Das war leider nichts.
Olaf lebt mit seiner Frau in der Nähe von Amsterdam, arbeitet im Familienunternehmen geführt durch seinen Schwiegervater. Auch die Alpträume, die er seit einem Jahr nach einem Unfall regelmäßig hat, scheinen langsam abzunehmen. Doch eines Tages findet er in seinem Briefkasten ein Foto von sich und einem ihm unbekannten Mann. Arm in Arm. Egal wie sehr er seine Erinnerung durchforstet, der Mann und der Ort bleiben ihm fremd. Als er dann auch noch herausfindet, dass seine Familie ihn hintergeht, begibt sich Olaf auf eine riskante Suche nach der Wahrheit.
„In der Fensterscheibe sehe ich, wie mein Spiegelbild meinen Blick erwidert. Ich sehe die dunklen Ringe unter meinen Augen, meine zerzausten Haare und die Furchen auf meiner Stirn. Ich würde mich auch nicht erkennen, dass muss ich ehrlich zugeben.“ (S.106)
Dieser Spannungsroman startet bedrückend, trostlos und der Leser lernt einen Mann kennen, der sich seinem Schicksal eher fügt, als etwas daran zu verändern. Bis er ein Bild findet, mit sich und einem Fremden darauf, Arm in Arm… und jetzt sollte man meinen, geht die Geschichte so richtig los! Aber irgendwie passierte das nicht.
Die Charaktere blieben blass und vor allem der Protagonist hat mehr als ein nervendes Gefühl leider nicht in mir ausgelöst. Dass Olaf eher trübselig und statisch erschien, war natürlich seiner Rolle geschuldet, dennoch blieb seine Entwicklungskurve mir viel zu flach. Zum Schluss rappelte er sich etwas, doch das konnte mich dann auch nicht mehr überzeugen.
Leider muss ich sagen, dass mir die Geschichte wie etwas erschien, was ich so schon diverse Male gelesen und was sich vor allem auch schon durch diverse Filme in die Netzhaut gebrannt hat. Der Plot war nichts umwerfendes, weswegen diese Geschichte, meine Meinung nach, in der Bücherflut völlig untergeht.
Die Auflösung hat nicht alle Fragen beantwortet, die in diesem Buch definitiv hätten geklärt werden müssen, um die ganze Story rund abzuschließen.
Der Titel „Vogelfrei“ sagt für mich etwas anderes aus, als im Endeffekt geboten wurde.