Eigentlich jede Religion dieser Welt glaubt daran, dass irgendwann das Ende der Welt ansteht, meistens durch eine Art Gottesurteil, das am Ende nur ein paar wenige Auserwählte überleben. Das wir dafür nicht unbedingt einen Gott brauchen, sondern es schon ganz alleine schaffen, unsere Welt an den Rand der Vernichtung zu bringen, ist wohl unumstritten. Der Weltuntergang fasziniert uns, das Wie genauso wie die Frage nach dem Danach.
In der vorliegenden Anthologie haben sich 29 Autor*innen, die am Ende des Buches kurz vorgestellt werden, ihre Gedanken zu dieser Thematik gemacht. Herausgekommen sind 29 ganz unterschiedliche, aber zugleich auch sehr ähnliche Kurzgeschichten. In jeder von ihnen geht die Welt auf die ein, oder andere Art unter, obwohl das nicht immer das Ende ist, wie man unschwer am Titel des Buches erkennen kann. Das Cover ist sehr schön gestaltet und erinnert mich etwas an Steampunk.
Mir haben die Storys durch die Bank weg gut gefallen, obwohl es natürlich in der Natur der Sache liegt, dass nicht jede mich gleichermaßen gepackt hat. Die Szenarien sind vielfältig, da erleben wir zb den Beginn einer Zombieinvasion in München, die Vernichtung der Menschheit durch intelligente Ameisen, oder auch wie die Sonne sich vom Lebensspender zur tödlichen Gefahr wandelt. Es gibt Naturkatastrophen, Killervieren, invasive Tiere und Pflanzen, Aliens, Zombis, tödliche Technik, oder gutmeinende KI. Szenarien, denen man als Fan des Genres so, oder so ähnlich sicher schon mal begegnet ist, aber auch vollkommen neue, teils vielleicht etwas skurrile Interpretationen. Ich werde so sicher beim nächsten Besuch auf dem Rummel einen großen Bogen um den Stand mit der Zuckerwatte machen.
Mir hat die Sammlung viel Spaß bereitet und manchmal kommt man tatsächlich auch etwas ins Grübeln, über unsere Lebensweise, unseren Umgang mit Ressourcen, mit der Tier- und Pflanzenwelt, mit unseren Mitmenschen, aber auch mit dem Tod an sich.