Karsten Giertz

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Lebenslauf

Karsten Giertz ist Geschäftsführer beim Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. und war viele Jahre als Sozialarbeiter in der Eingliederungshilfe für Menschen mit psychischen Erkrankungen tätig. Seit seinem Studium als Sozialarbeiter beschäftigt er sich mit der Borderline-Persönlichkeitsstörung und engagiert sich für eine Verbesserung und Weiterentwicklung der ambulanten und außerklinischen Versorgung von Borderline-Betroffenen und ihren Angehörigen.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Karsten Giertz

Neue Rezensionen zu Karsten Giertz

Cover des Buches Borderline verstehen und bewältigen (ISBN: 9783867393355)
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Rezension zu "Borderline verstehen und bewältigen" von Ewald Rahn

sabatayn76
‚Die Bewältigung einer Borderlinestörung ist ein langer Prozess mit Höhen und Tiefen'

‚Die Bewältigung einer Borderlinestörung ist ein langer Prozess mit Höhen und Tiefen, mit Momenten tiefer Verzweiflung, aber auch mit einem Gefühl der Freude und Erleichterung bei der allmählichen Verbesserung der Symptome.‘ (Seite 6)

Das Begleitbuch enthält Übungen zu den Themen Erkennen der Erkrankung, Wahrnehmung und Gefühle, Ressourcenaktivierung, Krisenbewältigung, Ändern von Haltungen, Initiieren von Veränderungen, Psychotherapie und Psychopharmakotherapie.

Die Übungen im Buch sind nicht nur im Buch abgedruckt, sondern lassen sich zusätzlich auf der Verlagsseite herunterladen, so dass man schöne Vorlagen hat, die ausgedruckt und ausgefüllt werden können.

Dieses Begleitbuch ergänzt die Neuauflage des Ratgebers ‚Borderline verstehen und bewältigen‘, die aktualisiert wurde und bei der alle Übungen der vorherigen Ausgabe ausgelagert wurden. Dieses Begleitbuch bietet somit eine Fülle an Ideen und Interventionen, um das im Ratgeber Gelesene anzuwenden und auszuprobieren.

Ich finde das Ganze eine tolle Idee, und das Begleitbuch wurde zudem gut umgesetzt. Die Übungen, die im Ratgeber bei den einzelnen Kapiteln empfohlen werden, bieten sehr gute Impulse, sind hilfreich und lassen sich gut anwenden. Meiner Meinung nach lassen sie sich problemlos auch außerhalb der Behandlung der Borderline-Persönlichkeitsstörung anwenden.

Das Begleitbuch ist gut gegliedert, lässt sich so auch unabhängig vom Ratgeber verwenden. Durch die Kombination von Ratgeber und Begleitbuch lassen sich Inhalte aber noch besser vertiefen.

Cover des Buches Borderline verstehen und bewältigen (ISBN: 9783867393201)
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Rezension zu "Borderline verstehen und bewältigen" von Ewald Rahn

sabatayn76
‚Es ist wie die Schleuse eines Dammes, der eine tobende Strömung zurückhält.'

‚Es ist wie die Schleuse eines Dammes, der eine tobende Strömung zurückhält. [...] Meine Schleuse kennt nur zwei Positionen: vollkommen offen oder vollkommen geschlossen. Meine Emotionen strömen entweder ungehemmt hinaus oder stauen sich gefährlich an. Ich weiß nicht, was schlimmer ist.‘ (Seite 15)

Die beiden Autoren fassen in ihrem Ratgeber die wichtigsten Aspekte der Borderline-Persönlichkeitsstörung zusammen und machen deutlich, wie der Umgang mit Symptomen und Folgen der Borderline-Persönlichkeitsstörung gelingen kann.

Thematisiert werden initial, wie die Borderline-Persönlichkeitsstörung erlebt wird, wie sie sich bemerkbar macht, wie verbreitet sie ist, wie sie verläuft, wie sie sich entwickelt, welche Bedeutung Traumatisierung hat.

