Karoline Cvancara

 4,5 Sterne bei 20 Bewertungen

Alle Bücher von Karoline Cvancara

Cover des Buches Horak hasste es, sich zu ärgern (ISBN: 9783903091405)

Horak hasste es, sich zu ärgern

 (14)
Erschienen am 01.02.2018
Cover des Buches Am Tiefpunkt genial (ISBN: 9783903091023)

Am Tiefpunkt genial

 (6)
Erschienen am 02.11.2015

Neue Rezensionen zu Karoline Cvancara

Cover des Buches Am Tiefpunkt genial (ISBN: 9783903091023)
Thomas_Lawalls avatar

Rezension zu "Am Tiefpunkt genial" von Karoline Cvancara

Literarischer Tiefpunkt
Thomas_Lawallvor 3 Jahren

Paul hat das Gefühl, einige Wochen und Monate verschlafen zu haben. Er ist noch gar nicht richtig wach und versteht zunächst gar nicht, was denn eigentlich los ist. Zwei Jahre ist er jetzt mit seiner Freundin zusammen, und plötzlich soll es nicht mehr weitergehen. Stefanie packt ihre Sachen und will ausziehen. Sofort.

Großartige Erklärungen gibt es nicht. Stefanie lässt sich auf einen brauchbaren Dialog erst gar nicht ein. Immerhin teilt sie ihm mit, dass es ihr leid tut und sie ab sofort bei Markus wohnen würde. Es dauert nicht lange, bis sie fertig gepackt hat und sang- und klanglos verschwindet. Weniger klanglos ertönt das Auto ihres neuen Freundes bei der Abfahrt. Markus, Pauls guter Bekannter, holt sie mit seinem Ferrari ab.

Eine Szene wie aus einem kitschigen Frauenroman, will ich einmal unterstellen. Und wenn das stimmen sollte, weiß ich, warum ich diese bisher immer gemieden habe. Paul hat jetzt natürlich "entsetzliche Gefühle" und kann sich gar nicht an Zeiten erinnern, in welchen "er sich erbärmlicher gefühlt hatte". "Allein und vollkommen missverstanden, so fühlte ich mich jetzt" weiß er gähnenden Leserinnen und Lesern zu berichten.

Es konnte ja auch gar nicht gut gehen mit den beiden. Er, der ein ruhiges unspektakuläres Leben leben möchte, und sie, "intelligent, schön und stilsicher", die mit ihren gehobenen Ansprüchen so gar nicht zu ihm passte. Man hat sich halt arrangiert. Doch jetzt, allein gelassen, beginnen seine Gedanken "zu kreisen", wobei Paul sich ernsthaft überlegt, ob er jetzt nur "grübelt" oder ob das schon "philosophieren" ist.

Er steigert sich in naive Selbstzweifel, wird aber durch Arbeitskollegin Elisabeth und seine Ex-Freundin Klarissa seelisch und moralisch unterstützt. Diverse Hilfestellungen zieht er aber wiederum in Zweifel, verliert sich dabei aber in reichlich pubertär wirkende Jammertiraden. Ach hätte ich nur dieses oder jenes getan, will ich dieses oder jenes überhaupt oder zwingt mich dieses, jenes zu tun und/oder umgekehrt.

Es passiert nichts Aufregendes in dieser Geschichte - selbst die Sache mit den Sportwagen und ein entsprechender Diebstahl wirken unspektakulär heruntererzählt (es ist nämlich "kriminell, Autos zu stehlen"). Die Charaktere bleiben farblos - es entstehen keinerlei Bilder. Die Aktionen erzeugen keine Spannung. Man begrüßt sich, geht etwas essen, fährt in einem schnellen Auto mit, verabschiedet sich und geht wieder nach Hause ...

Einzige (schreibtechnische) Lichtblicke waren das Spiegelbild Pauls, sein "dem Verfall preisgegebenes Ebenbild" und eine Plauderei über "geeignete Kommunikationsvermeidungsstrategien beim Frisör". Fast lächerlich wird es dann wieder mit seiner Qualmerei und den paar Flaschen Wein. Ein richtiger "Absturz" wäre eine andere und wesentlich längere und intensivere Geschichte.

Der flache Erzählstil, der nur noch durch völlig belanglose Dialoge getoppt wird, passt allerdings sehr gut zur Person des Musikliebhabers Paul und ist deshalb auf gewisse Weise authentisch. Er mag Literatur und seine Musik (Die Autorin zitiert eine erlesene Auswahl!). Ihn interessiert das Hier und Jetzt - nicht die Zukunft. Große Entscheidungen treffen ist nicht sein Ding. Alles muss seinen geordneten Gang gehen. Er widerspricht sich ständig. Sucht nach Harmonie, braucht aber Tiefs. Er sehnt sich nach Nähe, doch zu nahe darf man ihm nicht kommen.

Deshalb taucht nach einer ernüchternden Lektüre immerhin eine Frage auf: Sind wir nicht alle ein bisschen Paul? Den Roman rettet das aber nicht.

