Eine Mordserie in Berlin. Die Opfer sind Menschen, die mit einer Reality-Show im Fernsehen zu tun haben und auf äußerst brutale Weise, nämlich durch Abtrennung der Köpfe, umgebracht werden. Kommissar Reemund und seine Mitarbeiter ermitteln im Umfeld der TV-Show, beschäftigen sich mit übersteigerten Moralvorstellungen und müssen auch das Drogengeschäft ins Visier nehmen.
Krimidebut von Dornfeld, von dem weitere Bücher vorliegen. Mit Reemund hat er einen Kommissar erfunden, mürrisch und unkonventionell, der schon mal die eine oder andere Correctness außer Acht lässt, dessen Privatleben ein Trümmerhaufen ist und dessen Benehmen zu wünschen übrig lässt. Mit einen Wort: Grobklotz. Das bedient natürlich jede Menge Klischees und hat mit der wahren Polizeiwelt recht wenig zu tun. Das fällt aber nicht auf, denn beim Ermitteln nimmt es der Kriminalist recht genau und analytisch, nur so richtig symphatisch wird einem der Despot nicht. Dafür ist der Plot nicht schlecht, Dornfeld packt eine Menge Stoff in seinen Erstling, Ganz besonders originell ist der Erzähler der Geschichte, das ist nämlich ein Geist, der dem Kommissar zufällig über den Weg läuft und von ihm während des Falles beobachtet wird. So erfahren wir eine Menge über das Leben unserer Seele (Geistes) nach dem Tod und mit welchen Widrigkeiten man sich als Toter herumzuschlagen hat. Das ist gut, originell und eine tolle Idee, wird aber manchmal ein wenig zu lang, dann muss sich Dornfeld wieder bemühen, in die Story zurückzukommen.
Alles in allem ein gutes Debut, die zwei Bücher, die danach kamen, erfüllen die Erwartungen, die der Autor geweckt hat. Für den Krimifan ganz sicher eine Entdeckung, Dornfeld schreibt flüssig, fast wie aus dem Stand.
Will man mehr lesen.
Kaspar Dornfeld
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Neue Rezensionen zu Kaspar Dornfeld
Ein kurzer Krimi - geht das gut? Ja, bei Dornfeld, der wohl auch längeres schreibt, geht das, was eigentlich nicht geht. Sein Kommissar heisst Reemund und sitzt in einem Café vor seinem Laptop und von dem erfährt er per E-Mail, dass unter seinem Stuhl eine Bombe ist. Das ist ein schöner Plot, aus dem sich eine Menge machen lässt, aber bei Dornfeld ist das schnell vorbei, ja, es ist sogar noch ein Mord drin auf den paar Seiten und das ganze liest sich gut und zwischen, sagen wir mal, zehn U-Bahn Stationen. Davon will man mehr, gibt es wohl auch schon und einen langen Roman auch. Kurzkrimi würde ich normalerweise die Finger von lassen, aber der hier ist - einfach gelungen!
Kurz, knapp, bündig. Ein Plan ein Mord, nett durchdacht und schön umgesetzt. Sehr kurz und ohne viel zu umschreiben, ein netter Zeitvertreib. Aber einmal lesen reicht ;)