Im Verlauf setzen sich die Autoren mit psychologischen Konzepten der Borderline-Persönlichkeitsstörung auseinander, bieten Informationen zum Umgang mit Symptomen, geben Hinweise für Angehörige, fokussieren auf den Umgang mit selbstgefährdendem und suizidalem Verhalten sowie mit Impulskontrollstörungen und erwähnen Begleiterkrankungen wie Essstörungen und Substanzkonsum.

Am Ende des Buches gibt es eine Übersicht zu Literatur und Internetseiten.

Der Umgang mit Betroffenen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung ist kein Neuland für mich, aber auch nicht mehr mein Alltag bei meiner klinischen Tätigkeit. Ich habe mich in den letzten Jahren bereits ausführlicher mit der Thematik befasst, so dass das Buch in weiten Teilen eine Wiederholung für mich war. Ich habe hier allerdings auch neuen Input bekommen, so dass die Lektüre durchaus ein Zugewinn für mich war.

Das Buch bietet knappe, aber sehr verständliche Informationen. Symptome und der Umgang damit werden sehr klar erläutert, so dass ich das Buch sehr gut geeignet für Betroffene und für Angehörige finde. Gefallen haben mir auch die vielen Beispiele, die die Ausführungen anschaulich machen.

Bei diesem Buch handelt es um eine Neuausgabe, die zahlreiche Ergänzungen enthält (z.B. neue Ansätze in der Therapie, Berücksichtigung des Krankheitsverlaufs über längere Zeit, Perspektiven von Angehörigen und Helfern). Die Übungen aus der früheren Ausgabe wurden in einem Begleitbuch zusammengefasst.

'Klientinnen und Klienten, zu denen es uns einfach nicht gelingt, einen Zugang zu finden'

‚Professionell Tätige in der psychosozialen und psychiatrischen Praxis kennen sie alle: Klientinnen und Klienten, zu denen es uns einfach nicht gelingt, einen Zugang zu finden, die uns regelmäßig an professionelle Grenzen bringen.‘ (Seite 7)

Karsten Giertz, Lisa Große und Silke B. Gahleitner haben für ihr Buch wichtige Aspekte und Facetten zusammengetragen, die sich alle um Klienten drehen, die im professionellen Kontext herausfordernd sein können, weil sie z.B. die Behandlung verweigern oder nicht nachhaltig von einer Behandlung profitieren.

Die Autoren schreiben u.a. von Traumatisierung, Wohnungslosigkeit, Unterbringung, Abhängigkeitserkrankungen, Doppeldiagnosen, jugendlichen Systemsprengern, aufsuchender Psychotherapie und Peer-Arbeit.

Das Buch ist ein wenig anders, als ich erwartet hatte. Es ist meiner Meinung nach in weiten Teilen eher sozialarbeiterisch und für mich persönlich (als klinische Psychologin) gar nicht so praxisrelevant. Ich bin eher davon ausgegangen, dass es hier praktische Tipps für die psychotherapeutische Arbeit mit herausfordernden Patienten gibt, aber letztendlich fand ich dieses ganz andere Konzept des Buches gar nicht störend, sondern sogar bereichernd, weil ich dadurch Wissen erworben habe, das ich sonst wahrscheinlich nie bekommen hätte.

Den Schreibstil fand ich bisweilen etwas theoretisch, wodurch sich das Buch oft recht sachlich, fast trocken liest. Insgesamt findet man aber sehr spannende Informationen über herausfordernde Klienten und kann diese Personen aus mehreren Blickwinkeln und bezüglich unterschiedlicher Aspekte betrachten.

‚Gerade die Menschen, die schwer erreichbar sind, die sich als nicht ‚krankheitseinsichtig‘ und nicht-compliant zeigen, sind in der Regel diejenigen, die am meisten Unterstützung brauchen, aber sie oft am wenigsten bekommen.‘ (Seite 147)

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