Kate Pullinger

 3,8 Sterne bei 54 Bewertungen
Autor*in von Eine Liebe in Luxor, Eine Liebe in Luxor und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Kate Pullinger, im kanadischen Cranbook geboren, lebt seit 1982 in London. Sie ist Autorin mehrerer Romane, darunter «Das Piano» (gemeinsam mit Jane Campion). «Eine Liebe in Luxor» gewann 2009 den renommierten kanadischen Governor General's Award und war für den Giller Prize nominiert.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Kate Pullinger

Cover des Buches Eine Liebe in Luxor (ISBN: 9783827009197)

Eine Liebe in Luxor

(8)
Erschienen am 05.08.2010
Cover des Buches Eine Liebe in Luxor (ISBN: 9783492983686)

Eine Liebe in Luxor

(2)
Erschienen am 15.09.2017
Cover des Buches Eine Liebe in Luxor (ISBN: 9783833307959)

Eine Liebe in Luxor

(14)
Erschienen am 12.10.2011
Cover des Buches The Mistress of Nothing (ISBN: 9781439195055)

The Mistress of Nothing

(0)
Erschienen am 23.08.2011

Neue Rezensionen zu Kate Pullinger

Cover des Buches Eine Liebe in Luxor (ISBN: 9783833307959)
Anita27as avatar

Rezension zu "Eine Liebe in Luxor" von Kate Pullinger

Anita27a
Ägypten zur Kolonialzeit

Der Roman "Eine Liebe in Luxor" von Kate Pullinger handelt von dem Aufenthalt der erfolgreichen Schriftstellerin Lady Duff -Gordon in Ägypten und basiert auf wahren Begebenheiten.
Die Geschichte wird erzählt aus der Sicht der treuen Zofe Sally Naldrett.
Die schwer an Tuberkulose erkrankte Lady Duff-Gordon reist auf Anraten Ihrer Ärzte nach Ägypten in der Hoffnung in dem dort herrschenden Klima   Linderung Ihrer Beschwerden zu finden.

Begleitet wird sie von Ihrer Zofe Sally, die Ihrer Lady stets treu zur Seite steht.

Die beiden Frauen, anfangs erschlagen von all den neuen Eindrücken, die auf sie einprasseln, beginnen nach und nach sich mit Ihrem neuen Lebensumfeld zu arrangieren und Ägypten zu lieben.

Große Hilfe erhalten Sie hierbei von Omar, Ihrem zu Beginn der Reise engagierten, charismatischen Reisebegleiter. Ohne seine Unterstützung  wären beide Frauen anfänglich komplett hilfos.

In Luxor mietet Lady Duff-Gordon  das sogenannte "French house" und wird dort bald unverzichtbarer Teil des gesellschaftlichen Lebens, geliebt und verehrt nicht zuletzt wegen Ihrer Aufgeschlossenheit und Offenheit gegenüber der Bevölkerung und deren Leben.

Sally und Omar kümmern sich beide aufopferungsvoll um das Wohl Lady Duff-Gordons. 

In der Umgebung Luxors lösen sich bald die gesellschaftlichen Schranken auf und der das Dreiergespann erlebt harmonische Stunden.

Dies ändert sich radikal als Sally und Omar sich gegenseitig näherkommen.


Der Roman ist sprachlich einfach gehalten. Die Handlung ist recht vorhersehbar und einfach gestrickt. Auch wenn Ägypten zur Kolonialzeit mit Landschaft, Klima und Leuten schön beschrieben werden, so fehlte mir persönlich ein wenig der Kick. Die wohl fiktive Geschichte der Zofe Sally wirkte auf mich  teilweise etwas konstruiert. 

Aus diesem Grunde nur 3 Sterne.







Cover des Buches Eine Liebe in Luxor (ISBN: 9783827009197)

Rezension zu "Eine Liebe in Luxor" von Kate Pullinger

Ein LovelyBooks-Nutzer
Leidenschaft und verbotene Gefühle vor exotischer Kulisse

Worum es geht

Mitte des 19. Jahrhunderts reist Lady Lucie Duff Gordon auf Anraten ihres Arztes nach Ägypten, um dort ihre Tuberkulose auszuheilen. Begleitet wird sie von ihrem Dienstmädchen Sally Naldrett, die mit ihrer Herrin im fremden Land schon bald eine besondere Vertrautheit verbindet. Als die Lady den Ägypter Omar Abu Halawy als Dolmetscher, aber auch zur Unterstützung im Haushalt einstellt, entwickelt Sally Gefühle für den verheirateten Mann, die sie alsbald in große Schwierigkeiten bringen sollten.

