Rezension zu "Der Shakespeare-Mörder" von Katelyn Edwards
Ausnahmsweise falle ich mal gleich mit der Tür ins Haus: dieser Kriminalroman von Katelyn Edwards alias Karoline Eisenschenk hat es in sich!
Wo ich noch zu Beginn von dem Coverbild nicht gerade angetan war, haben mich der Inhalt und die hier erzählte, atmosphärisch dichte und zunehmend spannende Kriminal-Geschichte überzeugt, dass ein Bild des schottischen Küstenortes St. Andrews, seiner Universität oder schottischer Landschaften zwar vielleicht publikumswirksamer und womöglich ansprechender, aber lange nicht so passend gewesen wäre.
Nun, den Klappentext wiederzugeben, spare ich mir, denn die Kurzbeschreibung hier zu wiederholen, macht sicher wenig Sinn. Vielmehr möchte ich meine Lese-Eindrücke schildern.
Ein wirklich angenehmer Schreibstil, der mir als Leser erfreulicherweise auch mal längere Sätze und ein wenig literarischen Sachverstand zutraut, führt in und durch eine kriminelle Geschichte, die ihresgleichen sucht.
Da ich nichts Inhaltliches verraten möchte, um zukünftigen Lesern die Spannung nicht zu nehmen, kann ich von dem einen oder anderen Detail, das mich wirklich aufmerksam hat lesen lassen, hier leider nichts erzählen. ;-)
Lest und erlebt selbst die Atmosphäre, die die Autorin entstehen lässt, taucht ein in die Schilderungen von Wind und Wetter, Orten und Landschaften, die man beim Lesen meint, spüren und sehen zu können, und genießt die Personenbeschreibungen, die das Gefühl vermitteln, man stünde während des Lesens vor oder neben den Protagonisten, so dass mir – wie zeitweise auch ihnen - ein Schauer über den Rücken läuft, und das nicht nur bei strömendem Regen.
Was ich hier lese, ist eine fesselnde Geschichte mit vielfältigen Charakteren, angefangen bei sympathischen Ermittlern, CI Patrick Falkirk und Kollegin Connie Wraight, über Einheimische unterschiedlicher Couleur, junge Raufbolde und das „einfache Volk“ jedweden Alters, bis hin zur intellektuellen Oberschicht; und all diese Figuren sind so wunderbar miteinander verwoben, dass sie in diesem Roman eine, wenn auch kleine, so doch aber mehr als glaubwürdige Gesellschaft abbilden.
Und selbst, wenn man während des Lesens einen Verdacht hegte, so bleibt es dennoch spannend. Man sollte aufmerksam lesen, niemanden aus den Augen lassen, alle Möglichkeiten in Betracht ziehen und keinen Gedankengang zu früh fallenlassen.
Der Shakespeare-Mörder ist ein Whodunit vom Allerfeinsten, dem ich von Herzen gerne 5 Sterne gebe.