Zum Inhalt (Klappentext):
»Mittlerweile überholten mich bereits die 80-Jährigen, und ihr ›Buen Camino‹ begann, in meinen Ohren hämisch zu klingen. Ja, von wegen ›buen‹! Bitte, wo ist dieser Weg gut? Mir war schon lange das Zurückgrüßen vergangen. Mit jedem weiteren Pilger, der mich überholte und mir diese Worte an den Kopf knallte, musste ich mehr an mich halten, um nicht mit ›shut up‹ zu kontern.«
Karolin Jäger braucht eine Auszeit. Gefrustet von ihrem Job und nicht sicher, wo für sie die Lebensreise hingehen soll, begibt sich die 27-jährige Krankenschwester auf den Jakobsweg. Aber nirgends steht geschrieben, dass die legendäre Wanderung nach Santiago und zu sich selbst ein Spaziergang ist ...
Meine Meinung:
Dies war mein erstes Buch bzw. Bericht über die Strapazen eines Pilgerwegs und ich muss sagen, ich wurde gut unterhalten.
Der Schreibstil ist locker flockig zu lesen und die Autorin nimmt wirklich kein Blatt vor den Mund, sondern schreibt ihre Erlebnisse frei von der Seele runter.
Die Einteilung in die einzelnen Tagesetappen mit den kurzen Fakten über Kilometer etc. am Ende hat mit wirklich sehr gut gefallen. Ebenso wie die kurzen Rankings sowie hilfreichen Listen am Ende des Buches.
Ich fand es wirklich spannend den Jakobsweg auf diese Art mitzuerleben. Ab und zu haben mir allerdings detailliertere Beschreibungen des Weges selber gefehlt.
Umso mehr gefallen haben mir dafür die genaue Beschreibung der unterschiedlichsten Charaktere, die der Autorin auf ihrem Weg begegnet sind. Das macht das ganze nochmal lebendiger. Es wirkt vor allem sehr realistisch, da eben auch nichts beschönigt wird. Personen mit denen sie nicht warm geworden ist, werden auch so aus ihrer Sicht dargestellt. Denn eins ist klar, auch auf einem friedlichen Pilgerweg kann man sich nicht mit jedem grün sein.
Fazit:
Schonungslos ehrlicher und dadurch wirklich unterhaltsamer Bericht über die Reise entlang dem Jakobsweg. Schöne Lesestunden für zwischendurch.