 



Cover des Buches Horak hasste es, sich zu ärgern (ISBN: 9783903091405)
0Soraya0s avatar

Rezension zu "Horak hasste es, sich zu ärgern" von Karoline Cvancara

Horak hasste es, sich zu ärgern
0Soraya0vor 4 Jahren

Zum Inhalt (Klappentext):
»Und Ihr Name?«
»Horak.«
»Sie haben ganz gewiss auch einen Vornamen.«
»Professor.«

Eigentlich ist es nicht so schwer zu verstehen. Erwin Horak möchte einfach seine Ruhe haben. Warum kann das keiner respektieren? Seine Nachbarn nicht und ebenso wenig die Wiener Verkehrsteilnehmer oder seine nervigen Kollegen an seiner ebenso unleidlichen Schule, in der er als Professor sein Auskommen findet. Weil er nicht mal in seinen eigenen vier Wänden von ständiger Störung verschont bleibt, flieht er jeden Abend ins Wiener Traditionscafé Hummel. Dort kennt man ihn und hält respektvoll Abstand. Elfriede ist da ganz anders. Als die offene und lebenslustige Frau Horak gezwungenermaßen kennenlernt, irritiert sie sein schroffer Ton zwar erst, erweckt in ihr aber auch eine Art Forscherdrang. Gegen Horaks ausdrücklichen Widerstand prüft sie ihn mit ihrer Anwesenheit stark. Kann sie den Felsen brechen? Aufgeben kommt beiderseits keinesfalls infrage.

Meine Meinung:

Eins vorne weg bei "Horak hasste es, sich zu ärgern" handelt es sich wirklich um ein außergewöhnliches Buch, denn es spielt fast nur in einem Wiener Café bzw. genauer gesagt an einem Tisch. Aber das ist auch kein Wunder, da Horak ja jeden Abend an eben diesem verbringt. Jeden einzelnen Tag, bis Elfriede ihn stört.
Der Schreibstil von Karoline Cvancara ist recht einfach gehalten und dennoch gelingt es ihr, sehr viel Gefühl, Atmosphäre und Emotionen zu transportieren. Auch zeichnet sie ihre Charaktere sehr detalliert, so dass man sich vor allem von deren Eigenschaften ein genaues Bild machen kann.
Beim Lesen hatte ich permanent Horak vor meinen Augen, wie er grantelnd an "seinem" Tisch sitzt und versucht das störende Weib los zu werden. Ein richtiger Eigenbrödler, der mit niemandem so recht etwas zu tun haben möchte, abgesehen von seinem besten Freund, mit dem er sich jede Woche zum Karten spielen trifft.
Elfriede scheint das genaue Gegenteil zu sein und möchte die harte Schale von Horak knacken. Dies tut sie aber auf charmante Weise, so dass einige lustige Szenen entstehen.
Man hat beim Lesen das Gefühl, als würde man ebenfalls im Hummel sitzen und die beiden von einem benachbarten Tisch beobachten, so realistisch fühlt es sich an. Dadurch ist es wirklich ein interessantes Leseerlebnis, bei dem die fehlende Aktion keinen Abbruch tut.
Das Ende kam dann aber doch etwas schnell und einfach daher. Hier hätte ich gerne noch ein bisschen erfahren, wie es weiter geht.

Fazit:

Ein wunderschöner Cafébesuche, der einem lustige aber auch nachdenkliche Lesemomente bescherrt.

Cover des Buches Horak hasste es, sich zu ärgern (ISBN: 9783903091405)
gaby2707s avatar

Rezension zu "Horak hasste es, sich zu ärgern" von Karoline Cvancara

Die Geschichte eines Wiener Grantlers
gaby2707vor 6 Jahren

Der Dackel auf dem Cover ist nicht Horak. Nein, das wird Moritz vom Hern Oberndorfer sein. Der lebt, genau wie Professor Erwin Horak in der Wiener Josefstadt, dem 8. Bezirk in der Pfeilgasse 28. Horak, der alte Griesgram, lehrt am Gymnasium Albertgasse Mathematik und Physik, mag keine Hitze, keinen Schweiß auf der Stirn, keine gurrenden Tauben auf den Dächern ringsum, keine Autos, die sich durch die Gassen quälen. Er kann seine Nachbarn nicht leiden, seine Schüler erst recht nicht. Nur mit Kurt Gruber, den er seit über 30 Jahren kennt, spielt er einmal in der Woche im Cafe Hummel Karten. Aber würde er Kurt als seinen Freund bezeichnen? Bestimmt nicht. Ausserdem ist Kurt nun in Rente und will mit seiner Frau Resi das Leben genießen. Horaks Leben ändert sich von einem Tag auf den Anderen, als sich Elfriede Steiner, die eine Trafik führt, zu ihm an den Tisch setzt und versucht mit ihm ein Gespräch zu beginnen...


