Inhalt
Dieses Buch stellt ein buntes Sammelsurium an unglaublich vielen, vielfältigen Informationen, Nebeninformationen, Hintergrundinformationen etc. bereit.
Die Einleitung erläutert, warum eine Geschichte des Schlafs nur als Geschichte der "Grenzen zum Wacherleben" erzählt werden kann. Entsprechend handelt etwa die Hälfte Buches davon, wie versucht wurde, die Wachzeiten zu Lasten des Schlafes auszudehnen und welche Einstellungen zum Schlaf es zeitgeschichtlich gab. An einigen wenigen Punkten blitzen auch mal die Gestaltung von Schlafplätzen, Schlafzeiten und soziale Aspekte des Schlafens auf. Die zweite Hälfte des Buches verteilt sich dann annähernd gleichgewichtig auf die Akzeptanz bzw. Nicht-Akzeptanz öffentlichen Schlafens, auf Rituale, um Kinder zum Schlafen zu bringen, und auf neue Formen des Schlafens.
Über das gesamte Buch hinweg werden viele Zeitperioden abgedeckt. Hin und wieder wird auch über den europäischen Tellerrand hinausgeblickt.
Einige Bilder, Malereien, Stiche illustrieren die Texte.
30 Seiten Quellenangaben, 14 Seiten Literaturverzeichnis sowie ein Register beenden das Buch.
Subjektive Eindrücke
Keine Frage - das Buch vermittelt überbordend viele, äußerst interessante und nett aufbereitete Informationen über das Schlafen bzw. Nicht-Schlafen über die Zeitgeschichte hinweg. In dieser Hinsicht hat das Buch definitiv überzeugt.
Dass jede/r Leser/in die eine oder andere Information vermisst, ist sicherlich klar und sollte nicht einem einzigen Buch angelastet werden. Ich hatte mir zum Beispiel mehr Informationen darüber versprochen, wann, wo und wie geschlafen wird/wurde - auch, welche Bekleidung beim Schlafen getragen wird. Ich hätte gern auch mehr über länder- oder kontinenteübergreifende Unterschiede und Gemeinsamkeiten gelesen.
Auch wenn ich sehr viel Interessantes erfahren und definitiv viel gelernt habe, so wäre doch eine erkennbare Strukturierung der Informationen für mich hilfreich gewesen. Für mein Verständnis wird zwischen Informationsschnipseln und Zeiten hin und her gesprungen. Viele Nebeninformationen (durchaus interessant, aber doch aus meiner Sicht nur lose mit dem Thema verbunden) verstärkten den wenig sortierten Eindruck.
Fazit
Viel Interessantes. Angenehm und spannend zu lesen. Sortieren muss der/die Leser/in selbst.
Weitere Rezensionen von mir gibt es unter https://belanahermine.wordpress.com/category/rezension/