Gerta wächst als Tochter einer Tschechin und eines Deutschen in Brünn im Protektorat Böhmen und Mähren auf. Als die Nationalsozialisten an die Macht kommen, bricht ihre behütete Welt zusammen. Der Vater ist ein strammer Nazi und erzieht seinen Sohn Friedrich in seinem Sinne. Gerta darf nicht mehr tschechisch sprechen, die Sprache ihrer geliebten Mutter. Als diese stirb und ihr Bruder in den Krieg zieht, vergeht sich ihr Vater an ihr. Schließlich wird sie schwanger und bekommt ein Mädchen. Als der Krieg von den Deutschen verloren wird, werden die deutschen Bewohner von Brünn auf einen Todesmarsch geschickt. Gerta ist unter ihnen. Ihr widerfährt unsagbares Leid.
Das Buch spannt einen Bogen von den 1930er Jahren bis zum Zerfall der Sowjetunion. Das Leid der deutschen Bevölkerung wird detailgetreu beschrieben. Manchmal kann man es fast nicht aushalten. Die Autorin hat sehr gut recherchiert. Aber auch das Unrecht, welches die Deutschen den Tschechen angetan haben, wird nicht ausgelassen. Und dazwischen steht Gerta.
Ein sehr bewegendes Buch über das Schicksal einer starken Frau.