Rezension zu Zeiten der Hoffnung von Karsten Flohr
Rezension zu "Zeiten der Hoffnung" von Karsten Flohr
von Leela
Rezension
Leelavor 11 Jahren
Deutschland im Vorfeld des Ersten Weltkrieges: Wilhelms Liebe zur Französin Adèle ist nur eines der Probleme, denen sich die Charaktere in diesem Buch stellen müssen. Die Spannungen zwischen Deutschland und Frankreich werden außerdem immer stärker, weshalb Wilhelm eingezogen wird und an der Front kämpfen muss. Im Reich selbst beginnt die Frauenbewegung zu dieser Zeit, sich zu etablieren, tut sich aber nicht leicht damit, gegen alte Zausel wie die gängigen Rollenbilder anzukommen. Diese und noch einige weitere Geschichten werden in Flohrs Buch erzählt, so dass sie letztendlich ein gut gezeichnetes Bild vom wilhelminischen Deutschland zeichnen. Puh, daran, wie man die Inhaltsangabe eines Buches gestaltet, sollte der Verlag noch einmal arbeiten, denn eine Liebesgeschichte enthält dieses Buch wirklich nur am Rande. Mir war es ganz recht, weil ich eher auf den historischen Inhalt aus war (die Rezensionen hier haben mich sogar darin bestätigt, das Buch zu lesen), ich kann es aber nachvollziehen, wenn sich jemand ärgert, weil er etwas ganz anderes bekommen hat, als das, was hinten auf dem Buchrücken steht. Für mich war dieses Buch aber sehr interessant, denn die Art, wie der Autor versucht, allerlei Themen anzuschneiden, die die damalige Gesellschaft berührten, gefiel mir sehr gut - endlich wird mal nicht nur ein Thema behandelt und dabei alles andere außen vor gelassen. Leider wirkt alles ob der begrenzten Seitenzahl jedoch etwas gehetzt und schnell abgehandelt, weshalb ich nicht die volle Punktzahl geben kann. Mit einigen Seiten mehr hätte das hier jedoch ein sehr guter Roman werden können, der zeigt, wie man es machen sollte.