Ein Haus voller Hexen, das sich den Bedürfnissen der Bewohner:innen anpasst (und leider auch auf deren Stimmungen reagiert), nur von denen gefunden wird, die Hilfe benötigen und im Anschluss direkt wieder vergessen wird sowie eine kleine verträumte Stadt, in der der Winter immer alles gibt: Genau mein Fall. Dass dann jemand auftaucht & Mietrückstände von hunderten Jahren einfordern will… Ich bin nicht so die Lustige, aber das war so absurd, das habe ich gefühlt.
Die Geschichte war verrückt, chaotisch, auf eine verdrehte Art witzig und eine gute Portion magisch.
Zu dem Magiesystem hätte ich gerne noch mehr erfahren und ein Nebenstrang hätte für mich etwas mehr Platz gebraucht – Zeitreise durch eine Tür! –, dann wäre das Genre aber vermutlich ein anderes gewesen.
Josh ist kein muskelbepacktes Alphatierchen, das jeden Mann in Essies Nähe vierteilen und an seine Rottweiler verfüttern will, sondern etwas gesetzter. Obwohl ich den Aspekt wirklich begrüße, hat ihm für mich leider ein bisschen Substanz gefehlt. Essie wiederum ist nicht so wie die anderen, was zum Teil wirklich stimmt. So wie man bei mir nie weiß, welches Buch ich als nächstes aus dem Hut zaubere, wählt sie manchmal Optionen, die niemand hat kommen sehen. Mir hat gut gefallen, dass beide Charaktere ergänzende, aber auch überlappende Stärken und Schwächen haben.
Grundsätzlich wurde sich bemüht nahbare Charaktere mit Ecken und Kanten zu schaffen, die einander zuhören und unterstützen, ein paar schiefe Seitenblicke gab es von mir aber schon. Eine Szene ist mir besonders in Erinnerung geblieben: Essie geht vor Josh die Treppe hoch & eben dieser ist erstaunt, dass sie ihr Gewicht hält. Vielleicht ein ehrlicher Gedanke, sympathisch hat es ihn für mich in diesem Moment nicht gemacht.
Ich wollte mich in eine süße Geschichte, die mit Witz, Magie in verschiedenen Formen und vielfältigen Charakteren gespickt ist, stürzen und einen ruhigen Abend verbringen. Das ist auf jeden Fall gelungen. Für mich waren nicht alle Aspekte rund, dafür hatte ich viel Spaß!