Als Gemma von ihrem Langzeitfreund Stuart verlassen wird, braucht sie ein Notfallprogramm und so kommt es, dass sie sich mit ihrer Tante, ihrer Schwester Kiersten und ihrem besten Freund Dax so sehr betrinkt, dass die vier auf die Idee kommen, einen Liebeszauber durchzuführen, wodurch Gemma nie mit Stuart zusammen gekommen wäre. Als sie am nächsten Morgen aufwacht, realisiert sie, dass es geklappt hat, aber sie möchte ihr altes Leben zurück, was komplizierter ist, da sie den selben Zauber enerut durchführen muss und dazu gehört auch ein Kuss von Dax, der nun nicht weiß, wer sie ist. Und will sie wirklich ihr altes Leben zurück haben ?
Meine Meinung:
Seit ein paar Monaten lese ich auch sehr gerne auf englisch und als ich beim Stöbern in der Englischabteilung meiner Buchhandlung auf dieses Buch stoß, war es sofort um mich geschehen. Der Titel klang super interessant, der Klappentext bot so viele tolle Handlungsmöglichkeiten und in dieses Cover verliebte ich mich in der ersten Sekunde. Es passt so gut zum Inhalt und sieht einfach toll aus. Ich mag die kleinen Details und es wurde bei den Figuren darauf geachtet, dass sie auch auf die Beschreibung von Gemma und Dax aus dem Buch passen. Demnach war meine Vorfreude recht groß und das bestätigte auch der tolle Einstieg, der mich zum Lachen und Grinsen brachte, aber ab ungefähr der Hälfte verlor es sich leider immer mehr, sodass es mich zum Ende hin etwas enttäuscht zurückließ.
Ich finde es wirklich nicht schlimm, wenn sich ein Buch nicht so entwickelt, wie ich es mir vorstelle und bin immer für alles offen, aber die Autorin nutzte das Potenzial ihrer Idee kaum. Nach dem super Start flachte es sehr ab, las sich recht monoton und bot kaum interessante Wendungen. Oft trat das Geschehen auf der Stelle und das Gejammer von Gemma störte mich nach einer gewissen Zeit ziemlich, auch wenn ich ihren Kummer durchaus verstehen konnte. Allerdings wurde diese Selbstbemitleidigung zu sehr ausgeweitet und oft drehte es sich nur darum, was sie bedauerte, anstatt, dass sie auch wirklich handelte. Und dabei gab es genug interessante Momente und Möglichkeiten, gerade, weil die Freundschaft mit Dax in dieser Welt, in der sie landete, nicht existierte. Das Gedankenspiel "was wäre wenn" wurde durchaus interessant aufgegriffen und ich fand es spannend, was aus den Figuren in dieser neuen Dimension passierte, dadurch, dass sie nie mit Stuart zusammenkam, aber oft waren es nur kurze Momente, die nicht wirklich ausgereift wirkten und zusammengeführt wurden. Zum Ende hin kam in mir die wichtige Frage auf, wie das alles enden soll und es war schade, dass es sich nicht so entwickelte, wie ich es mir wünschte, weil es nicht gut passte und die Geschichte unharmonisch endete. Dem Paar wurde kaum Luft zum Entwickeln gegeben und ein paar mehr Kapitel wären durchaus von Vorteil gewesen.
Das wirkte sich auch auf die Liebesgeschichte aus, die mich nie wirklich erreichte. Am Anfang war die Chemie zwischen Dax und ihr so klasse und ich fand die beiden zusammen sehr niedlich, weil man merkte, wie wichtig sie einander waren. Klar, dass dies so nicht in der anderen Dimension weitergeführt werden konnte, aber da war dann absolut keine Anziehung mehr zwischen den Figuren vorhanden, auch wenn sich dort irgendwie eine Romanze entwickelte. Diese fand ich aber nicht schön und ehrlich gesagt passten sie überhaupt nicht zueinander und ich stellte mir Dax sogar eher mit einem anderen Charakter vor. Ab ca. 200 Seitem drehte es sich nur noch um Geschlechtsverkehr und damit verbundene Handlungen, sowie die permanente Erwähnung von seinem Geschlechtsteil, das anscheinend eine besondere Magie versprühte, da Gemma es beinahe permanent über den Klee lobte, sodass ich irgendwann nur noch die Augen verdrehte. Ich bin wahrlich nicht prüde, aber das war ab einem gewissen Punkt nur noch störend.
Die Charaktere mochte ich eigentlich sehr gerne, vor allem Tante Livi und Dax fand ich sehr sympathisch. Auch zu ihrer Schwester Kiersten und seinen Cousins spürte ich einen gewissen Draht. Allerdings wurde ich mit Gemma nie wirklich warm, auch wenn ich sie zu Beginn durchaus recht sympathisch fand. Aber dieses Gejammer von ihr und auch gewisse zerstörerische Aspekte in ihrer Persönlichkeit sagten mir nicht zu. Sie meinte es zwar gut, handelte aber recht egoistisch und war nur auf sich bedacht, ohne nachzudenken, was ihr Handeln bei den Personen in ihrem Umfeld bewirkte. Zum Ende hin war eine gewisse Änderung erkennbar, aber ich fand es schade, wie sehr sie dennoch auf ihren Standpunkt beharrte. Dax fand ich zunächst sehr sympathisch und mochte es, wie er sich um andere Menschen kümmerte, daher war es etwas schade, dass der andere Dax so blass blieb und man wenig Einblicke in seine Persönlichkeit erhielt, auch wenn es gewisse Momente gab, aber daraus wurde nicht viel gemacht.
Mit dem Schreibstil haderte ich ein wenig. Zwar fand ich ihn gut lesbar und das Englisch war für mich super verständlich, aber es zog sich oft ziemlich und ich kam nicht wirklich voran. Die Charaktere entwickelten sich kaum weiter und das Tempo stimmte nicht. Entweder zog es sich oder eine Wendung erschlug die nächste.
Fazit:
Die Ideen waren wirklich klasse, aber es wurde zu wenig damit gemacht. Dabei fand ich die Gedankenspiele der Autorin wirklich toll und es gab Momente, die richtig gut reinpassten und die Möglichkeiten aufzeigten, bevor es sich dann leider wieder verlor. Die Liebesgeschichte erreichte mich kaum, da mit der Grundchemie der Charaktere kaum etwas gemacht wurde und Gemma sich die meiste Zeit lieber selbst bemitleidete, anstatt wirklich zu handeln, zumal sie oft nur auf sich fixiert war, anstatt die Menschen in ihrer Umgebung zu beachten. Dennoch hatte es auch seine humorvollen, schönen und emotionalen Momente, die mich erreichten. Von mir gibt es:
3 von 5 Sterne