Cover des Buches Miss you (ISBN: 9783453291836)
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Rezension zu Miss you von Kate Eberlen

Langweilig

von Zeilentraumfaenger vor 7 Jahren

Rezension

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Zeilentraumfaengervor 7 Jahren
Ich war von dem Buch leider nicht sehr begeistert. Nach dem Klappentext habe ich etwas ganz anderes erwartet. Eine süße Liebesgeschichte von zwei Menschen, die sich immer wieder über den Weg laufen, aber nie wirklich bemerken. Es fing auch so an, aber lief dann ganz schnell in eine andere Richtung.

Das Buch ist in fünf Teile aufgeteilt und der erste Teil entsprach noch meinen Erwartungen, auch wenn er mir ein bisschen zu detailliert beschrieben war. Im zweiten Teil ging es dann damit weiter, dass beide ihr eigenes Leben geführt haben und von der Existenz des anderen nicht mal etwas geahnt haben. Das zog sich dann bis zum Ende des vierten Teils.

Die Charaktere waren wirklich gut ausgearbeitet und teilweise auch echt sympathisch. Sie haben sich entwickelt und waren sehr realistisch. Aber irgendwann hat man sich nur noch im Kreis gedreht. Es war alles zu viel. Da wurde jemand krank, da hat jemand jemanden betrogen, da hat jemand geheiratet, da kam die nächste Krankheit, da kam ein Kind und ewig so weiter.

Nicht, dass mich das Leben der Charaktere nicht interessiert hätte. Aber irgendwann hats einfach gereicht und ich war nur noch genervt davon. Für mich hätte man sich etwa 200 Seiten in der Mitte sparen können und gleich zum eigentlichen kommen können - Dem Kennenlernen von Gus und Tess.
Die Idee war wirklich schön, aber wurde einfach dadurch zerstört, dass die Autorin zu viel wollte.Es hätte ein kleines, süßes Buch für zwischendurch werden können, stattdessen war es für mich ein ziemlicher Schinken, durch den ich mich Stellenweise durchkämpfen musste.

(SPOILERWARNUNG)

Gus und Tess lernen sich erst auf den letzten hundert Seiten wirklich kennen und das ist mir einfach viel zu wenig, wenn man bedenkt, dass es ja um ihre gemeinsame Geschichte gehen sollte. Auch wie sie sich verhalten hat mich etwas gestört.Anfangs war alles noch ziemlich holprig geschrieben und gerade aus Gus' Sicht konnte ich mich nicht wirklich ins Geschehen einfühlen.
Es wurde immer wieder erwähnt, dass alles so magisch ist. Mir hat diese Magie gefehlt. Es war ein bisschen zu gewollt und nicht gekonnt. Erst als Gus weniger darüber geredet hat, wie es ist und wirklich erzählt wurde, was passiert ist, wurde es für mich schön.
Dass die beiden dann aber direkt geheiratet haben, nachdem sie zwei schöne Tage zusammen haben, hat mir auch überhaupt nicht gefallen. Ich finde so überstürzte Heirats-Enden in Büchern immer ziemlich albern und auch hier konnte es mich nicht überzeugen.
Was mich auch nicht ganz überzeugen konnte war Hope und ihre Krankheit. Anfangs hat sie mich einfach nur wahnsinnig gemacht und irgendwann wurde plötzlich in den Raum geschmissen, dass sie am Asperger-Syndrom leidet. Die Idee, einen Charakter mit diesen Problemen einzubringen fand ich mega, aber an der Umsetzung hat es für mich ein bisschen gescheitert.
Anfangs lies absolut nichts darauf schließen, dass sie darunter leidet. Sie war einfach ein verwöhntes Gör und nach der Diagnose wurde sie wie eine richtige Klischee-Autistin dargestellt. Klar kann man sagen, dass wir sie vorher ja nur durch Tess' Augen gesehen haben und sie ja nicht in Hopes gucken kann - Aber warum kann sie das plötzlich, nachdem ein Arzt diese Diagnose gestellt hat?
Ich hab mir ein paar Kapitel am Anfang noch mal durchgelesen und es gab absolut kein Anzeichen dafür, dass sie eben nicht einfach nur eine verwöhnte Göre ist, das fand ich ein bisschen schade.
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