Cover des Buches Die 100 (ISBN: 9783453269491)
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Rezension zu Die 100 von Kass Morgan

Dieser Aufsprung auf den Dystopien Schnellzug hat nicht ganz geklappt!

von Emotionen vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Die 100 kann meiner Meinung nach nicht ganz andere Dystopien heranreichen. Der Auftakt geht schleppend vor sich und am Anfang war das Chaos!

Rezension

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Emotionenvor 7 Jahren
Kass Morgan hat das geschafft, wovon viele Autorinnen und Autoren träumen: Ihre Buchserie hat es ins Fernsehen geschafft. Ich kenne die Serie nicht, also kann ich sie nicht beurteilen, aber sie scheint ja hochgelobt zu sein, was mit etwas wundert, da ich das erste Buch der Serie nicht wirklich überragend war.

Handlung
Wir befinden uns in einer neuen Welt, inmitten einer neuen Gesellschaft. Die alte Erde wurde versucht und ist unbewohnbar geworden. Die letzen Überlebenden sind auf eine Raumstation geflohen, auf der nun totalitäre Zustände herrschen. Jeder, der gegen das System aufbegehrt wird zum Tode verurteilt. Auch Jugendliche, die straffällig geworden sind, haben keine Chance auf Begnadigung, stattdessen werden sie in Gefängniszellen interniert wo sie bis zu ihrem 18. Geburtstag und damit bis zu ihrer Liquidierung leben müssen. Doch dann werden 100 dieser Verbrecher auf die Erde geschickt. Ihre Mission ist es, zu erforschen, ob die Erde noch bewohnbar ist. Dabei treffen sehr unterschiedliche Persönlichkeiten aufeinander. Aber auch auf der Raumstation gibt es neue Entwicklungen.
Am Anfang habe ich mich ziemlich schwer getan, in die Handlung hineinzufinden. In jedem Kapitel steht eine andere Person im Mittelpunkt. Zudem wird ein großer Teil der Vorgeschichte nur in Rückblenden erzählt. Diese werden zwar durch eine kursive Schrift hervorgehoben, allerdings ist es trotzdem nicht ganz einfach, immer hin und her zu switchen. Ich brauchte ein gutes Drittel des Buches um zu verstehen, was im Vorfeld alles passiert war. Das war schon etwas anstrengend.

Charaktere
Es gibt eigentlich zu viele wichtige Charaktere um jetzt alle zu beschreiben. Grundsätzlich fand ich es gut, dass alle aus unterschiedlichem Antrieb gehandelt haben, gleichzeitig sind die Personen des Buches allerdings eher blass geblieben. Es kann an dem Umfeld gelegen haben, das mir immer wieder einen kalten Schauer über den Rücken gejagt hat, aber ich wurde mit den Charakteren nicht wirklich warm. Es war als würde ich sie alle von der anderen Seite einer Glasscheibe betrachten. Vielleicht ist es nicht fair, das Buch mit einem der besten des Genres zu vergleichen, aber ich muss sagen, dass ich mit Katniss aus "Die Tribute von Panem" sofort verbunden gefühlt habe. Auch sie war schroff und abweisend - vorwiegend um ihr Überleben zu sichern - allerdings ist sie mir trotzdem sofort ans Herz gewachsen. Auch Tally Youngblood aus der "Ugly" Serie war eine Heldin, die eigentlich keine sein wollte, aber auch sie hatte Rückgrat. In "100" sind mir Charaktere bisher einfach zu wenig ausgearbeitet.

Schreibstil
Für ein Jugendbuch war der Schreibstil definitiv geeignet. Allerdings muss ich auch hier wieder kritisieren, was ich unter dem Punkt Handlung schon angemerkt habe. Die ständigen Zeitensprünge und Perspektivenwechsel haben mich eher genervt als gefreut. Da hätte ich mir ein bisschen mehr Einheitlichkeit gewünscht. Im Großen und Ganzen hat der Schreibstil mir jedoch zugesagt, auch wenn ich mir gerade am Anfang mehr Spannung gewünscht hätte.

Fazit
Ich weiß wie gesagt nicht, wie die Serie ist, aber dieses Buch war für mich Durchschnitt. Ich habe es nicht in die Ecke gepfeffert und musste mich nicht zum Weiterlesen zwingen (dass ich solange gebraucht habe lag daran, dass ich keine Zeit zum Lesen hatte) allerdings reicht es bei weitem nicht an die führenden Dystopien des Genres heran. Wer sich nicht entscheiden kann, ob er "Die 100" oder "Die Tribute von Panem" oder "Ugly-Pretty-Special" lesen sollte, dem rate ich die letzten beiden Bücher. Den zweiten Teil werde ich mir doch zu Gemüte führen, Luft nach oben ist ja noch.
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