Mir hat die Geschichte der beiden Menschen, die Karoline Cvancara hier erzählt und die ca. eine Woche dauert, sehr gut gefallen. Der Professor wird hier trotz seiner ruppigen, humorlosen, abweisenden und unfreundlichen Art so liebevoll gezeichnet, dass ich Elfriede Steiner gut verstehen kann, dass sie unbedingt zu seinem, wie sie hofft, weichen Kern durchdringen will. Die beiden sehe ich immer mal wieder wie Loriots Müller-Lüdenscheid und Doktor Kloebner in der Badewanne sitzen und über Nichtigkeiten diskutieren. Horak und Elfriede sitzen in einem Wiener Traditionscafe, dem Hummel, das sich beide als ihr "Wohnzimmer" für den Abend auserkoren haben. Horak will hier in Ruhe essen, seine Zeitung lesen, eine Zigarre rauchen und vor allem in Ruhe gelassen werden. Elfriede will sich nach des langen Tages Mühen einfach nur entspannen und landet, als sie keinen freien Tisch findet, ausgerechnet am Tisch von Horak.

Ganz langsam entspinnt sich, naja ein Gespräch kann man es nicht nennen, ein minimaler Dialog und Gedankenaustausch zwischen den Beiden, der anfangs eigentlich nur von Elfriede am laufen gehalten wird. Sie ist nicht gewillt, Horak in seiner selbst gewählten Grimmigkeit zu belassen und setzt sich von nun an jeden Abend an Horaks Tisch. Ich habe das Gefühl, direkt neben den Beiden zu sitzen, Mäuschen zu spielen und ich warte darauf, was gleich geschieht.

Aber eigentlich geschieht nichts. Ausser, dass Elfriede jeden Abend ein ganz klein wenig näher an den Griesgram heran kommt. Und er scheint es zu genießen. Denn Elfriede lässt sich nicht von ihm einschüchtern und das scheint Horak zu gefallen.

Eine ganz wunderbare Geschichte über zwei so unterschiedliche Menschen, die doch ganz langsam zueinander finden. Und das alles in einem wunderbaren Cafe, wo ich bei meinem nächsten Wien-Besuch auf alle Fälle mal eine Wiener Melange trinken und das einzigartige Wiener Flair genießen werde.

Gespräche aus der Community

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

es ist mir eine große Freude und Ehre Euch zur Leserunde zu meinem neuen Roman „Horak hasste es, sich zu ärgern“ einzuladen.

Der Verlag verlost 10 Exemplare und ich bin schon sehr gespannt auf Euer Feedback zu meinem Buch.
Ich freue mich, von Euch zu hören.

Wenn Ihr Näheres zum Buch wissen wollt, inklusive einer Leseprobe findet Ihr diese auf der Verlagsseite:
verlag-wortreich.at


Viel Spaß beim Lesen und bis bald!
Karoline Cvancara


199 BeiträgeVerlosung beendet
Ina74s avatar
Letzter Beitrag von  Ina74vor 6 Jahren
danke für Dein Feedback! Das Leben eben :-)

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

ich möchte Euch herzlich zur Leserunde meines Romans „Am Tiefpunkt genial“ einladen.
Der Verlag verlost 7 Exemplare und ich bin schon sehr gespannt auf Euer Feedback zu meinem Buch.

Ich freue mich, von Euch zu hören.
Viel Spaß beim Lesen und bis bald!
Karoline Cvancara

„Als erstes kam eine unglaubliche Wut in mir hoch, wobei ich mir nicht sicher war, ob sie sich nur gegen Helmut richtete oder auch gegen den Rest der Welt, der sich gegen mich verschworen zu haben schien. Ich war froh, auf der Straße zu sein. Hier war ich wenigstens ungestört und konnte mich ganz den Gefühlen hingeben, die mich überfielen. Ich war gleichzeitig unglaublich wütend und hatte auch Angst, Angst vor der Zukunft, Angst, den Boden unter den Füßen zu verlieren.“

Mit Anfang dreißig hat es sich Paul in seinem Leben bequem eingerichtet. Sein Kosmos ist bestimmt von seiner Leidenschaft für Jazz, der Arbeit in einer kleinen Buchhandlung und seinen Freunden.
Als seine Freundin Stefanie ihn wegen eines Mannes aus diesem Freundeskreis verlässt, trifft ihn dies aus heiterem Himmel, noch mehr aber verunsichert ihn, dass knapp danach sein Chef und Eigentümer der Buchhandlung sich dazu entschließt, das Geschäft zu schließen. Paul driftet in eine massive Krise, zieht sich in seine Wohnung zu Musik, Zigaretten und Alkohol zurück. Ohne Erfolg versuchen seine Freunde, ihn aus seiner Depression herauszureißen. Bernhard, ein Freund, überredet ihn zu einem Besuch im Stammlokal, wo es zu einer Begegnung mit Markus kommt, der ihm die Freundin ausgespannt hat. Klarissa, eine Freundin, wird zu einer wichtigen Gesprächspartnerin.

62 BeiträgeVerlosung beendet
Ina74s avatar
Letzter Beitrag von  Ina74vor 8 Jahren
Danke Dir für Dein Feedback! Es freut und ehrt mich sehr, dass Du so schnell durch den Roman "durch" warst! Und, zugegeben, das Ende ist vielleicht etwas kitschig, aber ich finde, Paul hat es sich verdient :-)

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von 1 Leser*innen aktuell gelesen

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