Wie es mir gefallen hat
Lange lagerte das Buch auf meinem SuB, nicht ahnend, wie sehr mich die Geschichte der Zofe Sally Naldrett in ihren Bann ziehen sollte. Dabei war es gar nicht so sehr der Inhalt, der mich derart faszinierte, sondern die vielen Details, die die Autorin unglaublich plastisch zu schildern versteht. Die Schönheit der Landschaft, die Gastfreundschaft, die den beiden Frauen überall begegnet, aber auch die Mühsal der Reise in einem Land und zu einer Zeit, die den Begriff "Tourismus" noch nicht kennt. Ganz ungezwungen bewegen sich die Bewohner zwischen den Ruinen ihrer großen Vergangenheit, leben zwischen Hieroglyphen und halb im Sand versunkenen Denkmälern. Beinahe meint man den in der Mittagsglut träge dahinfließenden Nil vor sich zu sehen, glaubt, die Hitze, unter der die beiden Engländerinnen in ihrer unpassenden Garderobe leiden, am eigenen Leibe zu spüren. Langsam wird jedoch die Veränderung erkennbar, die Sally und ihre Lady erfahren; nicht nur in ihrem Lebensstil passen sie sich den fremden Sitten an, auch ihre Beziehung zueinander wird eine andere.
Besonders gut hat mir gefallen, wie die Autorin dieses beinahe selbstverständliche Annehmen ganz neuer Lebensgewohnheiten schildert. Keine Rede von einem Aufeinanderprallen der Kulturen, sondern eher eine von gegenseitiger Neugier getragene und von Toleranz bestimmte Annäherung. Trotz aller Begeisterung für das fremde Land, bleibt Lady Duff Gordon die Armut und Unterdrückung der untersten Bevölkerungsschicht, der ihre besondere Aufmerksamkeit und Fürsorge gilt, nicht verborgen. Selbst schwer krank, widmet sie sich voller Engagement den Ärmsten und hilft beim Ausbruch einer Seuche tatkräftig in der von ihr provisorisch eingerichteten Krankenstation mit. Im krassen Gegensatz dazu steht die Härte, mit der sie ihre geschätzte Zofe behandelt, als diese in eine für sie problematische Lage gerät. Die charakterliche Stärke der Sally Naldrett hat mich sehr beeindruckt, gerade weil sie ihren Gefühlen nachgibt, ohne in ihrer Unerfahrenheit an die Konsequenzen zu denken, die Folgen aber mit bewundernswertem Mut trägt.
Eine sehr sympathische und authentische Erscheinung, die sich nahtlos ins Geschehen einfügt, ist der Ägypter Omar. Er begleitet Lady Duff Gordon auf ihrer Reise und steht ihr als Dienstbote und persönlicher Betreuer zur Seite. Interessant wäre es gewesen, mehr zu seinen Ansichten über ein Leben zwischen den beiden Kulturen zu erfahren.
Treffend fand ich auch die Einteilung des Buches in die Kapitel "Leben", "Tod" und "Leben danach", die den Verlauf der Reise ankündigen, und Hoffnung aufkeimen lassen für das weitere Schicksal der tapferen Sally. Stilistisch hat mir das Buch ebenfalls sehr gut gefallen, vor allem die gehobene Sprache, die so gut zu einer englischen Lady des 19. Jahrhunderts passt. 

