu bleiben. 

Mir gefallen die Romane von John Christopher alle recht gut. So mag ich auch die Geschichte des Fürsten von morgen. Obwohl man die Geschichte eines Teenagers verfolgt, kann man als Erwachsener gut mitgehen, denn die Dinge, die geschehen (Krieg, Intrigen), sollten eher Erwachsene als Jugendliche angehen. Ob Turnier, Krieg, Jagd oder Expedition, es gibt viele spannende Szenen und, wie bereits gesagt, der Anschein ist wichtig. Es ist interessant, wie Lukas (besonders über den Verlauf der gesamten Trilogie) immer mehr der eigentlichen Geschehnisse entdeckt und nach und nach immer besser versteht, wie die Situation tatsächlich ist. Dabei spielt der obige Spoiler eine Rolle. Aber auch ganz bedeutend sind Intrigen und Verschwörungen, die die Ereignisse lenken. Mir gefällt, dass man Lukas zusehen kann, wie erwachsen wird. Aus dem tatendurstigen Jungen wird letztendlich ein an seinen Einsichten etwas verbitterter Mann. Sein Werdegang mag als Beispiel dienen, selbst genauer hinzusehen, ob etwas Anschein ist oder Realität, ob Gepflogenheiten stets befolgt werden müssen oder ob es nicht sinnvoll und richtig sein kann, etwas zu ändern. Für mich zeigt der Roman, wie vielfältig die Welt und das menschliche Zusammenleben ist. Und das ist nach meiner Meinung eine wichtige Lehre.

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