Cover des Buches Eine Liebe in Luxor (ISBN: 9783492983686)
Dreamworxs avatar

Rezension zu "Eine Liebe in Luxor" von Kate Pullinger

Dreamworx
Ein anderes Leben

1862 England. Die 30-jährige Sally Naldrett ist schon seit langer Zeit nicht nur als Kammerzofe in Diensten von Lady Lucie Duff Gordon tätig, sondern erweist sich auch als deren enge Vertraute. Die schwere Erkrankung an Tuberkulose von Lady Lucie macht es unbedingt erforderlich, dem feuchten Klima der englischen Heimat den Rücken zu kehren und in wärmere Gefilde überzusiedeln. Die Wahl fällt auf Ägypten, wo sich die beiden Frauen nach einem Abstecher in Alexandria im „French House“ in Luxor einquartieren. In Alexandria schließt sich der Ägypter Omar Abu Halawy den beiden Frauen an, Lady Duff hat ihn eingestellt, um ihnen zu dolmetschen und nebenbei Aufgaben im Haushalt mit zu übernehmen, aber vor allem zu kochen. Während Lady Duff sich langsam in dem exotischen Land einlebt, sich für die einheimische Bevölkerung interessiert und auch engagiert, führt das Zusammenleben auf engstem Raum dazu, dass sich Sally und Omar ineinander verlieben. Allerdings ist Omar verheiratet. Sally, die ihrer Herrin eng verbunden ist, hat ein schlechtes Gewissen ihr gegenüber, denn es fühlt sich für sie an, als würde sie Lady Duff hintergehen. Als Sally dann auch noch ein Kind bekommt, muss sie am eigenen Leib erfahren, dass Lady Duff sie nach all den vielen Jahren eiskalt fallen lässt, während Omar weiterhin in ihren Diensten bleibt. Was wird nun aus Sally und ihrem Baby? Wird Omar ihr beistehen?

Kate Pullinger hat mit ihrem Buch „Eine Liebe in Luxor“ einen sehr fesselnden historischen Roman vorgelegt, in der sie aus historischen Begebenheiten und Fiktion zu einer sehr spannende Geschichte verwebt. Der Schreibstil ist flüssig und vor allem der damaligen Zeit angepasst. Dadurch wirkt die Geschichte realer. Die Handlung wird im Stil eines Tagebuchs aus der Sicht von Sally erzählt und lässt den Leser an ihren Eindrücken, Gedanken und Gefühlen hautnah teilhaben. Die Beschreibung der Reise und des exotischen Ägyptens sind bildgewaltig und farbenfroh, so dass bei der Lektüre Bilder vor dem inneren Auge entstehen. Die Autorin hat den historischen Hintergrund sehr gut recherchiert und führt dem Leser die damalige gesellschaftliche Situation sowie die politischen Lage vor Augen. Gleichzeitig zeigt sie auf, dass durch das genötigte enge Zusammenleben zwischen Herrschaft und Dienstboten die Konventionen oftmals wegfallen und man sich fast freundschaftlich verbunden begegnet. Da man sich in einem fremden Land aufhält und nicht unter strenger Beobachtung von Nachbarn etc. steht, gibt man sich ungezwungener und freier in Entscheidungen und dem täglichen Miteinander.

Die Charaktere sind sehr detailliert und individuell ausgearbeitet, sie wirken durchweg sehr realistisch und lebensecht, so dass man sich als Leser in den einen oder anderen gut hineinversetzen kann. Gerade die zwischenmenschlichen Interaktionen der Protagonisten werden von der Autorin behutsam an den Leser herangetragen. Sally ist eine sehr sympathische Frau, die schon viele Jahre für Lady Duff arbeitet. Sie ist ehrlich, fleißig und hilfsbereit, steht ihrer Herrin jederzeit zur Verfügung und kümmert sich aufopfernd um sie. Sally wirkt manchmal etwas naiv und wird von der Liebe regelrecht überrascht, sie ist glücklich und gleichzeitig fühlt sie sich wie eine Betrügerin, die ihre Herrin hintergeht. Doch sie ist auch mutig und wählt einen schweren Weg für sich selbst, um zukünftig für sich selbst entscheiden zu können. Lady Duff ist eine kränkliche Frau, die sich aber nicht in ihr Leiden ergibt, sie kämpft und nimmt Entbehrungen hin, denn sie muss ihre Familie zurücklassen. Sie ist eine offene Frau, die ihre Meinung sagt und versucht, sich für andere einzusetzen. Sallys Fehlverhalten lässt sie kalt und unbarmherzig wirken, denn sie fühlt sich betrogen und hintergangen. Ihr Urteil über Sally ist hart und unverständlich. Omar ist ein freundlicher Mann, der sich schnell in den kleinen Haushalt integriert. Er kocht hervorragend und hilft den Frauen mit seinen Sprachkenntnissen, im fremden Land zurechtzukommen. Aufgrund seiner Religion und der Gegebenheiten in seinem Heimatland sind ihm Dinge erlaubt, die woanders nicht gelten. Die Liebe zu Sally lässt auch ihn in einen Gewissenskonflikt fallen, den nur er lösen kann.

„Eine Liebe in Luxor“ ist ein rundum prächtiger historischer Roman, der sich an wahre Begebenheiten anlehnt und dem Leser farbenprächtig eine exotische Welt sowie eine ungewöhnliche Freundschaft als auch schicksalshafte Verwicklungen präsentiert. Absolute Leseempfehlung für eine echte Entdeckung!

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